Testing in der Webentwickung

Heutzutage gibt es viele Endgeräte. Damit sind Geräte wie Smartphones mit unterschiedlichen Bildschirmgrössen gemeint, Tablets in unterschiedlichen Grössen, Desktopbildschirme in unterschiedlichen Varianten. Aber es gibt auch unterschiedliche Betriebssysteme wie Android und iOS oder Windows (im Bereich Desktop).

Zusätzlich gibt es noch unterschiedlichste Hersteller, welche Systeme mit unterschiedlichen Konfigurationen anbieten. CPU-Stärke, Speicherkapazität, etc. sind überall anders.

Zudem kommen dann noch die unterschiedlichen Browser wie Google Chrome, Mozilla Firefox, Microsoft Explorer, Microsoft Edge, Safari, Opera und viele mehr. Von diesen gibt es dann auch noch viele unterschiedliche Versionen (nicht jeder hat die aktuellste Version installiert, sondern viele sind noch auf früheren Versionen).

Die Frage die sich hier stellt: Wie kann ein Webentwickler oder ein Team aus Webexperten sicherstellen, dass die Webseite oder die Webanwendung in allen diesen Varianten funktioniert? Die Antwort: Testing, die Webanwendung muss in unterschiedlichen Systemen und unterschiedlichen Umgebungen getestet werden.

Ein Weg: Emulatoren, welche die Testumgebungen erstellen

Es gibt Softwarewerkzeuge, welche die Testumgebungen erzeugen können. Diese werden auch Emulatoren genannt.

Diese erstellen dutzende und mehr Varianten und erstellen automatisiert Screenshots, welche man sich dann anschauen kann.

Die Herausforderung dabei ist jedoch, dass diese Emulatoren oftmals nicht genau arbeiten.

Daher muss man noch etwas weiteres im Idealfall machen: Viele Testgeräte kaufen.

Testing auf vielen Endgeräten

Was viele Agenturen und IT Dienstleister machen ist, viele Testgeräte zu kaufen. Meistens sind es dabei sehr beliebte Modelle (heute wären das die Smartphones von Samsung und Apple, dass ändert sich jedoch auch ständig).

Auf diesen beliebten Smartphones und Bildschirm Screens, werden dann die Webseiten aufgerufen, um zu schauen ob alles richtig dargestellt wird.

Bei den Browsern ist es eventuell noch einfacher, da man hier kostenfreie Varianten von Chrome, Mozilla und den anderen Anbietern kostenfrei herunterladen und installieren kann.

Die Herausforderung aber auch hier: Wieviel Geräte kann man kaufen? Ein Smartphone alleine kann bereits 400 Euro und mehr kosten. Wenn man 10 bis 20 Geräte kaufen muss, dann sind das leicht mehrere Tausend Euro. Teure Desktopsysteme kosten gerne 1000 bis 2000 Euro und mehr pro Stück.

Kunden müssen verstehen, dass hierfür Mehrkosten entstehen. In der Realität werden diese Kosten in den Stunden- und Tagessätzen verrechnet sein.

Weitere Herausforderung: Auch wenn man es auf vielen Geräten testet, es wird nur einen Teil abdecken.

Wenn man auch auf vielen Geräten testet, es gibt soviele installierte Browserversionen, soviele unterschiedliche Smartphonehersteller, dass man nur einen kleinen Teil, vielleicht maximal 50 Prozent abdecken kann.

Das bedeutet dann im Umkehrschluss auch, dass die Darstellung auf vielen Geräten nicht optimal sein wird.

Der Zwischenweg: der Hinweis des Webentwicklers, dass es nur auf bestimmten Systemen läuft

Nicht wenige Grossbanken, Anbieter von grossen Webanwendungen und andere, weisen ihre Nutzer daher oftmals darauf hin, dass deren Anwendungen nur auf bestimmten Browserversionen richtig gut funktionieren.

Heutzutage ist das oftmals Microsoft Explorer bei Banken und bei modernen Anbietern der Google Chrome Browser.

Nutzung auf Smartphones

Auch hat man mittlerweile erkannt, das Webseiten und Anwendungen auf Smartphones eher fehlerfrei funktionieren, wenn es sich um eine sogenannte Native App handelt. Also eine Programmierung die speziell für zum Beispiel Android oder iOS vorgenommen wurden.

Die Softwareanbieter haben oftmals auch eine Webversion, welche man über den Smartphonebrowser aufrufen kann. Auch hier erfolgt jedoch der Hinweis zur Nutzung der App (herunterladen und installieren auf dem Smartphone) um eine optimale Nutzererfahrung zu erhalten.

Wie funktioniert das Web-Testing jedoch bei kleinen bis mittleren Webseiten?

Bei kleinen bis mittleren Webseiten bestehen erheblich kleinere Budgets als bei grossen Webportalen, wo hunderte Webentwickler arbeiten.

In vielen Fällen ist ein kleines Team von einem Webentwickler, einem Webdesigner und einem Designer an dem Projekt.

Oftmals vielleicht sogar nur ein Webentwickler.

Wie kann dieser jedoch sicherstellen, dass die Website auf vielen Geräten läuft?

Die Antwort: Es ist eigentlich nicht möglich. Denn für ein kleines Budget lassen sich die Geräte nicht besorgen und auch das Testing kann nicht unendlich lange betrieben werden.

Es gibt jedoch Best Practice Ansätze die man verfolgen kann. Diese sind unter anderem.

1) Auf Frameworks setzen

CSS-Frameworks wie Bootstrap haben bereits ein Layout, welches auf vielen Geräten getestet ist. Wenn man diese Frameworks nutzt, dann kann man vieles bereits abdecken.

2) Themes nutzen

Eine andere Möglichkeit sind die vielen Themes (Webdesign Vorlagen), welche man für Content Management Systeme wie WordPress erhält. Besonders die populären Themes sind meistens ausgiebig getestet.

3) Webstandards nutzen

Es gibt einige Webstandards, welche von fast allen Browsern genutzt werden. Diese sollte man bei der Entwicklung befolgen.

4) Hinweis auf die Nutzung auf bestimmten Geräten

Sinnvoll ist auch das der Webentwickler den Kunden informiert, dass es nur auf bestimmten Geräten getestet wurde.

Der Kunde kann wiederum seine Nutzer darauf aufmerksam machen, dass die Website auf bestimmten Browsern am besten aufgerufen werden kann.

Fazit

Das Testing von Webseiten und Webanwendungen ist tatsächlich eine Herausforderung. Speziell in kleinen bis mittelgrossen Projekten, in denen die Budgets beschränkt sind.

Man kann einer nicht IT-Person erklären, dass es Zeit für die Webentwicklung und das Design benötigt, wenn es aber um Dinge wie Testing geht, wird es bereits schwer. Beim testen kann man dann oftmals nur wenige Stunden abrechnen.

Hier muss man dann als Kunde das notwendige Verständnis für diesen Bereich entwickeln. Entweder sollte man den “einfachen Weg” über die 4 Punkte im vorherigen Abschnitt (Frameworks, Templates, Webstandards, Hinweis zur Nutzung) gehen, oder ein grösseres Budget für das Testing einplanen.

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Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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