Wie Webentwickler bessere Webanwendungen erstellen können

Die Digitalisierung schreitet in den meisten Unternehmen stetig voran. Sowohl für die internen Arbeitsabläufe als auch für die Kommunikation mit den Kunden kommen immer häufiger digitale Kanäle zum Einsatz. Deren entscheidender Vorteil besteht darin, dass sie die Erledigung der entsprechenden Aufgaben deutlich effizienter gestalten.

Darüber hinaus geben sie dafür klare Strukturen vor, die die Wahrscheinlichkeit für Fehler reduzieren. Allerdings erzielen nicht alle Webanwendungen diese positiven Effekte. Daher ist es für Webentwickler sehr wichtig, auf eine hohe Qualität zu achten. In diesem Beitrag erfahren Sie, was hierbei zu berücksichtigen ist.

UX/UI-Design: die Nutzerfreundlichkeit ist entscheidend

Wenn die Anwender eine Web-App zum ersten Mal öffnen, wird ihr erster Eindruck durch das Design bestimmt. Hierfür spielt das User Interface Design (UI-Design) die entscheidende Rolle. Je ansprechender die grafische Oberfläche gestaltet ist, desto besser nehmen die Anwender die Angebote auf.

Viele Webentwickler gehen jedoch davon aus, dass dieser Aspekt ausschließlich bei Webanwendungen von Bedeutung ist, die der Kundenkommunikation dienen. In diesen Fällen ist ein ansprechendes Design unverzichtbar, um eine positive Identifikation zu erzielen. Sonst kommt es vor, dass die Kunden zur Konkurrenz abwandern.

Doch auch bei intern genutzten Webanwendungen ist das UI-Design sehr wichtig. Obwohl hierbei die Verwendung in den meisten Unternehmen verpflichtend ist, kann eine ablehnende Haltung der Mitarbeiter den Erfolg erheblich beeinträchtigen.

Ein Aspekt, der häufig vernachlässigt wird, ist das UX-Design. Dieser Ausdruck bezieht sich auf die User Experience und hat zum Ziel, die Nutzung so einfach und intuitiv wie möglich zu gestalten. Beispielsweise ist hierfür eine durchdachte Navigation sehr wichtig. Die Anwender müssen die gewünschten Funktionen schnell und ohne lange Einarbeitung finden. Ist die Menüführung kompliziert und unübersichtlich, beeinträchtigt das die Akzeptanz und die Effizienz bei der Nutzung der Webanwendungen.

Skalierbarkeit: wichtig für dynamische Unternehmen

Ein Faktor, den viele Webentwickler unterschätzen, ist die Skalierbarkeit der Anwendungen. Wenn deren Beliebtheit steigt, ist es notwendig, dass sie auch mit einer stärkeren Nutzung zurechtkommen.

Es ist möglich, dass eine App zunächst problemlos funktioniert. Wenn das Unternehmen jedoch wächst, können schnell Probleme auftreten. Ein häufiges Problem besteht in einer steigenden Anzahl der Nutzer. Das erfordert nicht nur einen höheren Speicherplatz und eine Anpassung der Rechenleistung.

Darüber hinaus ist es erforderlich, dass die Webentwickler auch die Struktur der Software an eine stärkere Auslastung angepasst haben. Dabei ist es außerdem wichtig, sich nicht ausschließlich auf eine Steigerung der Nutzerzahlen zu konzentrieren.

Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, die Nutzung auszuweiten. Ein Beispiel hierfür ist eine Web-App für einen Onlineshop. Diese muss nicht nur auf höhere Kundenzahlen vorbereitet sein, sondern auch auf eine Ausweitung des Sortiments.

Dafür ist es wichtig, bereits während der Entwicklung den sogenannten Saturation Point – also die Zahl der Nutzer, ab der es bei der Anwendung zu Problemen kommt – zu ermitteln.

Darüber hinaus ist es unverzichtbar, geeignete Strategien für eine Erweiterung zu entwickeln. Besonders sinnvoll ist es hierbei, eine Nutzung der Cloud in Betracht zu ziehen. Diese ist sehr flexibel, sodass sich die Webanwendungen schnell und einfach an eine stärkere Nutzung anpassen lassen.

Die Sicherheit spielt eine zentrale Rolle

Einen zentralen Aspekt bei der Entwicklung von Webanwendungen stellt die Sicherheit dar. Web-Apps unterliegen aus vielen Gründen einer besonderen Gefährdung. Beispielsweise enthalten diese häufig wertvolle Kundendaten, deren Entwendung für die Angreifer sehr lohnenswert ist.

Außerdem ist der Zugriff über das Internet sehr einfach und er lässt sich hervorragend automatisieren. Aus diesen Gründen müssen alle Webentwickler ein besonderes Augenmerk darauf legen, Angriffe auf die Anwendung abzuwehren.

Die Techniken, die für solche Attacken zum Einsatz kommen, sind sehr vielfältig. Der Klassiker ist hierbei sicherlich die SQL-Injection. Die überwiegende Anzahl der Webanwendungen verwendet SQL-Datenbanken. Über die allgemein zugänglichen Eingabe-Oberflächen der App lässt sich nun zusätzlicher SQL-Code einfügen. Dadurch ist es möglich, die Inhalte der Datenbank zu manipulieren oder Daten zu entwenden.

Deshalb ist es sehr wichtig, jede Eingabe genau zu kontrollieren, bevor sie an eine Datenbank weitergeleitet wird. Darüber hinaus bestehen jedoch noch viele weitere Möglichkeiten, um eine Anwendung zu sabotieren oder um Daten zu stehlen. Als Webentwickler ist es daher sehr wichtig, sich mit verschiedenen Angriffsmöglichkeiten auseinanderzusetzen und Strategien für deren Abwehr zu entwickeln.

Passende Programmiersprachen und Frameworks auswählen

Die Liste der Programmiersprachen, die für die Gestaltung von Webanwendungen infrage kommen, ist sehr lang. Sie umfasst beispielsweise Python, JavaScript, PHP, Java, C++, C# und Ruby – um nur einige Beispiele zu nennen.

Viele Webentwickler verwenden nun einfach die Programmiersprache, mit der sie am besten vertraut sind. Das ist jedoch in der Regel nicht zu empfehlen. Jede dieser Programmiersprachen hat ihre eigenen Stärken und Schwächen. Daher ist es sinnvoll, eine Sprache auszuwählen, die optimal zu den Anforderungen der jeweiligen App passt.

Python zeichnet sich beispielsweise dadurch aus, dass hierbei umfangreiche Möglichkeiten bestehen, um künstliche Intelligenz in die Web-App einzubinden. Sollten entsprechende Funktionen erwünscht sein, ist es daher sinnvoll, sich für diese Programmiersprache zu entscheiden.

PHP ist zwar auf der einen Seite eine Sprache, die nicht als besonders modern gilt und die einige Defizite hinsichtlich der Performance aufweist. Allerdings sind unzählige Content Management Systeme in PHP programmiert. Ist eine Interaktion zu diesen Systemen erwünscht, kann es daher dennoch eine gute Wahl darstellen, PHP zu verwenden.

Eine weitere Möglichkeit stellt JavaScript dar. Diese Sprache wird direkt im Browser des Anwenders ausgeführt. Daher eignet sie sich hervorragend für Frontend-Anwendungen, bei denen die Funktionen auf dem Rechner des Anwenders ablaufen sollen. Allerdings weist diese Sprache erhebliche Probleme auf, wenn es um einen Datenbankzugriff geht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt stellt die Nutzung eines Frameworks dar. Es gibt hierbei zahlreiche Angebote, die vorgefertigte Funktionen für Web-Apps zur Verfügung stellen. Beispiele hierfür sind Django für die Entwicklung mit Python, Ruby on Rails für die Arbeit mit Ruby und Angular für die Verwendung von JavaScript. Darüber hinaus gibt es jedoch noch unzählige weitere Möglichkeiten. Die Wahl eines passenden Frameworks ist sehr wichtig, um die gewünschten Funktionen schnell und einfach in die Anwendung einzubinden.

Die Softwarearchitektur berücksichtigen

Schließlich ist es auch wichtig, eine passende Architektur für die Seite auszuwählen. Auch hierbei besteht die Auswahl aus verschiedenen Möglichkeiten mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen.

Sehr beliebt sind beispielsweise Single Page Applications. Diese sind in eine einzige Seite integriert und zeichnen sich durch eine hohe Nutzerfreundlichkeit aus. Eine weitere Möglichkeit stellt die Nutzung von Microservices dar. Diese bieten viel Flexibilität und eine hohe Skalierbarkeit.

Eine weitere interessante Alternative stellen serverlose Architekturen dar.

Die Qualität der Webanwendungen ist entscheidend für den Erfolg

Wenn Sie eine Webanwendung erstellen, ist die Qualität entscheidend. Zum einen sind eine ansprechende Gestaltung und eine einfache Bedienung von großer Bedeutung, um die Akzeptanz bei den Anwendern zu erhöhen.

Zum anderen ist es wichtig, auf eine hohe Sicherheit, eine optimale Verfügbarkeit und auf eine ausgezeichnete Zuverlässigkeit zu achten. Um diese Ziele zu erreichen, ist es bereits zu Beginn der Planungen sehr wichtig, passende Sprachen, Architekturen und Frameworks auszuwählen und eine hohe Skalierbarkeit des Systems sicherzustellen.             

Interessante Links:

Grundlagen von Webanwendungen auf uni-trier.de

Tipps zur Skalierbarkeit von Webanwendungen

Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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