Web App Entwicklung mit HTML5


Lange Zeit waren sogenannte Native Apps, basierend auf Android, iOS etc., die Könige unter den Apps. Immer mehr verschiebt sich jedoch der Fokus auf HTML5 Web Apps, denn diese können immer mehr Funktionalitäten abbilden, wie ihre Nativen Kollegen auch.

Beispielsweise war es lange Zeit nicht möglich mit HTML5 Apps Offline zu arbeiten, dies wurde jetzt in den letzten Updates behoben.

Auch von den Kosten her macht es immer Sinn, zu überlegen ob es möglich ist, die geplante Mobile Anwendung auf HTML5 (natürlich auch mit Hilfe von CSS3 und JavaScript) zu schreiben. Denn einmal entwickelt lässt sich diese auf allen mobilen Endgeräten (Smartphone, Tablet) aufrufen.

Hinweis: Nur ein Teil der Programmierung kann für eine eventuelle Webversion für den Browsergebrauch weiterverwendet werden.

Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Für Android müssen diese Apps ausgiebig getestet werden, da es unzählige Endgeräte gibt, und sich die Grössen der Bildschirme unterscheiden.

Bei einem iPad oder iPhone ist das natürlich erheblich einfacher, da es eine überschaubare Menge an Endgeräten gibt.

Wann sind HTML5 Apps sinnvoll?

Grundsätzlich kann man sagen, dass solche Anwendungen sinnvoll sind, wenn nicht zuviele Smartphone/ Tablet-interne Ressourcen verwendet werden müssen. Denn die Integration von diesen (wie zum Beispiel die interne Speicherkarte, Kamera, Gyroskope etc.) mit Hilfe von HTML5 ist nicht einfach. Bei Anwendungen die viel Hardware des Endgerätes benötigen, sind leider immer noch Native Apps sinnvoller. „Leider“ weil sie einfach teuer in der Entwicklung sind.

Der ganz grosse Vorteil von HTML5 Apps, welches auch immer schön von den Befürwortern angemerkt wird ist: Entwickler die sich bereits mit Webtechnologien auskennen, können sich einfach in dieses System einarbeiten, da es kaum Unterschiede zur Webprogrammierung gibt. (Und Web-Programmierer gibt es ja, bekannterweise einige.)

Das ist eine grosse Erleichterung. Denn iOS, basiert auf Objective-C und Android auf Java, welche dann nicht erlernt werden müssen.

Hinweis: Objective-C und Java sind nicht einfach zu erlernen. Daher gibt es auch so wenige Programmierer für Android und iOS und daher sind wiederum die Stundensätze und die Entwicklungskosten so hoch.

Oder doch lieber Responsive?

Die Frage die sich stellt ist: Ab wann benötige ich eine App, und bis wann kann ich eine sogenannte Responsive Webseite verwenden, in welcher der Nutzer die Mobile Ansicht per Webbrowser aufruft.

Warum sollte ich nicht eine für Mobile Ansichten optimierte Webseite erstellen? Das würde mir die Erstellung einer komplexen HTML5 App ersparen.

Für einige Anwendungsfälle, macht eine Responsive Webseite Sinn. Manchmal gibt es jedoch Fälle, wo der Wunsch besteht, das die Inhalte auch Offline konsumiert werden können. Das würde bei einer Server basierten Responsive Weblösung nicht funktionieren. Hier müsste man dann bereits, um den Offline-Konsum zu ermöglichen, eine App entwickeln.

Hürde App Store

Das nächste Thema mit welchem man sich dann beschäftigen muss ist, das man die HTML5 App auch noch von den jeweiligen Stores (Apple Store, Google Play, Windows etc.) genehmigen lassen muss.

Eine native, nur für den jeweiligen Store entwickelte, App ist um einiges einfacher in die den jeweiligen Store zu bringen, als eine HTML Anwendung, welche eventuell gegen bestimmte Regularien der verschiedenen Anbieter verstösst.

Was man so von Apples Store hört:

  • Die Web App muss sich wie eine native App anfühlen
  • Muss sich unterscheiden von einer Web-Lösung
  • Die Lösung soll eine iOS App-Experience wiedergeben 🙂

Fazit dazu: Sicherlich nicht unmöglich in den Apple Store, mit einer solchen Anwendung, zu kommen. Mann muss jedoch die Richtlinien der Stores befolgen.

Fazit zum Thema:

Die Web Apps werden sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln und immer mehr Funktionalitäten anbieten, wie ihre Nativen Pendants auch. Eine gute Entwicklung, da man, falls sich diese HTML5 oder Web Anwendungen für Mobile Endgeräte durchsetzen, einfacher Apps programmieren und in diesem Fall nicht für jede einzelne Plattform eine eigene Anwendung zu erstellen hat.

Jedoch sei angemerkt, dass wir noch nicht in einem Zeitalter angekommen sind, in welcher diese Anwendungen auch für komplexe Systeme verwendet werden könnte.


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen bei der Erstellung von einfachen und komplexen Web Applikationen. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches Web Applikationen und Mobile Apps entwickelt.

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