On-Premise vs Cloud: was sind die Unterschiede?

In der digitalen Welt entstehen heutzutage Unmengen von Daten. Ob als Unternehmen, Behörde oder Privatperson – Daten, die wir tagtäglich erzeugen, wollen bzw. müssen wir auch speichern, damit sie für uns und andere zu jeder Zeit abrufbar sind. 

Es gibt verschiedene Arten der Datensicherung die vor allem für Unternehmen von Relevanz sind. Zwei davon – On-Premise und Cloud – werden in diesem Artikel genauer definiert und ihre Unterschiede sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile herausgestellt.

Datensicherung mit On-Premise

Bei der Speicherung von Daten mit dem On-Premise Modell spricht man von der Datensicherung „in unternehmenseigenen Räumlichkeiten“. 

Es handelt sich meist um gemietete oder gekaufte Software, die es dem Nutzer ermöglicht, die Datensicherung lokal auf seiner eigenen Hardware vorzunehmen. Das On-Premise Modell wird häufig von Unternehmen genutzt, die täglich eine große Menge an Daten erzeugen und abrufen.

Vorteile

Die On-Premise Lösung bietet Unternehmen einige Vorteile.

  1. Datensicherheit
    Datenschutz und -sicherheit ist ein wichtiger Punkt bei der Auswahl der Speicherung. Bei dieser Methode zur Speicherung von Daten bleiben diese im eigenen System. Es kann kein Dritter darauf zugreifen. Die Kontrolle und die Verantwortung bleiben somit im eigenen Unternehmen. Es eignet sich, ein internes IT-Team zu bilden, welches über genug Fachwissen verfügt und die Sicherheit dadurch gewährleisten soll.
  2. Kosten
    Bei der Anschaffung einer Software für die Datenspeicherung fällt lediglich der einmalige Kaufpreis an. Es entstehen somit keine weiteren laufenden Kosten. Jedoch ist es wichtig zu berücksichtigen, dass auch Kosten für die Beschaffung des eigenen Servers entstehen.
  3. Unabhängig vom Internet
    Da die Datensicherung lokal auf den eigenen Servern erfolgt, ist keine Internetverbindung für die On-Premise Lösung notwendig. Daten können also jederzeit auch offline abgerufen werden, sollte es zu einem Abbruch der Internetverbindung kommen.

Nachteile

Trotz der hohen Sicherheit und der Unabhängigkeit, gibt es dennoch einige Punkte, die eventuell gegen diese Art von Datenspeicherung sprechen.

  1. Zusätzliche oder versteckte Kosten
    Obwohl die Methode zwar zunächst nur Kosten in der Anschaffung verursacht, kann es vorkommen, dass der Hersteller weitere Gebühren z. B. für Updates in Rechnung stellt. Des Weiteren entstehen hohe Kosten für Fachpersonal aus dem IT-Bereich.
  2. Wechselnde Anforderungen
    Diese serverbasierte Datenspeicherung ist nicht sehr flexibel. Sollten sich die Anforderungen im Unternehmen ändern, so kann es schnell sein, dass die Software nicht mehr die Standards erfüllt und eine neue Lösung benötigt wird.
  3. Aufwand
    Da die komplette Verantwortung beim Unternehmen liegt, ist es selbst dafür zuständig, die Software stets auf dem neuesten Stand zu halten. Updates sollten also regelmäßig durchgeführt werden. Dies nimmt, je nach Umfang des Updates, einige Zeit in Anspruch und kann zu einer Unterbrechung der Arbeit führen. Auch bei Problemen, welche die Hardware betreffen, müssen sich Unternehmen selbst um die Lösung kümmern.

Für wen ist diese Option geeignet?

Die On-Premise Lösung eignet sich vor allem für Unternehmen mit strikten Datenschutzvorgaben. Soll die komplette Kontrolle und die Verantwortung der Datensicherung beim Unternehmen liegen, so empfiehlt sich diese Option. Auch wenn Unternehmensstrukturen bereits gefestigt sind und sich nicht schnell ändern werden, ist On-Premise eine zuverlässige Wahl.

Datensicherung mit einer Cloud Lösung

Die Speicherung und Sicherung von Daten in der Cloud erfordert eine Lösung, die auf dem sogenannten Software as a Service Modell (SaaS), beruht. Hierbei wird die Nutzung der Speicherkapazität beim Anbieter gekauft oder gemietet. Die Software wird im Rechenzentrum des Anbieters gehostet. Dieser ist außerdem verantwortlich für die Wartung und Sicherheit. Die Speicherung und der Zugriff der Daten kann nur durch eine Internetverbindung erfolgen.

Vorteile

Auch diese Art der Datensicherung bringt einige Vorteile mit sich.

  1. Flexibilität und Skalierbarkeit
    Sollten sich die Anforderungen an die Datenspeicherung ändern, so kann das Modell flexibel angepasst werden und z. B. mehr Speicherplatz hinzugefügt werden oder die Speicherkapazität verringert werden. Außerdem kann von überall aus und von jedem Endgerät aus ein Zugriff stattfinden.
  2. Geringer Aufwand
    Da der Anbieter die Software verwaltet und steuert, fällt kein Aufwand auf Unternehmensseite an. Es ist nicht nötig, dass interne IT-Experten mit der Wartung oder Installation neuer Updates beauftragt werden
  3. Kosten
    Da die Cloud Lösung flexibel gestaltbar ist und keine hohen Anschaffungskosten anfallen, gibt es bei dieser Methode einen erheblichen Kostenvorteil. Auch im Bereich der Personalkosten kann eingespart werden, da kein Fachwissen für die Nutzung notwendig ist.

Nachteile

Folgende Nachteile gilt es jedoch zu beachten:

  1. Datenschutz
    Aufgrund der Speicherung von Unternehmensdaten auf externen Severn gibt es immer Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Für Unternehmen, die sehr strenge Datenschutzauflagen haben, ist die Cloud womöglich keine geeignete Lösung.
  2. Abhängigkeit vom Internet
    Für die zuverlässige Nutzung einer Cloud ist eine stabile Netzwerkverbindung unabdingbar. Sollte es zu Problemen bei der Internetverbindung kommen, kann es sein, dass vorgenommene Änderungen nicht gespeichert werden.
  3. Transparenz
    Was die Einblicke in die Verwaltung der Cloud durch den Anbieter angeht, mangelt es teilweise an Transparenz für die Unternehmen. Auch im Hinblick auf den Datenschutz ist es wichtig, einen vertrauenswürdigen und zuverlässigen Partner für die Cloud Lösung zu finden.

Für wen ist diese Option geeignet?

Eine Cloud Lösung eignet sich für nahezu jedes Unternehmen. Besonders für solche, die sich eine flexible Anpassung wünschen und eine schnelle und unkomplizierte Integration erwarten. Außerdem eignet sich diese Lösung für jene Unternehmen, deren Mitarbeiter von verschiedenen Standorten und Geräten aus auf die Daten zugreifen möchten.

Gegenüberstellung der beiden Lösungen

Lange Zeit war On-Premise die bevorzugte Lösung, wenn es um die Datensicherung in Unternehmen ging. Denn hierbei sind die Daten sicher in der unternehmensinternen Umgebung und unterliegen der vollständigen Kontrolle der Firma. Für Unternehmen mit gefestigten Strukturen, die schon seit längerer Zeit mit dieser Lösung arbeiten, haben sich vermutlich auch die Kosten bereits rentiert.

In den letzten Jahren gewannen die Cloud Technologien jedoch an Aufmerksamkeit und Beliebtheit. Besonders kleinere Unternehmen sehen darin die optimale Lösung für ihre Datenspeicherung, da diese Lösungen skalierbar und flexibel sind. Diese Option spielt eine wichtige Rolle bei der Digitalisierung von Unternehmen.

Fazit

Welche Lösung für ein Unternehmen letztendlich in Frage kommt, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Während die Cloud mit Skalierbarkeit und effizienten Kosten punktet, biete die On-Premise Lösung eine hohe Sicherheit und Kontrolle. 

Es gilt, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und die für sich und sein Unternehmen passende Lösung zu den eigenen Anforderungen auszuwählen.

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Unterschiede werden in diesem Blog Beitrag aufgezeigt

Ein Vergleich von On Premises und Cloud auf dem Hewlett Packard Blog

Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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