Winforms versus WPF: Ein Vergleich

Für die Entwicklung von Windows Desktop Applikationen basierend auf .NET eignen sich sowohl Winforms (kurz für Windows Forms) also auch WPF (Windows Presentation Foundation).

Welche Rolle spielen jedoch diese beiden Technologien? In diesem Beitrag gehen wir darauf ein.

Winforms

Wie WPF ist auch Winforms eine Bibliothek von Klassen zur Entwicklung von graphischen Nutzeroberflächen.

Sehr früh war Windows Forms ein einfacher Weg, um graphische Nutzerkomponenten zum .NET Framework hinzuzufügen.

Viele Softwaresysteme wurden in den letzten Jahren mit der Technologie entwickelt. Daher finden sich auch noch heute viele System die darauf basieren und weitergeführt werden.

Der Betreiber und Entwickler von Windows Forms, Microsoft, hat die Entwicklung von neuen Komponenten auf Eis gelegt und konzentriert sich nur noch auf das “Bug Fixing” (Fehlerbehebung). Dies wurde auf der Build Konferenz 2014 von Microsoft bekannt gegeben.

Dennoch lohnt es sich auf dieser Technologie zu bleiben, wenn man keine allzu ausgefallenen Oberflächen Anforderungen hat.

Zudem soll Windows Forms, um ein einiges einfacher in der Bedienung/ Programmierung sein als WPF.

Auch die .NET Cross Plattform Software Mono unterstützt die Winforms.

WPF

Die Windows Presentation Foundation (kurz WPF) ist eine im Jahr 2006 eingeführte Bibliothek von Klassen, für die Gestaltung von Oberflächen und die Integration von Multimedia, wie zum Beispiel Video, PDF, etc.

Die Windows Presentation Foundation galt von Anfang an, als das Werkzeug, welches die nutzerfreundlicheren Oberflächen breitstellen kann.

Wie jedes andere Werkzeug auch, waren die Anfänge etwas schwer und viele Entwickler und Dienstleister sind auf Winforms geblieben. Mit den Jahren ist aus WPF jedoch ein wichtiges Entwicklungswerkzeug geworden.

Neuentwicklungen für Desktopapplikationen werden heutzutage mit der Windows Presentation Foundation aufgebaut.

Dennoch werden auch heute noch neue Applikationen mit Winforms programmiert. Besonders, wenn die Oberfläche keine so grosse Rolle spielt.

WPF benötigt zudem eine längere Zeit, um es sich anzueignen. Wenn es schnell gehen soll, dann setzt man eher auf Winforms.

Windows Presentation Foundation und Windows Forms versus Web Entwicklung

Online Applikationen werden immer häufiger genutzt. Sei es von Unternehmen oder von Konsumenten.

Dadurch werden immer weniger Applikationen auf Basis von WPF oder Winforms entwickelt. Viele steigen gleich bei ASP.NET, dem Web Application Framework von Mircosoft ein, um damit Web basierte Applikationen zu schreiben und den Nutzern bereitzustellen.

Derzeit ist es noch nicht absehbar, wie stark Mobile Anwendungen in der Zukunft genutzt werden. Jedoch kann man bereits jetzt erkennen, dass die Nutzer verstärkt auf die Nutzung von Anwendungen auf Smartphone, Tablet und anderen mobilen Endgeräten setzen.

Der Vorteil der Windows Presentation Foundation, gegenüber Windows Forms, ist es auch, dass deren MVVM Ansatz näher am ASP.NET MVC Ansatz liegt. Daher wird es einem solchen Entwickler einfacher sein in die Webwelt einzusteigen, als das für einen Winforms Entwickler möglich wäre.

Fazit

Es gibt eine grosse Unsicherheit bei Entwicklern mit WPF oder Winforms Hintergrund. Microsoft, der Bereitsteller dieser beiden Technologien, gibt viele Anzeichen darauf, dass Beide nicht mehr weitergeführt werden. Auch wenn noch einige Meldungen kommen, dass WPF weitergeführt wird und dafür kürzlich eine Roadmap (ein Entwicklungsplan) für die nächsten Jahre aufgezeigt wurde.

Microsoft scheint hier eher auf das neue Mantra “Mobile First, Cloud First” (Englisch für “die höchste Priorität setzen wir auf Online und Mobile Technologien”) zu setzen, welches auch von dem neuen CEO Satya Nadella formuliert wurde.

Welche Erfahrungen haben Sie mit beiden Technologien gemacht? Wie könnte die Zukunft aussehen?

Interessante Links:
Entscheidungshilfe für die Auswahl zwischen den Nutzeroberflächen Technologien
Die Windows Presentation Foundation aus Sicht eines Windows Forms Entwicklers

Bilder: Flickr.com/ Kinney/ GDC


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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