Shopware Erfahrungen: wie gut ist es?

Shopware ist derzeit eines der beliebtesten Onlineshop Systeme. Besonders viele mittelständische Unternehmen nutzen es, um ihre e-Commerce Vorhaben umzusetzen.

Im Beitrag ein paar Erfahrungen zu diesem spannenden Onlineshop System.

Einführung

Lange Zeit gab es im deutschsprachigen Raum keine wirklichen Alternativen zu Magento. Somit haben die meisten Agenturen auch Magento genutzt, um bei deren Kunden Webshops aufzubauen.

osCommerce und xt:commerce waren zwar auch Optionen. So richtig passend waren diese Lösungen jedoch nicht wirklich.

Aufgrund der speziellen Anforderungen im deutschsprachigen Raum (rechtliche Bestimmungen, Farbwahl, Design, etc.) war der Bedarf für ein lokales Shopsystem jedoch vorhanden.

Besonders in den letzten Jahren haben sich einige sehr interessante Möglichkeiten hervorgetan. Darunter gehören Shopware, OXID und Spryker. Allesamt Lösungen, welche ihren Ursprung in Deutschland haben.

OXID ist jedoch eher für sehr grosse eCommerce Anwendungen gedacht, während man Spryker einsetzt, um sehr schnell wachsende Onlineshops zu unterstützen.

Wieviele Nutzer gibt es und für wen ist es interessant?

Laut unterschiedlichen Quellen gibt es mehr als 55’000 Webpräsenzen, welche mit Shopware betrieben werden.

Darunter befinden sich sehr viele Mittelständler.

Auf der Website des Herstellers werden viele namenhafte Unternehmen wie LOEWE, Jägermeister, Stabilo und Lufthansa Cocktail aufgezeigt.

Es ist jedoch relativ auffällig, dass oftmals auch Unternehmen darunter sind, welche ihren Hauptfokus nicht im Online-Verkauf haben.

Dies zeigt auch: Wer einen schnelleren und einfacheren Einstieg in die Welt des eCommerce haben möchte und keine hohe Expertise in diesem Thema hat, der sollte eine Lösung wie Shopware (kurz SW) nutzen.

Die Erfahrungen zeigen, dass auch kleinere Mittelständler von diesem Tool profitieren.

Templates & Extensions

Zum Beispiel gibt es hochqualitative Templates und Extensions welche man nutzen kann.

Dadurch verringert sich der Programmier-/ Entwicklungsaufwand.

Im Store des Anbieters findet man zirka 3500 Erweiterungen/ Plugins, welche man verwenden kann. Oftmals kosten diese zirka zwischen 50 und 400 Euro.

Auch die Themes bewegen sich in dieser Preisklasse.

Es macht jedoch auch Sinn auf ein individuell gestaltetes Template, welches von einem Shopware Entwickler erstellt wurde zu setzen.

Das Frontend ist so gestaltet, dass man es mit Technologien wie Smarty, LESS, HTML, CSS, nach den eigenen Bedürfnissen designen kann. Dadurch sind fast alle Designs möglich.

Der Aufwand für die Entwicklung ist den Erfahrungen nach geringer als man denkt.

Spannende Werkzeuge zum besseren Verkauf und zur Darstellung (Beispiel: Einkaufswelten)

Shopware bietet einige sehr spannende Werkzeuge an, um seine Verkaufsprodukte besser darstellen zu können.

Eines dieser Tools sind die Einkaufswelten.

Diese Einkaufswelten, stellen die Produkte in einer Art Bildergalerie dar, welche sehr ästhetisch aussieht und einige “Out-Of-The-Box” Funktionalitäten hat.

Man benötigt hierfür jedoch auch einen Webentwickler, welcher diese Shopping World einrichtet.

Spezialisiert im deutschsprachigen Raum

Das Gute bei SW ist auch, dass es sehr stark auf den deutschsprachigen Raum ausgelegt ist. Es gibt mit der DSGVO und weiteren lokalen Bestimmungen zum Verkauf Online, sehr viele Besonderheiten, welches zum Beispiel bei Magento (kurz Mg) nicht immer gleich dabei ist.

Das wirkt sich auch auf Templates und Extensions aus, welche jeweils, diese Anforderungen erfüllen. Bei anderen Shopsystemen müsste man jeweils für jedes Template und jedes Plugin, die jeweiligen Änderungen vornehmen. Welches den Aufwand stark ansteigen lässt.

Mit Shopware ist man den Erfahrungen nach besser unterwegs.

Mehr Entwicklungsaufwand

Es gibt einige Punkte, wo SW, weniger Aufwand verursacht.

In manchen Dingen wird es dann meistens komplexer. Für viele Standard eCommerce Ansätze gibt es keine fertigen Programmierungen (sei es über Extensions oder externe Anbieter).

Bei Mg gibt es beispielsweise viele Produktkonfiguratoren, welche zum Einmalpreis oder als monatliche Mietlösung angeboten werden.

Diese Produktkonfiguratoren müssten bei Shopware von Grund auf neu entwickelt werden.

Zudem gibt es nur wenige Entwickler die sich mit dem System auskennen und wenn, dann hauptsächlich in Deutschland. Es gibt kaum Erfahrungen in SW in anderen Ländern. Vor allem nicht in Asien, wo man jedoch für andere Technologien Webentwickler finden würde.

Wenige spezialisierte Agenturen

Da der Aufstieg von SW in den letzten Jahren eher rasant war, gibt es auch nur wenige Internetagenturen und e-Commerce Anbieter, welche in diesem Shopsystem spezialisiert sind.

Die wenigen SW Partnerunternehmen sind meistens bereits gut ausgelastet und haben selbst Schwierigkeiten passende Spezialisten (als Angestellte oder Freelancer) zu finden.

Die Situation wird sich sicherlich in den nächsten Monaten und Jahren ändern. Kurzfristig kann es jedoch zu Engpässen kommen.

Worauf sollte man bei einer Implementierung dieser Lösung achten?

Besonders mittelständische Unternehmen ab 50 Mitarbeitern und die Fachabteilungen von grösseren Unternehmen profitieren von solch einer Webanwendung.

Es lassen sich relativ schnell, spannende Endnutzer-orientierte (B2C) Shops entwickeln.

Man sollte jedoch den Entwicklungsaufwand nicht unterschätzen.

Für einen kleineren Shop kann  man bereits mit Kosten von zirka 20’000 Euro und mehr rechnen. Im Schnitt wird eine Implementierung zirka 50’000 Euro and Budget benötigen.

Es kommt jedoch auch darauf an, ob man noch einige eigenentwickelte Plugins benötigt. Dies kann wiederum einen erheblichen Mehraufwand bedeuten.

Wann sollte man Alternativen verwenden?

Nicht immer ist Shopware der richtige Ansatz.

Wer weltweit verkaufen möchte, der kann sich als Alternative auch Magento anschauen.

Wer einen grösseren Shop für den deutschsprachigen Raum benötigt, für den kann OXID eine Möglichkeit sein. Die Budgets müssen jedoch dementsprechend höher sein. Auch weil der Entwicklungsaufwand hoch ist.

Wer mehr Performance benötigt, der setzt auf Spryker. Daten-getriebene Geschäftsentscheidungen können mit diesem Werkzeug unterstützt werden.

Auch eine Implementierung mit Technologien wie PHP oder ASP.NET können spannend sein, wenn man mehr Flexibilität benötigt.

Die höchstmögliche Flexibilität und Performance erreicht man jedoch mit Technologien wie Java, C++ und Python. Onlineshops wie Amazon laufen auf diesen Technologien.

Fazit

Wer mit Shopware Erfahrungen gemacht hat weiss, wie toll diese Applikation sein kann.

Besonders die Einkaufswelten ermöglichen eine schöne Darstellung der Produkte.

Mit Smarty und LESS kann man zudem sehr interessante und ansprechende Frontends erstellen.

Das benötigte Fachwissen ist jedoch nicht überall vorhanden. Es gibt einige spezialisierte Partnerunternehmen, welche eine professionelle Umsetzung vornehmen können.

Was sind Ihre Erfahrungen mit diesem Shopsystem?

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Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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