Meine Erfahrungen aus 10 Jahren YUHIRO

Es sind jetzt nun tatsächlich mehr als 10 Jahre her, dass ich YUHIRO gegründet habe. Ich kann mich noch gut an die erste Idee dazu und den Vortrag bei der Campus Party in Berlin (es heisst zwar “Party”. Es ging jedoch um Gründung, Coding, Startups und alles drum herum).

Dort war auch der bekannte Buchautor und Gründer Günter Faltin (Buchautor von “Kopf schlägt Kapital”) als Juror. Oder auch die Gründerin von Indiegogo, Danae Ringelmann.

Damals war YUHIRO nur eine Idee auf einem Blatt Papier.

Hier ein paar Erfahrungen und Learnings aus diesen Jahren:

1) In 10 Jahren kann man viel mehr erreichen als in einem Jahr

Das klingt zwar logisch, was ich meine ist das quasi Sprichwort “Man überschätzt das was man in einem Jahr erreichen kann und unterschätzt was man in 10 Jahren erreichen kann“.

Ich denke, es ist wichtig, in langen Zeitabständen zu denken.

Man könnte zum Beispiel einen erfolgreichen Youtube Kanal oder einen guten Blog in 10 Jahren aufbauen. In einem Jahr schafft das fast niemand, sogar die bekanntesten Youtube und Blogger (nicht dass ich jetzt Youtuber werden wollte).

Bei Unternehmen kann man das Gleiche feststellen. Im ersten Jahr war echt nicht viel los. Es gab zwar interessante Projekte, aber wenig Struktur.

10 Jahre später sieht es schon anders aus. Mehr Strukturen und bessere Abläufe.

2) Nächste Schritte planen

Beim Schreiben dieses Blog Artikels wird mir jedoch wieder mal bewusst -> Die Strukturen sind zwar schon sehr gut. Aber es fehlt ein Automatismus, wo Mitarbeiter eingestellt werden und Kunden gefunden werden, die nicht direkt über mich laufen. Das ist zwar zum Teil schon so umgesetzt bei uns. Aber es fehlt das “Maschinenhafte”, wie zum Beispiel bei McDonalds. Der Qualitätsstandard ist dort immer gleich hoch (oder gleich niedrig, je nachdem wie man es nimmt 🙂 )

3) Mentoren sind keine Mentoren

Nach einigen Jahren im Geschäft wollte ich mit einem Mentor arbeiten, um mehr von erfahrenen Unternehmern zu lernen.

Das Problem, das ich jedoch feststellen musste -> Ein Unternehmer, der selbst hunderte von Mitarbeiter beschäftigt und sagt, dass er/ sie für kostenlos arbeitet, um neue Unternehmer “zu fördern“. Da kann was nicht stimmen.

Nach dem ersten Meeting mit dem neuen Mentor, hatte ich gemerkt, dass die Session, die zirka eine Stunde ging, sehr gut war und mich viel weiter gebracht hat. Jedoch ging es dem Mentor eben schon darum, auch finanziell überdurchschnittlich zu profitieren.

Das Learning: Besser Hörbücher auf Audible hören. Weniger auf Mentoren setzen.

4) Berater?

Ich denke, die bessere Lösung sind Berater, welche für ihre Leistung bezahlt werden. Diese kennen die Industrie, in der man sich bewegt  und kann helfen, bessere Strukturen und eine bessere Marke aufzubauen.

Das steht auf der Liste: Berater engagieren

5) Alle sind ehrlich

Wenn man Hollywood Filme sieht, dann könnte man meinen, dass Menschen lügen und auch sonst eher negativ eingestellt sind.

In der Realität wollen alle Menschen ehrlich sein.

Es ist sogar so, dass Menschen den anderen Menschen sagen, was ihre Pläne sind. Auch wenn diese negativ sind. Die meisten hören aber nicht genau zu. Das ist auch der Grund, warum man denkt, dass die andere Seite nicht ehrlich ist. Man hat einfach nicht genau zugehört.

In einem Buch “A Million Miles in A Thousand Years” wird das über ein anderes Beispiel gut beschrieben. In unserem ganzen Leben erinnern wir uns nur an ganz wenige Dinge. Zum Beispiel (ich versuche gerade an interessante Dinge zu denken, es fallen mir aus meinen 41 Jahren nur wenige ein…) einen sehr schönen Sommertag oder den Abflug in ein anderes Land, etc.

Bei Gesprächen ist das auch der Fall, wir erinnern uns nur an ganz wenig und hören selten intensiv zu.

Fazit: Alle sind ehrlich.

6) Was ist Erfolg?

In dem Buch “Rework” schreiben die Basecamp (ein bekanntes CRM) Gründer darüber, dass man auch mit ganz kleinen Teams grosses erreichen kann. Besonders in Dingen wie der Softwareentwicklung sind kleine Teams sogar viel besser als grosse Unternehmen.

Wer sagt zudem, dass es besser ist, 10’000 Mitarbeiter zu haben, als zum Beispiel 10 oder 50.

Jeder soll seinen Erfolg selbst entscheiden.

7) Langfristige Gesundheit

Eine andere Sache, die für Unternehmer sehr wichtig ist und unterschätzt wird, ist die eigene Gesundheit.

Es ist gut, ständig an das eigene Unternehmen zu denken. Schlecht ist es jedoch, wenn man sich immer Stress macht und Sorgen hat.

Man sollte positiv in den Tag schauen.

Denn: Wer sucht der findet, das steht so auch in der Bibel 😊

Matthäus 7:8 HFA

Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.

Das hilft, den Stress zu reduzieren und Volkskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes zu vermeiden oder zumindest zu lindern.

Ein wichtiger Teil von langfristiger Gesundheit ist auch täglicher Sport. Dabei würde ich ab einem bestimmten Alter dazu raten, besser täglich eine Stunde zu Laufen, als Hardcore Übungen mit Hanteln und Gewichten zu machen.

8) Ich weiss nicht alles

Ich mache dieses Geschäft zwar seit 10 Jahren, aber ich weiss bei weitem noch nicht alles. Ich muss zugeben, es gibt mehr Dinge, die ich nicht weiss, denn Dinge, die ich weiss.

Und das nach zirka gefühlt 500 Büchern zum Thema Business und Entrepreneurship gelesen oder gehört (Audiobücher) habe.

9) Profit kommt nicht von Profit

Es gibt ein gutes Buch namens “The richest man in Babylon”. Dort beschreibt der Autor eine Geschichte eines vor 4000 Jahre lebenden Sklaven. Der dann zum reichsten Mann von Babylon wird.

Eine der wichtigsten Lektionen ist “Lege einen Teil deines Einkommens zurück„.

Das macht meiner Meinung nach heutzutage (und auch vor Tausenden von Jahren) fast niemand. Alles wird sofort ausgegeben und noch mehr. Auch in Unternehmen.

Man muss systematisch Geld auf die Seite legen, um dann in schweren Tagen etwas zu haben.

Ein berühmtes Beispiel ist Boris Becker. Er hat zirka 130 Millionen Euro in seiner aktiven und nicht-aktiven Zeit als Tennisspieler verdient. Am Ende hat er nun fast gar nichts mehr. Und dabei hat er keinen grossen Mitarbeiterstab und das Geld war hauptsächlich Profit.

Ich hatte vor Jahren auch einen Unternehmer aus Deutschland interviewt, der ein Offshore Outsourcing Unternehmen gegründet hatte. Er hatte sein ganzes Geld für Büro Expansion und Mitarbeitereinstellungen und weiteres ausgegeben. Nach Jahren harter Arbeit, im Grunde genommen rund um die Uhr, hatte er nichts vorzuweisen.

Es ist egal, wie viel man zurücklegt. Auch von 100 Euro kann man noch 20 Euro zurücklegen, wenn man es denn nur will und sich nicht gleich das neueste iPhone auf Ratenzahlung zulegt.

10)  Die IT verfolgt andere Zyklen als der Rest des Marktes

In der C-Pandemie waren IT und Softwareunternehmen stark gefragt. Es mussten IT Systeme entwickelt werden, Apps konzipiert werden und vieles mehr. Um auch vieles Remote machen zu können.

Auch wenn viele andere gelitten haben, ging die IT ganz gut.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Software immer andere Zyklen verfolgt. Aber hier war es definitiv der Fall.

11)  Viele Unternehmer aus dem Jahr 2012

Ich habe YUHIRO zirka im Jahr 2012 gegründet. Wenn ich mir andere Unternehmen und Unternehmer anschaue, dann wurden diese nicht selten auch um diese Zeit gegründet.

Es muss wohl so sein, dass die Weltweite Wirtschaftskrise von 2008 ihre Nachwirkungen gezeigt hat und viele dann ein paar Jahre später in die Selbstständigkeit gegangen sind.

Fazit

Der Beitrag soll nicht zu lang werden, daher hier das Fazit.

Es waren definitiv interessante 10 Jahre. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich bereits zum Ende der Schulischen Ausbildung, Unternehmer werden wollte, mir jedoch geraten wurde “doch erstmal zu studieren”. Was im Nachhinein die richtige Entscheidung war. Denn die Studienzeit war dann immer noch die beste Zeit des Lebens, während die Unternehmerische Zeit sehr interessant ist 😊

Ich freue mich auf einen Austausch.

Hier auch mein Beitrag aus 5 Jahren YUHIRO:

Die wichtigsten Erkenntnisse aus 5 Jahren YUHIRO

Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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