Vorteile und Nachteile von Flutter
Das kostenlose Open-Source-Framework Flutter dient der Entwicklung mobiler Anwendungen. Es stammt von Google und ist ein wertvolles Werkzeug für leistungsstarke, reaktionsschnelle und visuell ansprechende Apps.
Diese können auf Android-, iOS- und Webplattformen laufen. Die Programmiersprache für Flutter ist Dart, sie stammt ebenfalls von Google und gilt als herausfordernd. Für das Rendern der Komponenten wird die Skia-Grafikbibliothek mitgeliefert.
Schneller Entwicklungszyklus und benutzerfreundliche Widgets
Die wichtigsten Merkmale von Flutter sind der schnelle Entwicklungszyklus und Widgets für benutzerfreundliche, wirklich schöne Oberflächen. Die Entwickler sehen Änderungen an jeder App in Echtzeit während ihrer eigenen Änderungen am Code. Die vielen anpassbaren Widgets unterstützen maßgeblich das Design und die Usability von Apps. Flutter gilt darüber hinaus als sehr leistungsstark.
Die Animationen und Übergänge laufen schnell und flüssig, sowohl auf neuen als auch auf älteren Geräten. Die Entwickler gewinnen damit viel Kontrolle und Flexibilität beim Entwicklungs- und Designprozess. Das ist ein Grund, weshalb Flutter bei vielen App-Entwicklungsprojekten zum Einsatz kommt.
Vorteile des Frameworks
- Effizienz durch schnelle Entwicklung: Durch den schnellen Entwicklungszyklus von Flutter sehen Entwickler Änderungen an ihrer App in Echtzeit, während sie den Code schreiben. Das erhöht erheblich die Effizienz und Geschwindigkeit des Entwicklungsprozesses von Anwendungen.
- Design der Benutzeroberflächen: Durch die vielen anpassbaren Widgets sehen die Benutzeroberflächen sehr schön aus und lassen sich auch gut bedienen. Das Framework setzt beim Design und der optischen Attraktivität einen Schwerpunkt. Das ist gerade für Apps wichtig, die von sehr vielen Nutzern verwendet werden.
- Leistungsfähigkeit: Das Framework wurde von den Google-Ingenieuren auf Leistung optimiert. Erkennbar ist das an den schnellen und flüssigen Animationen, an eleganten Übergängen und auch daran, dass ältere Geräte damit kein Problem haben. Auch dort laufen die programmierten Apps reibungslos. Das erhöht zwangsläufig die Zahl der potenziellen Nutzer auch bei anspruchsvollen mobilen Anwendungen.
- Verwendung für viele Plattformen: Mit Flutter lassen sich nicht nur mobile Apps, sondern auch Desktop- und Web-Apps entwickeln. Das Tool ist damit sehr vielseitig und dient der Entwicklung von plattformübergreifenden Anwendungen.
- Open-Source-Framework: Da das Framework als kostenlose Open-Source zur Verfügung steht, nutzt es eine große Community von Freelancern und Entwicklern in Unternehmen. Diese Community entwickelt es permanent weiter, was seine Fähigkeiten ständig erhöht.
Nachteile
Den genannten Vorteilen stehen kleine Nachteile gegenüber:
- Bibliotheken von Drittanbietern begrenzt: Zwar stellt das Framework selbst ständig neue Plug-ins und Pakete bereit, doch weil es noch relativ neu ist, gibt es nur wenige Bibliotheken von Drittanbietern. Das ist ein Unterschied zu etablierten Frameworks wie beispielsweise React Native.
- Anforderungen an Programmierer: Die Lernkurve ist zweifellos hoch, denn die Programmiersprache Dart beherrschen nicht alle Entwickler. Es handelt sich um eine ECMA-standardisierte Sprache. Google hat sie als generelle Vielzwecksprache entwickelt, um eine Alternative zu JavaScript zu schaffen und vor allem Apps für Webbrowser entwickeln zu können. Es lassen sich damit einige grundsätzliche Probleme überwinden, die in JavaScript auch durch eine Weiterentwicklung nicht mehr behebbar erscheinen. Doch Dart ist nach Expertenmeinung eine Herausforderung.
- Akzeptanz in Unternehmen begrenzt: Die Entwicklergemeinschaft mag das Framework, die Unternehmen hingegen haben sich damit noch nicht durchweg angefreundet. Vor allem große Firmen setzen nach wie vor eher auf etabliertere Frameworks.
Bei welchen bekannten Anwendungen kam das Framework schon zum Einsatz?
Es gibt einige sehr bekannte Anwendungen, die mit Flutter die geschrieben wurden. Die bekannteste dürfte das Programm Google Ads sein. Nachdem Google das Framework entwickelt hatte, übernahm es damit geschriebene Apps für die mobile App der eigenen Werbeplattform.
Damit können Nutzer mit dem Smartphone oder Tablet ihre Werbekampagnen verwalten.
Auch die chinesische E-Commerce-Plattform Alibaba nutzt das Framework für ihre mobile App. Ein weiteres chinesisches Technologieunternehmen schloss sich dem an: Tencent ist ein Tech-Gigant im Reich der Mitte.
Die Tagebuch-App Reflektierend arbeitet ebenfalls damit. Es gibt noch deutlich mehr hochwertige Apps, die sehr erfolgreich sind und in zahlreichen Branchen für diverse Anwendungsfälle genutzt werden. Drei Bereiche scheinen besonders von Flutter zu profitieren:
- E-Commerce
- Finanzmanagement
- Social-Media-Management
Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich der Kreis der Anwendungen vergrößert. Dafür ist Flutter modern, vielseitig und leistungsstark genug.
Wann entstand das Framework?
Google führte es 2017 als Beta-Version ein, nachdem seine Entwickler die Programmiersprache Dart geschrieben hatten und nach einem effizienten Framework für die Entwicklung optisch ansprechender und leistungsstarker mobiler Anwendungen suchten.
Die Beta-Version erhielt von anderen Entwicklern ein sehr positives Feedback, weshalb Google die Arbeit fortsetzte, Fehler behob und neue Funktionen hinzufügte.
Im Jahr 2018 folgte die offizielle Version, die seither stabil läuft und sich ständig entwickelt, was auch am Open-Source-Konzept liegt. Inzwischen werden zahllose Apps damit geschrieben, darunter auch viele Web- und Desktop-Apps. Immer wieder veröffentlicht Google neue Pakete und Plug-ins, um die Funktionalitäten zu erweitern.
Die Entwicklergemeinschaft nutzt das Framework mit großer Begeisterung, die Unternehmen schließen sich allmählich an. Die Zukunft sieht daher vielversprechend aus, was sich allein schon aus dem rasanten Wachstum der letzten Jahre ablesen lässt. Erwartbar dürfte das Framework seine Fähigkeiten permanent erweitern, weil Google wahrscheinlich darin weiterhin investieren wird. Die Community der Entwickler trägt ebenfalls dazu bei.
Das meiste Wachstum könnte bei den Desktop- und Web-Apps stattfinden. Damit lassen sich mit dem vielseitigen Werkzeug Anwendungen für mehrere Plattformen entwickeln, die es noch beliebter machen dürften.
Welche Alternativen gibt es?
Natürlich gibt es zu Flutter etablierte Alternativen. Das wären beispielsweise diese:
- Objective-C: Hiermit wird die Programmiersprache C erweitert. Durch Sprachmittel gelingt damit die objektorientierte Programmierung. Die Syntax funktioniert wie Smalltalk, von der gewöhnlichen C-Syntax ist sie strikt getrennt. Objective-C lässt sich als Objective-C++ teilweise mit C++ mischen, um älteren Code zu verwenden.
- Kotlin: Kotlin funktioniert ebenfalls plattformübergreifend. Es ist eine statisch typisierte Programmiersprache für die JVM (Java Virtual Machine), die sich in JavaScript-Quellcode oder Maschinencode umwandeln lässt. Mit Kotlin können ebenfalls Android- und iOS-Apps entwickelt werden.
- React Native: Dieses Open-Source-UI-Framework stammt von Meta Platforms und dient der Entwicklung von Anwendungen für macOS, Android, Windows, tvOS und UWP. Entwickler können das React-Framework gemeinsam mit nativen Plattformfunktionen verwenden. Meta hat es zunächst für Facebook entwickelt, inzwischen werden damit auch Apps für Microsoft, Shopify und VR-Anwendungen bei Oculus geschrieben.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass mit Flutter ein modernes und vielseitiges Framework geschaffen wurde, das ständig wächst und mit immer neuen Fähigkeiten aufwartet.
Seine Beliebtheit erklärt sich vor allem durch den Fokus auf Vielseitigkeit, Design und Leistung. Auch dass es sich plattformübergreifend einsetzen lässt, ist ein großes Plus.
Interessante Links:
Die offizielle Flutter Website
Bilder: Canva
Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.
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