6 Tipps wie Sie Programmierer länger im Unternehmen halten
Gute Programmierer zu finden selbst ist schon eine Herausforderung. Wenn man diese gefunden hat, sollten diese idealerweise langfristig über mehrere Jahre im Unternehmen bleiben.
Besonders in der heutigen Zeit gibt es jedoch die Tendenz das gute IT Experten schnell den Arbeitsplatz wechseln.
Was kann man jedoch tun, um gute Mitarbeiter länger an das Unternehmen zu binden? Hier ein paar Tipps.
Einführung
Nach unterschiedlichen Studien braucht man zirka 2 bis 3 Monate um eine Vakante Stelle, zum Beispiel für einen Senior Softwareentwickler, zu besetzen.
Gleichzeitig braucht die Einarbeitung jeweils um die 5 bis 6 Monate für festangestellte Mitarbeiter.
Bei komplexen Softwareprojekten braucht es noch zusätzlich Zeit, um sich in das Projekt einzuarbeiten.
Im Grunde genommen bedeutet dies, dass das einstellende Unternehmen bis zu einem Jahr (inklusive der Suche) in einen neuen Mitarbeiter investiert, bis dieser produktiv wird.
Daher ist es besonders für IT Unternehmen interessant, IT Experten langfristig zu halten.
Im Folgenden einige Schritte welche man beachten kann.
1) Junger Einstieg
Am besten stellt man nicht nur Senior Entwickler ein. Es macht auch Sinn junge Mitarbeiter einzustellen, welche noch einfach formbar sind und sich auch stark mit dem Unternehmen identifizieren werden.
Junge Entwickler haben noch nicht die “schlechten” Erfahrungen gemacht, welche man oft in Organisationen wiederfindet.
Auch sind die Gehaltsstufen am Anfang niedriger (was auch immer interessant für den Arbeitgeber ist) und, zum Beispiel der Hochschulabsolvent, wird froh sein eine feste Stelle zu bekommen.
Man kann den neuen Mitarbeiter Schulungen geben, zu Technologien, aber auch zur Arbeitskultur. Beides wird er/ sie mit mehr als grossem Enthusiasmus aufnehmen.
2) Gute Gehaltssteigerungen
Spätestens 12 Monate nach Einstieg des Entwicklers kommt die Frage nach der Gehaltssteigerung auf.
Eine Erhöhung, welche zumindest die Inflation ausgleicht, wird erwartet.
Hier sollte man vorausschauend handeln. Ein Aussitzen/ Warten, auf Seiten des Arbeitgebers, hilft meistens nicht weiter.
Anstatt auf die Inflation alleine zu schauen. Sollte man auch darauf achten, was denn der genaue Marktwert des Entwicklers zu dem neuen Zeitpunkt (nach 12 Monaten) ist und das Gehalt entsprechend anpassen.
3) Die ersten zwei Jahre
Besonders nach zwei Jahren im gleichen Unternehmen wird der Wunsch nach Veränderungen gross.
Erfolgreiche Unternehmen haben hier meistens unterschiedliche Strategien um die Mitarbeiter zu halten. Eine davon ist mit weiteren finanziellen Anreizen verbunden. Zum Beispiel der Anspruch auf einen Firmenwagen, nach 2 Jahren Firmenzugehörigkeit.
Auch wenn man nicht in der Lage sein sollte einen Firmenwagen bereitzustellen. So sollte man sich jedoch gedanken machen, wie man Mitarbeiter für die lange Betriebszugehörigkeit würdigen kann.
Denkbare Maßnahmen sind eine Anpassung des Titels des Mitarbeiters. Z.B. Von Junior Developer zu Senior Developer, eine kleine vom Unternehmen spendierte Reise, etc.
4) Neue Technologien
Wenn man IT Experten länger im Unternehmen halten möchte, dann sollte man auch immer mit neuen Technologien arbeiten. Denn gerade das ist für wirklich gute Entwickler wichtig. Sie möchten auf dem neuesten Stand der Dinge sein. Besonders in einem Feld wie der Programmierung.
Es macht immer Sinn, ein zwei Projekte im Unternehmen zu haben, welche mit den neuesten Errungenschaften der Technologie “spielt” und wo der Entwickler “ausprobieren” kann. Oftmals stellt man auch fest, dass diese neuen Ansätze viel besser sind als die vorherigen und man kann diese in den regulären Betrieb übernehmen.
5) Interessante Projekte
Kein Entwickler möchte nur an alten Projekten arbeiten und dort überwiegend Wartungsarbeiten unternehmen und kleinere Bug Fixes vornehmen.
Auf Dauer wird das, besonders für ambitionierte Entwickler, nicht interessant sein.
Daher sollte man sich auch überlegen, neue Projekte parallel laufen zu lassen. Oder die alte Plattform, wenn sinnvoll, rundum zu erneuern.
Wenn das derzeitige Projekt keine solchen Freiräume lässt, dann kann man zumindest neue Module andenken, welch eventuell auch nur Testballons sind, aber welche auch in das bestehende Projekt eingearbeitet werden können, wenn sich diese bewähren.
6) “No Politics”
Das schlimmste für einen IT Experten ist Politik im Unternehmen.
Erfolgreiche IT Projekte leben von einem “nichtvorhandensein” an politischen Interessen.
Beispielsweise sollten Entscheidungen zu Softwarearchitekturen von erfahrenen IT Experten gefällt werden. In politischen Unternehmen werden solche wichtigen Entscheidungen von Managern gemacht, die jedoch keine wirkliche Ahnung von der Technik haben.
In guten IT Unternehmen ist der Job des Managers hauptsächlich, den Weg für den Entwickler “frei” zu machen. Beispielsweise braucht der Entwickler eine neue Maus für den Computer. Nun sollte der Job des Managers sein, diese Maus so schnell wie möglich zu besorgen.
Jede Technologieentscheidung sollte jedoch von den Entwicklern kommen.
Fazit
Entweder muss man im Unternehmen eine Strategie haben, um Programmierer langfristig zu halten, oder man sollte jeweils ein Backup haben, welche die Lücken füllen können.
Beim letzteren Weg, müsste der “Backup” Entwickler jeweils einen ähnlichen Wissensstand haben wie der andere Kollege. Oder muss zumindest in der Lage sein, das Wissen von seinem Arbeitskollegen in kurzer Zeit aneignen zu können.
Das Beste ist jedoch wohl eine Mischung aus beiden Wegen, der Strategie zur langfristigen Bindung von Entwicklern und Programmierer mit “Backup”-Wissen.
Welche erfolgreichen Strategien verfolgen Sie in diesem Bereich?
Bilder: Flickr.com/ zemanta/ Downey
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Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.
Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Es ist schön hiervon zu lesen. Personal für die Softwareentwicklung ist anscheinend zur Zeit eher rar.