Flutter vs React Native: welche Hybride App Anwendung ist besser?

Für die Entwicklung von mobilen und plattformübergreifenden Anwendungen sowie Apps sind sowohl Flutter als auch React Native beliebte Software-Angebote. 

Beide Dienste stammen aus unterschiedlichen Quellen, werden von völlig anderen Parteien aus der IT-Industrie gewartet und doch haben Sie eines gemeinsam: Sie sollen den Zugang und die Nutzung von Apps nicht nur möglich machen, sondern erleichtern. 

Verglichen kann dies mit sogenannten Engines aus der Computerspiele Branche. So unterscheiden sich viele Spiele enorm voneinander und doch basieren sie auf derselben Engine, also dem Fundament.

Die zwei Dienste im Vergleich

Wie bei Engines für Computerspiele unterscheiden sich Flutter und React Native deutlich voneinander, da sie auf unterschiedliche Funktionen und Systeme ausgelegt sind. 

Enorme Unterschiede im internen Code schaffen einen solchen Kontrast zwischen den Diensten, wie bei Programmiersprachen wie C++ oder Java. 

In diesem Ratgeber werden diese Unterschiede aufgezählt, miteinander verglichen und in einem anschließenden Fazit gegeneinander aufgestellt. 

Wichtig anzumerken ist, dass vermeintliche Vor- und Nachteile häufig eine objektive Wahrnehmung darstellen, da diese maßgeblich von den Anforderungen der User und Programmierer abhängig sind. Also nichts wie los und auf geht´s zum großen Vergleich zwischen React Native und Flutter.

Die Open-Source-Lösung auf dem Markt für Apps

Was für Laien nicht selbstverständlich ist, aber in der Programmierer-Branche schon fast ein Naturgesetz ist, ist die Tatsache, dass Flutter aufgrund seiner Open-Source-Natur mit am meisten beeinflusst und bearbeitet werden kann. 

Eigentlich von Google entwickelt, wurde Flutter in die ambitionierten Hände der Öffentlichkeit übergeben. So hat sich Flutter seit 2010 fast schon als Must-have-Dienst etabliert und den Markt für App-Entwicklung revolutioniert.

Doch was macht Flutter so besonders? Ganz vorne an der Spitze steht der Fakt, dass auf der Basis des Dienstes Apps entwickelt werden können, die mit nur einem Code sowohl auf den Betriebssystemen Android, iOS als auch Windows und in Webbrowsern funktionieren können. 

Das Multitalent vereinfacht auf diese Weise viele Prozesse beim Programmieren, indem Programmierer viel Zeit sparen können. Statt einen Code für die App für jedes neue Betriebssystem zu schreiben, lässt sich dies auf eine einmalige Angelegenheit komprimieren. 

Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten und benötigtes Personal für die Entwicklung der App. 

Ein weiterer Vorteil ist die deutlich erhöhte Reichweite, die Unternehmen und Einzelpersonen erzeugen, indem sie ihre App plattformübergreifend anbieten können.

Flutter selbst reicht aber nicht aus, um als vollständiger Dienst zur Entwicklung von Apps genutzt werden. Dafür braucht es ein weiteres Fundament bzw. Programmiersprache namens Dart. 

Auch Dart wurde von Google entwickelt, sodass sowohl Flutter als auch Dart fein aufeinander abgestimmt sind. Daher ist es wenig verwunderlich, dass für beide Dienste zahlreiche Tools und Quellcodes existieren.

Die Einarbeitung in die Programmiersprache Dart kann für Entwickler, die diese nicht kennen, eine Herausforderung darstellen. Zudem kann es schwierig sein, eine absolut native Benutzeroberfläche auf verschiedenen Plattformen zu erreichen, da oft zusätzliche Anpassungen erforderlich sind. 

Die kleinere Community im Vergleich zu React Native kann zu weniger verfügbaren Ressourcen und Support führen. 

Trotzdem bleibt Flutter eine leistungsfähige Option für plattformübergreifende Entwicklung.

Die Vorteile von Flutter auf einen Blick:

  • Plattformübergreifender Dienst
  • Spart Kosten, Zeit und Personal
  • Open-Source und damit öffentlich zugänglich und editierbar
  • Seit vielen Jahren vorhanden
  • Stark genutzt: Austausch mit anderen möglich

Weniger Plattformübergreifend, dafür aber einfacher

Grundsätzlich ist React Native auch ein Open-Source Framework, das auf der Arbeit von zahlreichen freiwilligen Programmierern basiert. 

Nichtsdestotrotz ist die Software selbst von Googles Konkurrenten Meta (Facebook) entwickelt worden.

React Native ist somit eine der beliebtesten Entwicklungsmöglichkeiten von hybriden Apps. Hierbei wird der Code zu großen Teilen auch so angepasst, dass die Apps gleichzeitig auf den Betriebssystemen Android und iOS laufen können. Ein erheblicher Teil des Codes kann auf beiden Plattformen wiederverwendet werden.

Die Besonderheit von React Native ist, dass das Code-Fundament auf Java Script XML basiert. Java gilt als eines der einfachsten Codesysteme in der IT-Branche und kann sich unter Performanceeinbußen dennoch als starke Alternative besonders unter Beginnern und Anfängern etablieren. 

Das Konzept funktioniert hierbei wie folgt: Die Basis auf Java wird für Apps von beiden Betriebssystemen entwickelt und nur kleine betriebssystemspezifische Codeschnipsel müssen hinzugefügt werden.

Ein weiterer enormer Vorteil bei der Arbeit mit Native React ist die „Hot-Reload“ Funktion. Programmierer haben oft das Problem, dass sie bei kleinsten Veränderungen im Code ihre gewünschte App vollständig neustarten müssen, was auf Dauer mit viel Zeitverschwendung und Kosten verbunden ist. 

Die „Hot-Reload“ Funktion simuliert die Umwandlung des Codes und dessen Einfluss auf den Betrieb der App in Echtzeit. Ein wirklich hilfreiches Feature.

Dank der Open-Source Natur von React Native verfügt die Software über Unmengen an Bibliotheken mit Assets (Texturen, Modelle u.ä.) sowie Plug-Ins, die die Arbeit mit dem Framework optimieren können. 

Die Bibliotheken vereinfachen zudem die Grundfunktionen von hybriden Apps, wie die Authentifizierung oder interne Animationen. React Native bietet eine Vielzahl von vordefinierten Komponenten, darunter Textfelder, Schaltflächen, Listen und mehr. Diese Komponenten können angepasst und kombiniert werden, um komplexe Benutzeroberflächen zu erstellen.

Die Performance kann im Vergleich zu nativen Apps leicht beeinträchtigt sein, da Java Script XML hin und wieder schwächere Stellen aufweisen kann. 

Die Anpassung an plattformspezifische Standards kann eine Herausforderung sein und erfordert hin und wieder zusätzlichen Aufwand, indem eigener Code eingebunden werden muss. Darüber hinaus kann die Abhängigkeit von Drittanbietermodulen und Bibliotheken zu Kompatibilitätsproblemen führen. Besonders dieser Punkt ist aber abhängig vom Betriebssystem und der Hardware, auf der das Framework läuft.

Besonders Unternehmen setzen bei der Entwicklung von hybriden Apps auf React Native, da die Community ungewöhnlich groß ist, die verfügbaren Daten breit gefächert und die Leistungsstärke von Java Script XML meistens zuverlässig ist.

Die Vorteile von React Native auf einen Blick:

  • Open-Source ermöglicht endlose Möglichkeiten
  • Plattformübergreifend für Android und iOS
  • Hot Reload Funktion spart enorm viel Zeit
  • Große Bibliotheken und Plug-Ins

Die Frameworks für Hybride Apps im Vergleich

Der Vergleich der beiden Frameworks React Native und Flutter ist gar nicht so schwer. Wie so oft in anderen Branchen der IT-Welt spezialisiert sich eines davon auf speziellere Anforderungen und Nieschenapps, während das andere für die breiteren Anforderungen des Marktes ausgelegt sind.

Der Flutter-Dienst punktet auf jeden Fall in den Punkten Qualität des Codes und einer höheren Kompatibilität mit unterschiedlichen Plattformen. 

Anders als sein Konkurrent beschränkt sich das Framework nicht auf Android und iOS, sondern kann auch auf beispielsweise Windows verwendet werden. Der Preis für den stabiler laufenden Code ist jedoch die hohe Auslastung des Speichers und die recht aufwändige Einarbeitung in die Programmiersprache Dart. Wer diese zwei Hürden jedoch bewältigen kann, für den ist der Dienst eine klare Empfehlung.

Im Gegensatz dazu steht der React-Native-Dienst. Dieser beansprucht weniger Speicherplatz, ist dafür aber in Anbetracht des Codes instabiler und anfälliger. 

Auf Java Script XML basierend, stellt die Einarbeitung in das Framework auch für Laien keine allzu große Herausforderung dar. Die deutlich größere Community des Meta-Dienstes vereinfacht es dem Nutzer, schneller an gewünschte Inhalte und Hilfsmittel zu gelangen.

Zusammengefasst stellen beide Frameworks trotz vieler Gemeinsamkeiten einen starken Kontrast auf. Der Google Dienst ist eindeutig für erfahrenere Programmierer und Unternehmen ausgelegt, die zudem über die ausreichende Hardware verfügen, wohingegen der Meta Dienst für Laien und Fortgeschrittene mit eingeschränkten Kapazitäten die bessere Wahl darstellen wird. 

Nichtsdestotrotz gilt, dass Probieren vor Studieren geht und jeder Interessent die Einarbeitung in beide Dienste in Erwägung ziehen soll. Erst danach kann die endgültige Entscheidung für eines der beiden Frameworks fallen, wobei nicht automatisch ausgeschlossen ist, dass man irgendwann auf den Konkurrenten zurückgreift.

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Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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