Warum Sie Mitarbeiter einstellen sollten

Viele Unternehmer zögern Mitarbeiter einzustellen. Es macht jedoch viel Sinn Angestellte zu haben. Im Beitrag ein paar Gründe dafür.

1) Umsatz steigt überproportional

In meiner Diplomarbeit zum Thema Entrepreneurship, welches schon einige Jahre zurückliegt, fand ich heraus, dass der Umsatz am Gesamtmarkt überproportional ansteigt, wenn die Mitarbeiteranzahl ansteigt.

Ich kann mich nicht mehr an die genauen Zahlen erinnern, jedoch hier ein Beispiel (keine genauen Zahlen):

  •  Alle Freelancer: Anteil am Gesamtumsatzes des Marktes -> unter 1 Prozent
  •  Alle Unternehmen mit 1 bis 5 Mitarbeitern: Anteil am Gesamtumsatz des Marktes -> zirka 3 Prozent
  •  Alle Unternehmen mit 5 bis 10 Mitarbeitern: Anteil am Gesamtumsatzes des Marktes -> zirka 5 Prozent
  •  etc.
  •  ec.
  •  Alle Unternehmen mit mehr als 10’000 Angestellten: Anteil am Gesamtumsatzes des Marktes -> zirka 80 Prozent

Was jedem klar ist, ein paar sehr grosse Unternehmen/ Konzerne erwirtschaften einen Grossteil des Gesamtumsatzes des Marktes.

Die Verschiebung der Zahlen fängt jedoch bereits ab 1 bis 5 Mitarbeitern an.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Es macht sehr viel Sinn einen weiteren Angestellten zu beschäftigen. Um so von den höheren Umsatzchancen zu profitieren.

Warum ist der Gesamtumsatz am Markt von Freelancern so gering am Markt?

Höchstwahrscheinlich liegt es daran, dass ein Freiberufler zirka 50 Prozent seiner Zeit mit Urlaub, Vorbereitung, Rechnungsstellung, Schulung, Steuern berechnen, Jahresabschluss, etc. etc. verbringt. Er oder sie hat gar nicht so viel Zeit so viele Stunden abzurechnen.

Was passiert ab einem Mitarbeiter?

Wenn man zum Beispiel eine weitere Fachkraft, zum Beispiel einen Programmierer beschäftigt, dann kann sich dieser höchstwahrscheinlich 100 Prozent seiner Zeit mit abrechenbaren Programmierstunden beschäftigen.

Der Overhead an Administrativen Dingen kann vom Unternehmer übernommen werden.

Was passiert ab mehreren Angestellten?

Hier entstehen weitere Synergien, nicht selten werden Wege gefunden, die nicht mehr am Umsatz pro Mitarbeiter hängen. Sondern es werden Lösungen entwickelt, wie Software oder Produkte, die unabhängig von der Anzahl der Fachkräfte abhängt.

Ein extremes Beispiel ist hier Microsoft: Eine weitere Lizenz zu verkaufen, kostet Microsoft nur geringfügig und benötigt nicht unbedingt mehr Manpower.

Auch für kleinere Unternehmen trifft dieser Effekt bereits zu. Da man meistens Wege findet, effizienter zu werden.

2) Angestellten Mindset vs Freelancer Mindset

Viele Freelancer und Unternehmer setzen auf Freelancer. Besonders in der Anfangsphase. Eigene Angestellte sind meistens kein Thema.

Die Problematik ist hier jedoch das Mindset.

Ein Angestellter wird sich nicht selten zu 100 Prozent mit dem Arbeitgeber und der Arbeitgeber Firma identifizieren. Mit der Zeit wird diese Person auch die “Kultur” des Unternehmens übernehmen. Mit den Jahren wird die Verbindung immer stärker.

Bei einem Freelancer sieht es bereits anders aus. Dieser hat nicht selten mehrere Kunden. Besonders andere Freiberufler oder Kleinunternehmer werden für diesen sowieso nicht so interessant sein. Denn auch über Studien ist belegt -> Freiberufler machen ihren meisten Umsatz mit Kunden/ Unternehmen ab 5000 Mitarbeitern. Vom Freelancer erhält man daher überproportional geringe Aufmerksamkeit.

Den Schritt zu wagen, einige Leute einzustellen, macht also mehr als Sinn.

3) Expertise aufbauen

Wenn man zum Beispiel auf eine bestimmte Technologie spezialisiert ist, dann kann man die Teammitglieder auch bitten, sich dementsprechend in dieser Technologie einzuarbeiten.

Mit den Jahren werden die Angestellten mit diesem Spezialwissen immer wichtiger und man kann zum Teil auch höhere Stundensätze und Preise bei Kunden abrufen.

Wenn man nur mal 2 bis 3 Personen mit diesem Spezialwissen aufgebaut hat, dann gilt man im Markt nicht selten als Spezialist. Das beste Beispiel ist SAP. Wenn man sich in einem der Module sehr gut auskennt, dann gilt man bereits mit wenigen Teammitgliedern mit dieser Spezialisierung als führender IT Dienstleister. Beispiel: SAP BI (Business Objects), die Reporting Lösung des ERP Anbieters.

4) Der richtige Kandidat kann den Unterschied in Ihrem Unternehmen machen

Wenn man die richtigen Kandidaten einstellt, dann wird das einen starken Unterschied ausmachen.

Klar ist auch, wenn man die falsche Person einstellt, kann es sein, dass diese nur durchschnittliche Arbeit macht. Die meisten Personen machen jedoch eher durchschnittliche Arbeit. Interessant ist also der nächste Punkt in dieser Liste.

5) Die “jede 10. Einstellung ist ein Leistungsträger” Regel

Wenn Sie einmal in einem grossen Konzern gearbeitet haben, dann merken Sie “Da gibt es immer eine Person, die ein vielfaches erreicht, was die anderen Teammitglieder erreichen”.

Wie ich bei SAP gearbeitet hatte, lag der durchschnittliche Umsatz eines Vertriebsmitarbeiters im Softwareverkauf bei zirka 2 Millionen Euro pro Teammitglied. Wenn man sich jedoch die Zahlen analysierte, dann fand man heraus, dass es fast jeder 10. geschafft hat, mehr als 10 Millionen Euro Umsatz zu erzielen. Und nicht selten ein vielfaches davon.

Konzerne werden nicht in der Lage sein, immer solche Mitarbeiter zu finden. Aber sie können einfach immer neue Leute einstellen.

Die Regel ist “jeder 10 Mitarbeiter ist ein Leistungsträger” der überdurchschnittliche Leistungen erbringen kann.

Das gilt für den Vertrieb, für die Softwareentwicklung und auch in vielen anderen Bereich.

Es macht also Sinn mehr als eine Persone einzustellen. Nur um so auf den Leistungsträge zu stossen.

6) Kostenfaktor vs Umsatzfaktor

Wenn man von Angestellten spricht, ist nicht selten von einem Kostenfaktor die Rede. Denn man muss die Overhead Kosten tragen, plus das Gehalt, plus die gesetzlichen Abgaben an den Staat, plus Rücklagen welcher der Gesetzgeber vorschreibt.

Jedoch sollte man nicht vergessen, dass jedes Teammitglied ein Umsatztreiber ist. In den meisten Fällen erzeugt die Person wesentlich mehr Umsatz, als sie an Kosten verursacht.

Das merkt man jedoch oftmals nur dann, wenn man weitere Personen einstellt.

7) Weltweit einstellen und von Geoarbitrage profitieren

Es macht zudem heutzutage Sinn weltweit Personen einzustellen und nicht nur vor Ort.

Sei es in der Produktion, in der Softwareentwicklung oder in anderen Bereichen. Fachkräfte kann man weltweit finden. Wir zum Beispiel helfen Unternehmen beim Aufbau von Entwicklerteams in Indien.

Nach meiner Meinung gibt es kaum noch kulturelle Unterschiede. Weltweit sind Netflix, Facebook, WhatsApp, Youtube, Instagram und viele weitere verbreitet. Auch Lernplattformen sind international und lassen sich von überall aufrufen. Das führt dazu, dass sich der Wissenststand weltweit angleicht. Es ist nicht mehr so, dass eine Person in Afrika nicht mal wusste was eine Computermaus war. Heutzutage sprechen wir von einem “Level playing field” wo fast jeder die gleichen Chancen hat.

8) Mitarbeiter delegieren an Mitarbeiter

Eine weitere Sache, die einen starken Wachstumseffekt hat, ist das Mitarbeiter an andere Teammitglieder Aufgaben delegieren können. Es muss also nicht mehr der Unternehmer die Anweisungen geben, sondern die Angestellten arbeiten miteinander an Lösungen. Man spricht hier auch von “Self Managed Teams”.

9) Overhead Aufgaben abgeben

Dinge wie Rechnungsstellung, Angebotsschreiben, Buchhaltung, Marketingtätigkeiten und viele mehr, die einen Unternehmer nicht selten 50 Prozent der Zeit kosten, kann man an eine andere Person abgeben.

Die dadurch gewonnene Zeit kann man in die Verbesserung der Managementstrukturen, das bessere Delegieren und auch die Ausarbeitung einer besseren Strategie stecken.

Es ergeben sich dadurch extreme Erleichterungen und positive Effekte.

Fazit

Der Schritt “Mitarbeiter einstellen” oder mehr Leute in das Team holen, ist für viele Unternehmer mit einem Zögern verbunden. Auch weil sich, auch erfahrene Unternehmer fragen “Kann ich mir die monatlichen Zusatzkosten leisten?”.

Das Besondere ist jedoch, dass wenn man neue Personen einstellt, der Umsatz meistens automatisch kommt. Auch alleine dadurch, dass man sich dann in diese Richtung mehr Gedanken macht.

Was sind Ihre Erfahrungen?

Interessante Links:

Eine Liste an Dingen die Sie beachten müssen, wenn man Mitarbeiter einstellt

Mitarbeiter einstellen: eine Entscheidungshilfe

Bilder: Freepik


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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