Was ist Digitalisierung?

In diesem Beitrag wird der Begriff Digitalisierung aufgezeigt.

Einführung

Wir befinden uns in der vierten industriellen Revolution.

  1. Erste Industrielle Revolution (IR) durch mechanische Produktion mit Hilfe von Wasser- und Dampf-Antrieb
  2. Zweite IR durch Arbeitsteilung, Massenproduktion und elektrischen Antrieb
  3. Dritte IR durch elektronische und IT Systeme, welche die Produktion noch weiter automatisierten
  4. Die vierte IR durch Cyber-Physische Systeme (Digitalisierung)

Das Besondere an jeder dieser Revolutionen war, dass es eine starke Disruption der Unternehmen gab.

Firmen wie Ford haben beispielsweise durch Arbeitsteilung, ihre Preise senken und die Produktion drastisch steigern können.

Dadurch wurden bestehende Unternehmen im Automotiv-Sektor verdrängt. Zumindest diejenigen, die es nicht geschafft haben, ähnliche Prozesse einzuführen.

Eine ähnliche Gefahr ist durch die Digitalisierung (im Beitrag auch mit DG abgekürzt) für Unternehmen heutzutage entstanden.

Beispiele

Die besten Beispiele für Unternehmen, welche die Digitalisierung nicht mitgemacht haben, sind Folgende:

  • Nokia: Durch Android und iOS Smartphones ist ein komplett neuer Markt für Telefone mit Softwareanwendungen entstanden. Diesen Smartphone Trend hat Nokia verpasst, obwohl es der mit Abstand grösste Handy-Hersteller der Welt war.
  • Kodak: Auch Kodak wurde als Fotoapparat Hersteller abgehängt, von Unternehmen wie Canon oder Sony. Denn während Kodak weiterhin auf mechanische Fotosysteme setzte, nutzen Firmen wie Canon, Digitalkameras, welche mit Software betrieben werden.
  • SAP: SAP ist zwar ein Softwareunternehmen, es hat jedoch den Trend zur Cloud relativ spät angepackt. Firmen wie Salesforce haben von Anfang an auf Cloud-Systeme gesetzt und einen grossen Teil des Online CRM Marktes erobert. Obwohl SAP im Bereich Enterprise CRM führend war.

Accenture CEO, Pierre Nanterme sagt: “Digital ist der Hauptgrund, dass ein wenig mehr als die Hälfte der Fortune 500 Firmen, seit dem Jahr 2000 verschwunden sind”.

Das ist auch der Grund warum sich Unternehmen zwingend mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen müssen.

Definition

Die Definition von Digitalisierung laut Gartner (einem führenden Marktforschungsunternehmen) ist: “Die Nutzung von Digital Technologien, um Geschäftsmodelle zu verändern und neue Umsatzmöglichkeiten und Werte-produzierende Chancen zu erschaffen. Es ist der Prozess, ein Unternehmen in die Digitale Welt zu bringen.”

Heutzutage muss man den Begriff jedoch weiter schnüren. Denn jeder Bereich des Lebens, sei es geschäftlich oder privat, gestaltet sich immer mehr Digital.

Denn auch private Haushalte nutzen vermehrt Digitale Produkte, wie Apps, Steuerungssysteme (Wärme von weitem regulieren), etc.

Chancen und Gefahren für Unternehmen

Die grosse Chance ist, durch Digitalisierung zu einem effizienten und wettbewerbsfähigen Unternehmen zu werden.

Die Problematik ist jedoch bei grossen Unternehmen, dass Prozesse und auch physische Strukturen (wie Maschinen) bereits implementiert wurden und seit Jahren, wenn nicht schon seit Jahrzehnten in der gleichen Form genutzt werden.

Es wurden grosse Investitionen in Fabriken und Lieferketten getätigt. Hier wurden jedoch moderne Computersysteme meistens noch nicht beachtet.

Auch die Menschen, die in diesen Firmen arbeiten, haben sich an bestimmte Prozesse gewohnt. Zum Beispiel die Nutzung einer Excel Datei, um Maschinendaten an die Produktion weiterzugeben.

Es gibt also zwei grosse Bereiche, die man hier beachten muss:

  1. Digitalisierung muss Kernbereich der Unternehmensstrategie werden
  2. Kultureller Wandel

1) Digitalisierung muss Kernbereich werden

Man kann an Unternehmen erkennen, ob DG bereits ein Kernbereich ist, oder nicht. Zum Beispiel ob es einen Chief Digital Officer gibt, oder ob der CIO (Chief Information Officer) im Board sitzt, oder eben nicht.

Wenn man zurück auf den Accenture CEO hört und sich seine Aussage, aus dem Beginn dieses Beitrags, verinnerlicht, dann ist es klar, dass es auch in den nächsten 10 bis 20 Jahren entscheidend wird,  ob man am Markt bleibt oder nicht, je nach dem wie man DG angeht.

Es muss ein Hauptbestandteil der Unternehmenskultur werden. Dafür ist auch der nächste Punkt wichtig.

2) Kultureller Wandel

Wenn DG in Konzernen scheitert, dann ist es oftmals auch deshalb, weil man die Menschen nicht immer “mitnimmt”.

Besonders Mitarbeiter, aber auch Manager, die “es schon immer so gemacht haben”, werden sich oftmals weigern, die neue DG Strategie anzunehmen. Auch weil die eigene Position in Gefahr gesehen wird.

Daher sollte man hier auf Berater und externe Unterstützung setzen, welche entsprechende Schulungen und Prozesse einführen.

Zum Beispiel kann es eine Zertifizierung als Digitalberater im Konzern geben, an welchem Mitarbeiter teilnehmen können, und dafür auch finanzielle und andere Anreize erhalten.

Die grosse Gefahr

Es muss auch im Top Management verankert werden, wie wichtig DG ist.

Wie auch bereits in den vorherigen industriellen Revolutionen wird es Gewinner und Verlierer geben.

Man muss bereits heute mit dem Wandel starten, um dann in 10 Jahren, neue Geschäftsmodelle erobern zu können.

Wer dort nicht mitmacht, kann schnell wie Nokia oder Kodak werden.

Besonders kleine Unternehmen sind in der Lage, Digitalisierung sehr viel einfacher einzuführen, da es meistens noch keine elaboraten und festen Prozesse gibt. Diese wachsen dann nicht selten exponentiell. Auch in den vorherigen Revolutionen war das schon so. Ford ist das beste Beispiel.

Heutzutage zeigt der Aufstieg von WhatsApp oder Alibaba, was eine Digitalstrategie für Vorteile bringt.

Auch Amazon hat diesen Bereich perfektioniert und viele traditionelle Unternehmen kämpfen zum Teil noch mit dem Umstieg auf DG Prozesse.

Die Chancen

Die Chancen sind enorm.

Sobald man die kompletten Unternehmensprozesse Digitalisiert hat, wird man in der Lage sein, diese Prozesse einfach zu analysieren.

Im Computer lassen sich Produktions- und Lieferketten virtuell nachbilden (so einfach wie ein Copy-Paste). Diese virtuellen Prozesse lassen sich dann beliebig ändern und man kann schauen, welche “theoretischen” Auswirkungen, diese auf die Effizienz, die Leistungsfähigkeit und die Profitabilität haben.

Findet man Einsparungspotenziale oder Verbesserungsmöglichkeiten, dann kann man diese in den physischen Prozessen implementieren.

Diese Möglichkeit hat man jedoch nur, wenn man alles digitalisiert hat und diese dadurch im Computer oder Online abrufen kann.

Fazit

Es ist heutzutage für fast alle Unternehmen ein Muss, eine DG Strategie umzusetzen. Denn in 10 Jahren werden viele Fortune 500 Firmen höchstwahrscheinlich nicht mehr existieren, weil die jeweiligen Strategien nicht umgesetzt wurden.

Auf der anderen Seite werden Firmen die DG implementieren, dementsprechend mehr profitieren.

Zudem werden kleine Anbieter, welche noch keine festen Prozesse haben, von Anfang an eine Digitalisierungs-Strategie einsetzen, und damit exponentiell wachsen und die Fortune 500 Konzerne von morgen werden.

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Beschreibung von Digialisierung auf Wikipedia

Eine Definition des Begriffs im Digital Magazin

Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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