Website erstellen: In 5 Schritten zur eigenen Homepage
Die eigene Homepage ist der Traum von vielen. Im Beitrag wird beschrieben wie man ganz einfach eine eigene Internetpräsenz erstellen kann.
Einführung
Fast alle Produkte oder Dienstleistungen werden heutzutage zuerst Online recherchiert. Erst dann wird eine Kaufentscheidung, in den meisten Fällen, getroffen.
Daher sollte man sich selbst im Internet präsentieren, um diese Kaufentscheidung einfacher zu machen.
Hier die 10 Schritte zur eigenen Online-Präsenz.
1) Webhoster auswählen
Ein Webhoster stellt einen Server bereit, auf dem die Daten der Website gespeichert werden. Im Grunde genommen ist ein Server ein Online-Datenspeicher.
Es gibt hier unterschiedliche Anbieter.
Einige davon sind Alfahosting, Hosteurope oder Strato. Diese Anbieter eignen sich besonders auch für private Anwender.
Dann gibt es noch die professionellen Webhoster, wie zum Beispiel MiTTWALD oder jweiland.net. Beides sind spezialisierte Anbieter, auf denen man grosse Websiten, zum Beispiel von Unternehmenskunden hosten beziehungsweise speichern kann.
Webpaket aussuchen
Nach der Auswahl des Webhosters, sollte man sich ein Hosting-Paket aussuchen.
Hier gibt es zum Beispiel die Unterscheidung zwischen “Shared Hosting” und “Dedicated Hosting”.
Beim ersteren teilt man sich den Webspeicher mit mehreren anderen Kunden. Der Vorteil: Die Kosten liegen nur bei ein paar wenigen Euro im Monat. Der Nachteil: Die Daten sind weniger sicher und auch die Geschwindigkeit der Datenausgabe kann sich bei hoher Nutzung, durch die anderen Kunden, verringern.
Shared Hosting lohnt sich besonders für kleinere Websiten.
In der zweiteren Methode, dem “Dedicated Hosting” stellt der Hosting Provider einen dedizierten Serverplatz zur Verfügung. Vorteil: Nur dieser eine Kunde hat Zugriff auf diesen Speicherplatz. Nachteil: Es ist um einiges teurer als das Shared Hosting.
Dedicated Hosting lohnt sich besonders für eCommerce Shops und für grössere Websiten.
Datenbank und Domain sollten enthalten sein
Um eine Website bauen zu können braucht es mindestens eine Datenbank und eine Domain. Bei der Auswahl des Webhoster Paketes sollte man darauf achten, dass diese beiden Komponenten enthalten sind.
Die Datenbank basiert in den meisten Fällen auf MySQL. In der Beschreibung des Hosting-Paketes ist dies aufgelistet.
2) Auswahl der Domain
Die Domain ist die Adresse im Internet, über welche die Homepage erreichbar sein wird.
Ein Beispiel wäre www.internetadresse.de
Die Domain lässt sich über die Konsole des Webhosters auswählen.
Die Kosten liegen je nach Domain bei zirka 10 bis 30 Euro im Jahr.
Zu beachten: Im Namen der Internetadresse sollten keine Firmennamen/ Markennahmen von anderen Unternehmen genutzt werden. Beispielsweise wäre www.googleberatung.de nicht gültig. Man könnte diese Internetadresse zwar registrieren. Sobald diese jedoch online geht, wird sich, in diesem Fall die Firma Google, höchstwahrscheinlich einschalten.
3) Auswahl der Technologie
Websiten können mit unterschiedlichen Technologien erstellt werden. PHP, ASP.NET, WordPress und TYPO3 sind vier Varianten, welche hier kurz beschrieben werden.
WordPress – Für Einsteiger und kleine Unternehmen
WordPress (kurz WP) eignet sich besonders für Freelancer und kleinere Unternehmen, welche einfach und schnell eine gute und zuverlässige Internetpräsenz benötigen.
Die meisten, auch simplen, Webhosting Pakete bieten eine “Ein-Klick-Installation” an, um WordPress auf dem Server zu installieren. Durch diese Installation wird die Grundinstallation von WP und die Datenbank angelegt.
Danach kann man sogenannte WordPress Themes nutzen, um relativ schnell eine Website aufzubauen. Bereits Laien können mithilfe dieser Themes Internetpräsenzen erstellen.
Themeforest.net ist ein guter Ort, um solche Themes zu kaufen. Diese kosten in den meisten Fällen zwischen 40 und 100 Euro als einmalige Lizenzgebühr.
Auch gibt es sogenannte Plugins, welche die WP Installation und deren Fähigkeiten erweitern. Zum Beispiel gibt es kostenfreie Plugins, um die Suchmaschinenoptimierung zu verbessern (Yoast SEO), den Aufruf der Seiten schneller zu machen (W3 Total Cache) oder die Seiten von externen Angreifern abzusichern (iThemesSecurity). Es gibt jedoch auch viele bezahlte Plugins mit interessanten Funktionalitäten.
Der Vorteil von WP: Es ist schnell installiert, günstig und kann auch von Laien bedient werden. Der Nachteil: Es ist nicht so sicher wie zum Beispiel TYPO3 und ist eventuell nicht geeignet für grosse Webpräsenzen, welche eine hohe Anzahl an Besuchern verzeichnen.
TYPO3 – Die ideale Lösung für den Mittelstand
TYPO3 ist ein Content Management System (CMS) welche besonders für den Bedarf von mittelständischen Unternehmen ausgelegt wurde.
Das CMS hat seinen Ursprung in Dänemark und hat einen grossen Marktanteil im deutschsprachigen Raum.
Der Vorteil: Es ist sicher, man kann damit grosse Plattformen/ Internetportale bauen, es ist durch einen Admin gut verwaltbar und es ist performant in der Ausführung. Der Nachteil: Die Implementierung des Systems ist für kleine Unternehmen meistens nicht lohnenswert, da die Kosten hierfür höher sind. Eine Implementierung einer TYPO3 Installation kann einen Mann Monat (160 Stunden) und mehr dauern.
PHP – Für individuelle Bedürfnisse an die Internetplattform
Wer sehr individuelle Lösungen oder Internetportale bauen möchte, der sollte auf PHP (Programmiersprache) setzen. Facebook beispielsweise basiert auf PHP. Aber auch kleinere Seiten lassen sich damit programmieren.
Meistens kommen noch weitere Technologien im Zusammenhang mit PHP, wie zum Beispiel HTML, CSS, JavaScript, Ajax und jQuery zum Einsatz.
Der Vorteil: Man kann mit PHP nach den eigenen Bedürfnissen die Internetseiten gestalten. Eine besondere Berücksichtigung der Geschwindigkeit, der Performance und des Designs kann man vorgeben. Alles Dinge welche zum Beispiel bei einem CMS teilweise eingeschränkt, beziehungsweise vorgegeben sind. Der Nachteil: Eine Entwicklung benötigt einiges an Fachwissen und man muss höchstwahrscheinlich einen PHP Entwickler oder einen externen Dienstleister, für die Umsetzung, engagieren.
ASP.NET – Für Unternehmensanwendungen
Auch die Technologie ASP.NET aus dem Hause Microsoft kann verwendet werden, um Webseiten zu bauen.
ASP.NET wird jedoch auch oft verwendet, um Anwendungen und Portale für grosse Unternehmen zu erstellen. Hierfür ist die Technologie ausgelegt.
Beispielsweise wurde von Beginn an, von Microsoft, darauf geachtet, dass ASP.NET sehr schnell und performant läuft.
Der Vorteil: Schnelle und grosse Systeme können damit gebaut werden. Nachteil: Ein hohes Fachwissen ist für die Implementierung notwendig. Zudem braucht es einiges an Zeit für die Implementierung. Daher eignet es sich meistens nur für Unternehmenskunden.
4) Agentur oder Softwareunternehmen beauftragen
Dieser Schritt entfällt wenn man Beispielsweise auf WordPress setzt und einiges an Zeit mitbringt. Denn mit WordPress lässt sich die Internetpräsenz auch ohne externe Unterstützung umsetzen. (Falls keine externe Agentur beauftragt werden soll, kann man zum fünften Schritt in dieser Liste springen)
Sollte man jedoch wenig Zeit mitbringen oder eine komplexere Umsetzung von WordPress wollen, dann braucht man auch hier eine Unterstützung einer Agentur oder eines Softwareunternehmens.
Im Falle von TYPO3, PHP oder ASP.NET braucht man regelmässig externe Beratung.
Es gibt spezialisierte Agenturen für die unterschiedlichen Technologie-Bereiche.
Als kleineres Unternehmen sollte man sich lieber an eine kleine Internetagentur wenden.
Bei Konzernen macht die Beauftragung eines Softwareunternehmens Sinn.
Die Stundensätze liegen zwischen 80 und 120 Euro pro Stunde. Im Bereich WP sind die Preise niedriger und in den Bereichen TYPO3, PHP oder ASP.NET höher.
Falls man diesen vierten Schritt bereits als ersten Schritt angeht, kann man sich von der Agentur auch zum Webhosting Paket und den nachfolgenden Schritten beraten lassen.
5) Online-Videos zu WP anschauen und mit der Umsetzung beginnen
Wer keine externe Unterstützung holen möchte, sollte die Umsetzung mit WordPress in Angriff nehmen.
Es gibt auf Youtube unzählige Videos wie man WP installieren kann und die notwendigen Themes und Plugins einsetzt.
Dieser fünfte Schritt braucht jedoch einiges an Zeit. Die Erlernung der Nutzung von WP und die finale Umsetzung der Seite kann zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen.
Hier eine Kurzanleitung für die Implementierung von WP:
- a) “Ein-Klick-Installation”: Auf vielen Webservern, wie bereits erwähnt, gibt es eine “Ein-Klick-Installtion” der WP Basisversion, auf welcher man dann weiter aufbauen kann. Diese Methode dauert gerade mal wenige Minuten.
- b) Hochladen der Daten via FTP: Sollte die Funktion aus Punkt a) nicht vorhanden sein, dann muss man die Daten via FTP (steht für File Transfer Protocol) hochladen. Kostenfreie Softwarewerkzeuge wie FileZilla machen dies möglich. Die Login-Daten hierfür stehen über den Webhoster bereit. Auch das WP Theme kann hierüber hochgeladen werden.
- c) Modifizierung von WP und dem Theme: Über das Admin Panel von WP kann man das Frontend (das was der Webbesucher sieht) verändern und den eigenen Wünschen anpassen. Auch das Theme bietet meistens eigene Änderungsmöglichkeiten an.
- d) Installation von wichtigen Plugins: Einige wichtige Plugins sollten in jeder Installation von WP vorhanden sein. Einige davon wurden in diesem Beitrag bereits erwähnt (YOAST SEO, W3 Total Cache, iThemesSecurity). Es gibt jedoch auch eine Fülle von weiteren kostenfreien Plugins welche man nutzen sollte. Hier einige davon: Akismet (für die Vermeidung von Kommentarspam) und Form 7 (für die Erstellung von Kontaktformularen).
- e) Einfügen der Texte, Bilder und Logos: Im weiteren Schritt kann man die Texte, Bilder und Logos hinzufügen. Auch hierfür bietet WP eine einfache Möglichkeit via des Admin Panels.
Zudem sollte man regelmässige Backups der Installation machen. Auch hierfür gibt es teilweise Plugins (UpdraftPlus Backup) oder auch Unterstützung vom Hosting-Anbieter, welcher Backups in regelmässigen Abständen unternehmen kann. Meistens lässt sich im Admin-Panel des Hosting-Anbieters die Frequenz dieser automatischen Backups einstellen. Ein regelmässiges Backup der Datenbank und der Server-Daten sollten jedoch auch immer vom Website-Betreiber durchgeführt werden.
Fazit
Der Weg zur eigenen Internetpräsenz sollte gut geplant sein. Braucht es eine simple Seite? Müssen damit Privatkunden oder Unternehmenskunden angesprochen werden? Müssen damit eine grosse Anzahl an Internetnutzern angesprochen werden?
Im Endeffekt geht es in den meisten Fällen darum, Neukunden zu gewinnen und bestehende Kunden zufrieden zu stellen. Hierfür braucht es ein hochwertiges Design, als auch eine performante und schnell-ladende Internetpräsenz.
Wenn man die Website-Erstellung in Eigenregie angehen will, dann sollte man einiges an Zeit und den Willen mitbringen sich Internettechnologien anzueignen.
Holt man sich externe Unterstützung, dann sollte man sich den richtigen Partner in Form einer kleinen oder grossen Internetagentur oder eines Softwareunternehmens holen. Auch Freelancer im Bereich Webentwicklung können in manchen Fällen eine Option sein.
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Bilder: Flickr.com/ MacEntee/ Schechter
Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.
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