14 Eigenschaften die einen guten Chef ausmachen

Ein guter Chef (in diesem Beitrag auch CEO/ Manager/ Vorgesetzter genannt) kann über den Erfolg einer Unternehmung entscheiden. Ein guter Manager weiss, wie er mit seinen Mitarbeitern umgeht, um so eine Kultur zu schaffen, in welcher sich die Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen und mit Freude grossartige Leistungen erzielen.

Die Erfahrungen in diesem Beitrag kommen aus meiner Zeit als Angestellter, bei verschiedenen Unternehmen, als auch als Geschäftsführer eines IT Unternehmens und aus verschiedensten Management-Artikeln.

Im Folgenden die wichtigsten Eigenschaften.

1) Ehrlich sein

Ehrlich sein ist die wichtigste Charakteristik eines guten Managers.

Unehrliche Antworten lassen sich leicht durchschauen, man braucht einer Person nur ins Gesicht schauen und man merkt bereits ob die Aussagen wahr sind oder nicht. Auch lassen sich Aussagen auf ihre Richtigkeit prüfen, in dem man auf die folgenden Aktionen und Handlungen achtet.

Jede Unehrlichkeit lässt das Gegenüber in einem etwas schlechteren Licht darstehen. Bis man der Person schlussendlich überhaupt nicht mehr vertraut.

Es ist für einen guten Vorgesetzten daher extremst wichtig überaus ehrlich mit den Mitarbeitern zu sein. Wenn die Angestellten mit der Zeit merken, dass sie dem Manager voll Vertrauen können, dann werden sie ihrerseits auch auf Vorschläge und Anweisungen hören.

Ehrlich sein, kann in manchen Fällen natürlich schwer sein. Wer möchte zum Beispiel Fehler zugeben und offen darüber sprechen. Kurzfristig wird es schwer fallen, langfristig wird der Chef dennoch viel hochwertiger von den Mitarbeitern angesehen.

2) Verständnisvoll

Als Menschen haben wir mit vielen Dingen zu kämpfen. Manchmal werden wir oder unsere liebsten krank und wir müssen uns, um uns selbst oder um diese kümmern. Eventuell haben wir eine Prüfung und wir mussen daran teilnehmen oder wir kennen uns mit einer bestimmten Sache nicht aus. Als Chef sollte man hier das notwendige Feingefühl haben, und verstehen, dass alles nicht immer so einfach ist und dementsprechend handeln und positive Entscheidungen fällen.

Wer Verständnis gibt, wird dieses in schwierigen Zeiten für die Firma zurückerhalten.

3) Mitarbeiter sie selbst sein lassen

Zu oft versuchen wir Mitarbeiter nach unseren Massstäben zu ändern. Jeder hat jedoch seine Stärken und Schwächen. Man sollte also versuchen, die Aufgaben, welche das Unternehmen hat, den Mitarbeitern anzupassen und nicht umgekehrt. Ein Beispiel könnte sein: Der Mitarbeiter kennt sich mit Technologie Y gut aus. Im Unternehmen nutzt man jedoch die Technologie X. Die beste Lösung wäre es hier, zu versuchen die Technologie Y in das Unternehmen mit aufzunehmen. Alternativ müsste man dem Mitarbeiter genug Zeit geben, um sich einzuarbeiten. Auch hier sollte man darauf achten, ob der Mitarbeiter auch wirklich Interesse hat, auf diese Technologie zu wechseln und dies nicht aus Zwang getan wird.

Ein weiteres Beispiel wäre ein Marketing-Mitarbeiter, welcher gut im Schreiben ist, und eher schlecht im Bereich Design. Diesen könnte man Bitten sich um den Blog, Social Media und andere Marketingmassnahmen, welche schreibintensiv sind, zu kümmern, anstatt den Marketing-Mitarbeiter von Grund auf neu den Bereich “Design” erlernen zu lassen.

4) Packt mit an

Ein guter Chef packt mit an, wenn er oder sie sieht, dass Not am Mann besteht. Beispielsweise werden Möbel von einem Büroraum in das Andere verschoben. Anstatt die Mitarbeiter das alleine machen zu lassen, wird der Manager mit anpacken und die Aufgabe gemeinsam bewältigen.

Dies zeigt den Mitarbeitern, dass alle Aufgaben wichtig sind und das man sich nicht zu Schade sein sollte, auch für die “scheinbar” unwichtigsten Aufgaben.

5) Ego vor der Tür lassen

Heutzutage ändert sich unsere Umwelt schnell und wir müssen darauf dementsprechend schnell reagieren. Schlimm ist es jedoch, wenn es Manager gibt, welche auf ihr Prestige mehr achten, als auf die zu erledigenden Aufgaben.

Beispielsweise ist das Büro schnell angewachsen und das Zimmer des Managers würde sich als Meeting-Raum eignen. Der gute Manager würde hier ohne zu zögern, das Zimmer für die Besprechungen bereitstellen. Der egoistische Vorgesetzte wird darauf bestehen, den Raum für sich alleine zu nutzen.

Wie im Beispiel zum Meetingraum wird es im Laufe der Zusammenarbeit zwischen dem Chef und den Mitarbeitern immer wieder Berührungspunkte geben, in denen sich der Manager zurückstellen sollte. Hierfür ist es wichtig, sein eigenes Ego zurückzustellen, und auf das Wohl der Mitarbeiter, der Kunden und des Unternehmens zu achten.

6) Transparenz

Nicht alle Informationen eignen sich, um diese mit den Mitarbeitern zu teilen. Dennoch gibt es eine Menge an Dingen, welche man offen und transparent mitteilen kann. Auch diese werden den Mitarbeitern jedoch oftmals vorenthalten.

Besser ist es, eine möglichst transparente Form des Managements zu haben. Man könnte zum Beispiel etwas detaillierter erklären, warum Entscheidungen in dieser Form, und nicht in einer anderen getroffen wurden.

Transparenz ist auch ein Teil des Punktes 1 (Ehrlich sein). Transparenz und Ehrlichkeit geben den Mitarbeitern das Gefühl, dass sie bei diesem Arbeitgeber gut aufgehoben sind, und nicht von einem auf den anderen Tag mit unangenehmen Neuerungen konfrontiert werden.

7) Kann inspirieren

Ich selbst bin nicht der Beste darin. Dennoch ist es eine wichtige Eigenschaft für einen Chef. Mitarbeiter stellen sich die Frage, wenn auch nicht immer offen, “Warum arbeite ich jeden Tag?”, “Wie passt meine Arbeit in diese Welt?”, “Welchen Mehrwert erschaffe ich?”, “Macht die Arbeit Sinn?”. Klar geht es auch um das Geld verdienen, so dass man seine monatlichen Ausgaben bedienen kann. Wenn man jedoch weiss, wofür man im Endeffekt arbeitet, wie man seinen Beitrag zur Gesellschaft leistet und welchen Sinn es hat die Firma, für welche man arbeitet, voranzubringen, dann wird die Arbeitsleistung im positiven steigen.

8) Loben

Erhält man ein Lob, dann fühlt man sich in den meisten Fällen ein wenig besser. Dies trifft auch auf die Mitarbeiter-Manager Beziehung zu. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Ein Lob kann dazu führen, dass der Mitarbeiter glücklicher ist und sich wertgeschätzt fühlt.

Man sollte hierbei auch nicht vergessen, dass der Mitarbeiter die meiste Zeit seiner Woche bei der Arbeit verbringt. Dafür alleine sollte man bereits ein Lob aussprechen, auch wenn man das nicht tun sollte 🙂

9) Gibt klare Strukturen vor

Wenn sich Arbeitsanweisungen in kurzen Zeitabständen ändern, dann fällt es Mitarbeitern schwer, diesen zu folgen. Auch weil ein Angestellter in einer Firma meistens davon ausgeht, dass er eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen hat und nicht mehrere.

Der Manager tut sich also gut darin, sich so klar und strukturiert wie möglich zu formulieren, so dass der Mitarbeiter weiss was er zu tun hat.

Diese klaren Strukturen beziehen sich auf Arbeitsanweisungen, Prozesse und unternehmensinterne Hierarchien.

10) Kann gut zuhören

Meiner Erfahrung nach kann man die Einstellung der Mitarbeiter zum Job ganz einfach herausfinden, in dem man mit diesen spricht und ihnen genau zuhört. Wenn man dies tut, dann merkt man schnell, was genau die Mitarbeiter fühlen oder denken.

Zu oft hört man sich jedoch gerne selbst sprechen, und achtet nicht darauf was andere sagen.

Zuhören, wird zudem positiv wahrgenommen. Da auch die Mitarbeiter sich selbst am liebsten sprechen hören, werden diese die Gespräche, in denen der Chef zuhört, positiv wahrgenommen.

Auch fördert es eine Kultur, in denen die Mitarbeiter bereit sein werden ihr Wissen transparent zu teilen, denn sie wissen das sie auch gehört werden.

11) Ist positiv

Negativität zieht die Arbeitsmoral und die Mitarbeiter nach unten, und auch einfache Aufgaben erscheinen nicht durchführbar.

Daher ist es extremst wichtig, dass der CEO oder Manager jederzeit sehr positiv ist. In den meisten Fällen lassen sich auch schwierige Aufgaben einfach bewältigen, wenn man die richtige Einstellung dazu hat.

Die Einstellung des Managers wird einen erheblichen Einfluss auf die Moral der Angestellten haben.

Auch sollte der Manager darauf achten, Negativität, welche zum Beispiel durch Neueinstellungen in das Unternehmen kommen können, entgegenzuwirken.

12) Delegieren können

Ein Unternehmen kann nur wachsen, wenn Aufgaben durch die Mitarbeiter erledigt werden und nicht alleine durch das Management. Daher ist es sehr wichtig, Aufgaben weiterdelegieren zu können.

Hierbei sollte man auf die Strukturiertheit der weitergegebenen Aufgaben achten.

Gleichzeitig sollte man es vermeiden, in eine Art Micromanagement zu verfallen, in welcher man auch jeden Mouse-Click und jede Tätigkeit der Mitarbeiter überwacht. In vielen Aufgaben, zum Beispiel in der Programmierung ist eine grosse Menge an Eigenständigkeit notwendig. Somit der Angestellte dann auch in der Lage ist kreativere Lösungen zu erschaffen.

13) Orientiert an Resultaten

Ein guter Manager orientiert sich an Resultaten und nicht an Aktivitäten.

Beispielsweise könnte ein Vertriebs-Mitarbeiter X den ganzen Tag arbeiten und das für das ganze Jahr und keinen einzigen Verkauf tätigen. Der andere Mitarbeiter Y arbeitet einen Tag lang und erzielt bereits einen Verkauf. Ein Resultate-orientierter Manager wird verstehen, dass das Resultat, vom Angestellten Y höherwertig ist, als dass von Angestellten Y, obwohl einer ein Jahr gearbeitet hat und der andere nur einen Tag.

Das Einzige was für ein Unternehmen zählt sind Resultate und ein guter Vorgesetzter wird dies erkennen und dementsprechend handeln.

14) Ist bescheiden

Wenn man als Chef, sehr extravagant lebt, und zum Beispiel teure Autos fährt und nur die besten Restaurants bevorzugt, dann könnte bei den Mitarbeitern schnell der Gedanke kommen, dass das Geld und die Zeit im Unternehmen unendlich sind. Somit fangen dann auch Mitarbeiter an, Entscheidungen zu treffen, welche kurz-, mittel- und langfristig sehr viel höhere Kosten erzeugen.

Es ist also immer besser bescheiden und ein gutes Beispiel für die Mitarbeiter zu sein.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

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Bilder: Flickr.com/ Matthews/ COD Newsroom/ Eskedal/ Werbeplanung/ Holidayextras/ NAVFAC/ FTTUB


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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