Die 22 wichtigsten Erkenntnisse aus 5 Jahren YUHIRO

Im folgenden Beitrag beschreibe ich die Erkenntnisse welche ich in den letzten 5 Jahren mit YUHIRO gewonnen habe.

1) Die erfahrensten Entwickler

Besonders in unserem Kontext (Entwicklung in Indien) macht es Sinn nur auf erfahrene Entwickler zurückzugreifen. Programmierer in Indien, welche erst ein bis zwei Jahre Erfahrung haben, machen meistens einen eher sehr schlechten Job, da auch Basis-Fähigkeiten wie eine starke Kommunikation, Teamfähigkeit, etc. nicht gegeben sind.

Dies gilt jedoch nicht nur für Teams anderswo in der Welt. Auch in Deutschland wird es immer sinnvoll sein, auch erfahrene Leute in der Firma zu haben. Nur ist dies oftmals, durch die hohen Kosten (Gehalt, etc.), welche so ein Mitarbeiter verursacht, nicht möglich.

2) Die bestmöglichen Konditionen für Kunden

Im Bereich Pricing und Management ist man der Auffassung, dass der Preis und die sonstigen Konditionen von der Zahlungswilligkeit des Kunden abhängt.

Das beste Beispiel hierfür sind Apple Produkte. Diese werden sehr günstig in Asien, in überaus schlechten Arbeitskonditionen gefertigt, und Kunden in der ganzen Welt zu einem sehr hohen, wenn nicht gar überteuerten, Preis verkauft.

Als Unternehmen sollte man jedoch versuchen, dem Kunden die bestmöglichen Konditionen bereitzustellen, auch wenn man höhere Preise verlangen könnte. Besonders wenn es sich um einen gesättigten Markt handelt, in welchem bereits viele Unternehmen tätig sind.

3) Im Interesse der Kunden handeln

Viele Unternehmen denken erst einmal aus ihrer eigenen Perspektive. “Oh, der Kunde hat nichts von einer Dokumentation gesagt. Dann können wir die ja weglassen”. Absichtlich werden wichtige Dinge nicht berücksichtigt, besonders, wenn der Kunde nicht explizit darauf hingewiesen hat.

Das sollte jedoch nicht so sein. Auch wenn der Auftraggeber eine Sache nicht erwähnt hat, welche zum Erfolg der Tätigkeit wichtig ist, sollte man diese Dinge nicht ignorieren.

Hier sollte man im Interesse des Kunden handeln und auf diese Erfolgsfaktoren hinweisen und wenn der Kunde es nicht versteht, diese vergünstigt oder in einer anderen akzeptablen Form anbieten.

4) Simpel statt komplex

Lange Zeit habe ich mit YUHIRO versucht, sehr komplexe Unternehmensprozesse umzusetzen. Sei es im Bereich Marketing, Vertrieb (zum Beispiel die Implementierung eines komplexen Kundenmanagement Systems (CRM)), im Bereich Management (vielschichtige Management-Struktur), Online Projektmanagement Werkzeuge (der Einsatz von Basecamp, einem Online Werkzeug für das Projektmanagement), Reporting (Mitarbeiter müssen täglich Reports über ihre Tätigkeit abgeben), und so weiter. Vieles war sehr komplex und hat die Fertigstellung von Aufgaben nur aufgehalten, jedoch nicht effizienter gemacht.

Seitdem werden alle Prozesse so schlank gehalten wie möglich. Anstatt eines CRM (Kundenmanagement-System) werden die Anfragen nur noch in der Microsoft Outlook Inbox/ Mailbox gehalten. Wichtige Anfragen bleiben meistens im Gedächtnis, oder aber die Anfragenden melden sich bei Bedarf nach einiger Zeit. Anstatt eines elaboraten Reportings, können Mitarbeiter frei arbeiten und gestalten. Das bedeutet auch, dass es mal mehr mal weniger zu tun gibt, die Mitarbeiter jedoch eher bereit sein werden, Dinge zu tun, welche ausserhalb ihres fachlichen Bereichs liegen.

5) Langfristig denken

Wenn man kurzfristig denkt, dann wird man dementsprechend sehr hohe Preise und andere, nur das eigene Unternehmen bevorteiligende, Konditionen festlegen.

Das kommt auch daher, dass man davon ausgeht, dass Kundenbeziehungen und andere Gegebenheiten nur kurzen Bestand haben und man für alle Eventualitäten in kurzer Zeit vorsorgen muss.

Denkt man jedoch langfristig, werden einem einige Fehler und Chancen sofort auffallen. Langfristig ergeben sich viele Effekte, welche für alle Seiten vorteilhaft sind, nicht nur für den Auftragnehmer.

Auch die Einstellung der Mitarbeiter wird den Kunden gegenüber eine ganz andere sein, wenn diese wissen, dass man auch in den nächsten Monaten und Jahren zusammenarbeiten wird.

6) In den Kunden investieren

Bei einer kurzfristigen Denkweise, fehlt auch der Wille in den Kunden zu investieren, sei es Zeit, Geld oder in sonst einer Form.

Denkt man langfristig, dann wird man bereit sein, unter anderem viel Zeit zu investieren, um den Kunden und dabei sich selbst erfolgreich zu machen.

7) Nicht zu allen Anfragen ja sagen

Zum Start unserer Unternehmung haben wir zu der, auch noch so geringfügigen Anfrage “Ja” gesagt.

Kleine Website auf Basis von WordPress für einen Gründer? “Ja”

App mit 2 Wochen Aufwand? “Ja”

Software basierend auf PHP für einen Monat? “Ja”

Undsoweiterundsofort.

Es ist jedoch wichtig “Nein” zu sagen, um erfolgreich zu sein.

Wir sagen jetzt nur noch “Ja”, wenn einige Kriterien gegeben sind, welche zu unserer gewählten Nische passen. Das bedeutet auch, dass wir “Nein” zu den meisten Anfragen sagen, welche wir bekommen.

8) Die eigene Nische

Sich auf eine spezielle Nische zu fokussieren, fällt den meisten Unternehmern schwer. “Was ist dann mit den anderen möglichen Kunden? Sollen wir die dann nicht bedienen? Da geht doch einiges verloren.” So sieht die Denkweise meistens aus.

Jedoch möchten Auftraggeber mit Spezialisten zu tun haben. Wer zum Beispiel einen Geschäftsführer für sein IT Unternehmen sucht, wird sich höchstwahrscheinlich für einen Personalberater entscheiden, welcher sich auf die Suche nach Geschäftsführern spezialisiert hat.

Jemand der eine App entwickeln lässt, wird sich für ein Unternehmen entscheiden, welches sich auf Apps spezialisiert hat.

Aus diesem Grund sollte man sich auf eine bestimmte Sache fokussieren, um sich so von seinen Konkurrenten auf dem freien Markt zu unterscheiden und den Suchenden einen Mehrwert zu bieten.

9) Man kann ein Argument nicht gewinnen

Es gibt ein sehr interessantes Buch darüber wie man miteinander umgehen sollte. Das Buch heisst “How to win friends and influence people”. Eine wichtige Aussage in diesem Buch ist, dass man ein Argument nicht gewinnen kann.

Denn auch wenn man das Argument gewinnt, dann wird das Gegenüber einen kleinen bis sehr grossen Groll gegen die Person haben, welches das Argument gewonnen hat.

Zudem wird das Gegenüber niemals eingestehen, dass das Argument von seiner Seite falsch ist.

Person A sagt: “Die Sonne ist 100’000 Kilometer von der Erde entfernt”. Person B antwortet: “Nein, die Sonne ist 1’000’000 Kilometer von der Erde entfernt”.

Heutzutage würde man Googlen und die Antwort, welche man online gefunden hat, dem Gegenüber mitteilen. Auch wenn die Antwort der Person A, etwas mehr in die richtige Richtung geht, wird die Person B dies niemals zugeben wollen.

In solch einer Situation ist es immer besser, dem Gegenüber Recht zu geben oder dessen Antwort in das Positive zu rücken.

Die “richtige” Antwort von Person A auf Person B’s Antwort sollte also, in etwa, heissen: “Ja, dass könnte stimmen.”

Wenn man den anderen konsequent Recht gibt, wird man langfristig für mehr Harmonie sorgen.

10) Vorausschauend handeln

Wie wird unser Geschäft, unsere Umwelt, die globale Lage in einer Woche, in einem Monat, in einem Jahr, etc. aussehen? Die Antworten kann uns niemand mit Gewissheit geben, dennoch können wir anhand von Erfahrungswerten, relativ genaue Annahmen treffen.

Beispielsweise kann man bereits im Voraus wissen, ob weiterer Büroraum, weitere Computer benötigt werden. Ob die Internetverbindung für die neuen Mitarbeiter ausreichen wird, etc.

Wir halten zum Beispiel immer zwei bis drei Internetverbindungen, ein weiteres ausgebautes Büro, Rechner auf Mietbasis vor, um auf eine eventuelle schnelle Expansion vorbereitet zu sein.

11) Die Stärke von kleineren und mittleren Unternehmen

Grosse Unternehmen sind meistens nicht in der Lage, kleine oder grosse Probleme schnell zu beheben oder darauf zu reagieren. Das beste Beispiel ist immer noch Microsoft und deren Internet Explorer Browser. Obwohl es ein wichtiges Geschäftsfeld ist und dieser Browser lange Zeit von den meisten Unternehmen genutzt wurde, waren sie nicht in der Lage die offensichtlichen Fehler des Browsers über mehrere Jahre hinweg zu beheben.

Oder Nokia, welches vom weltgrössten Mobile-Hersteller, über wenige Jahre hinweg fast vollkommen vom Markt verschwunden ist.

Man sollte daher die Fähigkeiten und Chancen von kleinen und mittleren Unternehmen nicht unterschätzen. Höchstwahrscheinlich werden diese schon eher in der Lage sein, neue Herausforderungen schnell und effektiv zu bewältigen.

Ein Beispiel ist das Unternehmen von Joel Spolsky, FogCreek und dessen Software FogBugz. Obwohl es weltweit sehr viele Unternehmen gibt, welche BugTracking- und Projektverwaltungs-Software anbieten, hat es dieser anfänglich noch kleine Anbieter geschafft, mehrere Tausend Kunden zu gewinnen. Der Grund ist die Schnelligkeit und den gesunden Menschenverstand, welche solche kleinen Unternehmen anwenden können, ohne auf eine grosse Bürokratie oder Firmenpolitik zu stossen. Meistens steht der Unternehmenschef hier direkt mit dem Entwickler oder Mitarbeiter in Kontakt und kann der Entstehung von Negativem im Unternehmen/ Büro schnell entgegenwirken.

12) Ständig weiterbilden

Nach der Ausbildung oder dem Studium hören viele auf sich aktiv weiterzubilden. Man hat ja auch alles was man für die weitere Berufskarriere benötigt in der Ausbildung erlernt.

Dennoch wird man merken, dass je nach dem was man macht, nur ein kleiner Teil des Erlernten anwendbar ist, oder das zwar das Meiste genutzt wird, jedoch Lücken bestehen, zu Dingen mit welchen man im täglichen Geschäftsleben in Berührung kommt.

Hier hilft es, sich ständig weiterzubilden. Auch gezielt zu Gebieten, auf welche man neu antrifft.

Online Kurse, Youtube Videos, Whitepapers, Blogartikel, Messebesuche, Bücher und Konferenzen können helfen, auf dem neuesten Stand zu bleiben und sich weiterzubilden.

13) Ehrlich sein

In den ersten Jahren meiner Tätigkeit, muss ich heute ehrlich sagen. Leider habe ich hier und da mal eine “weisse” Lüge (englisch: White Lie) gebraucht, um ein Ziel zu erreichen. Ich schiebe die Schuld jedoch auch auf meine berufliche Laufbahn in Grossunternehmen, wo dies anscheinend von den Managern gewollt wird (auch dies habe ich gelernt, ist so nicht gewollt, sondern ist ein Teil des Grundes, warum grosse Unternehmen so schlecht auf Veränderungen und Herausforderungen eingestellt sind).

Mit der Zeit habe ich jedoch gelernt. Eines der grössten Stärken von kleinen und mittleren Unternehmen ist es, absolut ehrlich mit ihren Kunden, Mitarbeitern, Investoren und auch allen anderen zu sein, welche mit dem Unternehmen in Kontakt stehen.

Ehrlichkeit und Integrität hat immer, sei es in kleinen oder grossen Unternehmen, einen Multiplikatoreffekt, welcher sich im Zeitverlauf immer weiter selbst verstärkt.

Ehrlichkeit und Integrität werden zwar nicht gleich belohnt. Wenn man sich (sich selbst und alle anderen im Unternehmen) bemüht über die Tage, Monate und Jahre diese Werte aufrecht zu erhalten und sich dieser immer wieder bewusst wird, dann wird das ein sehr hohes Vertrauen bei allen Beteiligten schaffen. Kunden werden bereit sein, Herausforderungen gemeinsam mit dem Unternehmen zu bewältigen, und werden es nicht gleich bei den ersten Problemen im Stich lassen. Das Gleiche gilt für Mitarbeiter, Investoren, Dienstleister, etc. Alle werden ein grosses Vertrauen haben und bereit sein mehr Zeit und Aufwand in das Unternehmen zu investieren.

14) Man kann nicht nicht kommunizieren

Wenn wir einen Kommentar unter einen Blog schreiben und niemand antwortet, wenn wir jemanden anrufen und es nimmt niemand ab, wenn wir jemanden ansprechen und er oder sie nicht antworten, dann haben wir oftmals das Gefühl, dass keine Kommunikation stattgefunden hat.

Dies ist jedoch nicht ganz richtig. Alle Kommunikation wird wahrgenommen. Die angesprochene Person hat eventuell den Sachverhalt gehört, hat es vielleicht nicht verstanden und wollte nicht “Dumm dastehen”, oder die Person hatte keine Zeit und musste sich um etwas anderes kümmern. Der Kommentar unter dem Blog wurde eventuell von hunderten von Personen gelesen. Nur keiner hat sich die Zeit genommen, auch etwas als Antwort darauf zu schreiben. Die angerufene Person war eventuell anderweitig beschäftigt, oder will eventuell lieber per Email angeschrieben werden.

Das Gleiche bei Marktingmassnahmen. Wenn wir hundert Flyer versenden und wir keine Antwort bekommen, dann gehen wir davon aus, dass die Kommunikation nicht effektiv war. Höchstwahrscheinlich war sie jedoch schon effektiv. Eventuell hat es geholfen, die generelle Wahrnehmung des Unternehmens zu steigern. Eine nachgeschaltete Telefonaktion wird hier höchstwahrscheinlich bessere Ergebnisse erzielen, also ohne die Flyerkampagne.

Das Fazit ist, wir können nicht nicht kommunizieren. Auch wenn wir nichts sagen oder machen, es wird von anderen immer als eine Art der Kommunikation aufgenommen.

15) Lesen

Ich persönlich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, soviel wie möglich zu lesen. Im Schnitt ein Buch im Monat und viele weitere Online Magazine, Whitepaper, Blogbeiträge, etc.

Lesen ist ein guter Weg sich weiterzubilden und in verschiedenen Bereichen Expertise hinzuzugewinnen. Man kann heutzutage zu den meisten Dingen auch via Google suchen. Dennoch findet man die Informationen nicht so gebündelt, als wie man das in einem Buch präsentiert bekommt.

16) Delegieren

Wenn das Unternehmen wächst, dann wird es fast unmöglich alles selbst zu machen. Oftmals gibt es bereits Mitarbeiter in der Firma, welchen man aber manche Aufgaben nicht zutraut. Zum Beispiel den Umgang mit Kunden.

Zu einem bestimmten Zeitpunkt war es mir nicht mehr möglich alle Neu-Kunden selbst zu betreuen und habe begonnen diese an einen Junior Mitarbeiter bei uns abzugeben. Er ist sehr gut in die Position hineingewachsen und macht einen guten Job.

Was ich daraus gelernt habe ist, dass Mitarbeiter in eine Rolle hineinwachsen können, man muss es ihnen nur zutrauen.

17) Outsourcen

Manch Aufgaben lassen sich nur mit grossem Aufwand intern abwickeln. Zum Beispiel eine überregionale Suche nach Technologie-Experten oder die Anfertigung einer Jahresabschluss-Rechnung. Diese Dinge kann man gut und gerne an Fremdfirmen vergeben, welche diese schnell, effizient, besser und günstiger erledigen können, als man selbst.

18) Mitarbeitern Freiräume überlassen

Mitarbeiter brauchen Freiräume um sich zu entfalten. Versucht man zu sehr Kontrolle auszuüben, dann geht jegliche Kreativität verloren. Auch der Enthusiasmus eine grosse Leistung zu erbringen wird geringer.

Wenn man jedoch an die Mitarbeiter glaubt und diese frei handeln lässt, dann werden diese überraschende Leistungen erzielen.

19) McDonalds oder Experte

Wenn man ein Unternehmen führt sollte man generelle Strategien festlegen. Eine davon ist es, in welcher Art von Geschäft man ist.

Grundsätzlich kann man von der Experten- oder der McDonalds-Strategie sprechen.

Bei McDonalds sind alle Arbeitsschritte vorgegeben. Was macht ein mittlerer Manager? Was macht ein Supervisor? Was macht jemand in der Küche? Was macht jemand an der Kasse? Wie wird ein Burger angefertigt? Wie sind die Pommes Frittes vorzubereiten? All das und noch vieles mehr ist minutiös in detaillierten Anleitungen beschrieben, welche auf das Wort genau befolgt werden müssen.

Der Vorteil bei der McDonalds-Strategie ist, dass die Aufgaben auch noch von der so ungebildetsten Person ausgeführt werden können. Der Nachteil (oder Vorteil, je nach dem wie man es nimmt) wird gleichzeitig sein, dass die Qualität immer die Gleiche bleibt. Diese Qualität wird zwar akzeptabel sein, es wird jedoch kein Gourmet-Wunder als Endleistung entstehen. Weltweit kann man jedoch eine Dienstleistung (in diesem Fall zum Beispiel einen Burger) erhalten, welcher in jedem Land der Welt die gleiche Qualität und den gleichen Geschmack hat.

Bei der Experten-Strategie hat man erfahrene Mitarbeiter im Team, welche ein grosses Faible für das haben, was sie machen. Beispielsweise kann das ein Softwareprogrammierer sein, welcher an einem neuen bahnbrechenden Softwaremodul arbeitet, mit welchem man schneller und besser suchen kann, als mit Google. Hier ist es nicht gut ein Rezeptbuch zu haben, nach welchem der Mitarbeiter vorgeht. Er sollte die grösstmöglichen Freiräume bekommen. Die Manager sollten versuchen, den Mitarbeitern nicht im Weg zu stehen, sondern diesen den Weg frei zu machen, so dass diese besser arbeiten können. Beispielsweise ist die Kaffeemaschine kaputt. Die Aufgabe des Managers sollte es hier sein, die Kaffeemaschine so schnell wie möglich wieder zum Laufen zu bringen, so dass die Entwickler ganz schnell wieder an ihren liebgewonnenen Kaffee kommen. Gleichzeitig weiss der Experte sicherlich um einiges besser wie die Technologie und deren Architektur aussehen soll. Der Manager, welcher meistens aus der Geschäftssicht auf die Aufgabe schaut, wird hier in vielen Fällen keinen grossartigen Input liefern können.

20) Erfahrene Mitarbeiter machen Fehler

In der Expertenstrategie hat man meistens sehr viele erfahrene Leute, welche ihren Job genauestens kennen. Jedoch sollte man niemals davon ausgehen, dass diese Mitarbeiter auch ohne Fehler arbeiten. Dies sollte man berücksichtigen. Im Bereich Softwareentwicklung kann das zum Beispiel bedeuten, dass es Tester gibt, welche die fertigen Lösungen durchgängig testen und auch andere erfahrene Entwickler über den Softwarecode schauen, um eventuelle Fehler zu finden.

In anderen Berufsfeldern können andere, entsprechende Massnahmen, getroffen werden.

21) Werte

Das Wort “Werte” selbst wirkt sehr weltfremd und scheint nichts mit der Realität zu tun zu haben. Meiner Erfahrung nach macht es jedoch Sinn grundlegende Werte für das Unternehmen festzulegen. Bei uns sind einige davon zum Beispiel, Ehrlichkeit, Integrität, Transparenz, Vertrauen und Respekt.

Werden zum Beispiel heikle Fragen vom Kunden gestellt und ein Mitarbeiter oder das Management muss eine Antwort geben, dann kann man sich auf die Werte zurückbesinnen. “Was verlangen unserer Werte wie Ehrlichkeit und Integrität, um die Antwort auf die Frage vom Kunden zu geben?” Hier wird dann schnell klar, dass man eine ehrliche Antwort auf die Frage geben soll, ohne die Wirklichkeit zu verdrehen.

22) Die Aufgaben eines Managers

Im Expertenmodell braucht es eine besondere Form des Managements, welche in diesem Beitrag bereits erwähnt wurde. Ein Manager sollte weniger dafür da sein, ein Mikromanagement einzuführen, denn die Experten wissen in den meisten Fällen oder fast immer, was in der jeweiligen Situation die beste technische Lösung/ Umsetzungsmöglichkeit ist.

Das Management sollte sich, in vielen Fällen einfach, auf die Beseitigung von Hürden für die Mitarbeiter beschränken.

Fazit

Die letzten Jahre mit YUHIRO waren sehr interessant und lehrreich. Der Erfolg stellt sich, nach meiner Meinung und auch aus den Erfahrungen der letzten Jahre, nur dann ein, wenn viele in diesem Beitrag erwähnte Punkte beachtet werden.

Besonders die Punkte Ehrlichkeit, Transparenz und Vertrauen sind sehr wichtig im Geschäftsleben. Zugegeben es ist nicht immer einfach offen und ehrlich zu sein. Langfristig zahlt es sich jedoch immer aus. Auch wenn es nur darum geht, am Ende des Tages ein besseres Gewissen zu haben.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Welche Erkenntnisse habt Ihr in den letzten Tagen, Wochen und Jahren Eurer Tätigkeit gewonnen?

Bilder: Flickr.com/ Projection.re/ Xataka/ Scienceinmelbourne2007/ Susan/ Internet Association/ CWCS/ Yogendra/ Carvajal


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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