Onlineshop Anfragen – die ultimative Anleitung

So, Sie möchten einen Onlineshop. Gute Entscheidung!

Immer mehr Käufer sind Online unterwegs. Entweder kaufen sie vom Computer oder machen erste Recherchen via dem Mobil-Telefon.

Es lohnt sich also definitiv einen Onlineshop zu haben.

In den meisten Fällen wendet man sich an Agenturen oder IT Dienstleister, welche diese Aufgabe der Umsetzung übernimmt.

Jedoch gibt es hier einiges zu beachten.

Immer wieder sehe ich, dass es ein hohes Unwissen gibt zu den folgenden Bereichen:

Themenbereiche (bei Klick auf die Links, kommen Sie direkt auf den bestimmten Punkt):

(Anstatt zu Scrollen können Sie auch die auf die Liste im “Themenbereich” klicken)

Die Liste ist noch um ein vielfaches länger. Dies sind jedoch einige der wichtigsten Punkte.

Im Folgenden gehe ich auf einige dieser Punkte ein und wie man gute Anfragen verfasst:

1) Welche Technologie sollte man einsetzen?

Eine Einmann/ Einfrau Show braucht keinen Shop basierend auf Magento oder Shopware. Hier würde beispielsweise eine einfache Lösung wie WooCommerce (basierend auf WordPress) mehr als ausreichend.

Bei kleineren Shops kann man sogar folgendes machen: Man nutzt einfach ein Plugin und fügt einen “Kaufen”-Button hinzu, welcher dann zu PayPal führt.

Möchte man mehrere Tausend Artikel vertreiben, dann machen komplexere Shopsysteme wie Magento, Shopware oder OXID Sinn.

Wenn man internationaler denkt, dann ist Magento der richtige Ansatz.

Möchte man vorwiegend in Deutschland und den angrenzenden Ländern Geschäfte machen, dann sind Shopware oder OXID ideal.

Manche Startups und grössere Unternehmen möchten ganz gross einsteigen und neue Ansätze schaffen. Hier machen individual Programmierungen Sinn. Beispiele sind Amazon und eBay.

Diese wurde mit Technologien wie C++, Java, Python, PHP (neben Custom PHP Entwicklungen, gerne auch PHP Frameworks wie Laravel oder Zend) und weiteren umgesetzt. Der Aufwand ist riessengross, dass lohnt sich also nur, wenn man entsprechende Budgets besitzt oder Investoren hat, welche diese Budgets zur Verfügung stellen. (Es ist sicherlich möglich auch kleinere Shops mit dem “Programmier”-Ansatz umzusetzen, hier muss man jedoch abwägen, wann es mehr Sinn macht als ein fertiges Onlineshopsystem wie OXID, Shopware, Magento, etc.)

Bei grossen Unternehmen welche bereits SAP als Software im Einsatz haben, macht Hybris Sinn, denn dieses Shopsystem ist für SAP abgestimmt.

Die Realität der Anfragen:

Die Realität sieht jedoch immer noch so aus, dass irgendjemand mal etwas von Magento gehört hat und dann am liebsten auf dieser Basis einen Onlineshop umgesetzt haben möchte.

Der Ansatz kann gelten, ist in den meisten Fällen jedoch nicht ideal. Man sollte sich zuerst die Anforderungen anschauen (beispielsweise “einfache Wartbarkeit im Backend”, “gleichzeitiger Zugriff von 1000 und mehr Nutzern pro Stunde”, “gleichzeitige Verarbeitung mehr als 100 Bestellungen pro Stunden”, “Verkauf der Produkte hauptsächlich in Deutschland”, etc.).

Wenn man die Anforderungen aufgelistet hat, dann kann man die passende Shoptechnologie auswählen.

In der Realität wird jedoch immer noch mit dem Ansatz “Ich hab da mal was von Magento (oder ein anderer Ansatz) gehört”. Und das ist dann die Strategie für den Shop…

2) Welchen Aufwand macht die Umsetzung eines Onlineshops

Dies ist auch ein Punkt an dem sich viele, sogar IT Dienstleister, unterschiedlicher Meinung sind.

Es gibt Online Angebote wo Pauschal 1899 Euro für die Umsetzung eines Onlineshops basierend auf WordPress genommen wird.

Jedoch auch hier: Ohne die Anforderung zu kennen, kann man solche Pauschalen gar nicht anbieten.

Grund: Bereits eine Individualprogrammierung kann mehrere Wochen dauern.

Ein Beispiel: Der Kunde möchte einen WordPress Shop basierend auf WooCommerce umgesetzt bekommen. Der Wunsch ist es jedoch auch, einen Produktkonfigurator zu haben, bei welchem sich die Besucher (Kunden/ Webseitenbesucher) die Angebote flexibel zusammenstellen können. Dies ist eine gute Idee, denn viele Onlineshops bieten eine solche Lösung an und ist zudem sehr hilfreich. Jedoch: Die Programmierung eines Produktkonfigurators basierend auf PHP (die Softwaretechnologie hinter WordPress) kann Wochen dauern und ist dementsprechend teuer. Beispielrechnung: Die Programmierung durch einen PHP Entwickler dauert 160 Stunden für den Produktkonfigurator. Bei einem Stundensatz von 100 Euro Brutto, käme man dann auf 16’000 Euro (100 Euro mal 160 Stunden), welche man als Kunde in Rechnung vom Dienstleister gestellt bekommt.

Der andere Ansatz wäre es natürlich, dann zu sagen: “Ok, dass ist ganz schön viel Geld. Lass uns lieber die Option ohne Produktkonfigurator umsetzen”

Problematisch ist natürlich, wenn der Kunde es nicht einsehen will, dass die Entwicklung eines Produktkonfigurators soviel Zeit in Anspruch nimmt. Aussagen kommen, wie:

a) “Nehmt doch ein Plugin, welches bereits auf dem Markt gibt”

(Antwort: Solche Plugins sind meistens nicht auf die Wünsche des Kunden abgestimmt. Erst nach der Umsetzung, des auf dem Markt erhältlichen Plugins, merkt der Kunde “Oh, das ist gar nicht was ich wollte, ich habe doch von Anfang an gesagt, dass ich den Produktkonfigurator in dieser Form möchte”. Die Erwartungshaltung ist dann, dass der Produktkonfigurator ohne Zusatzkosten programmiert und bereitgestellt wird)

b) “Das kann doch nicht so teuer sein. Das habe ich doch auch bei anderen kleineren Shops gesehen”

(Antwort: In vielen “klein” wirkenden Shops sitzen Vollzeitprogrammierer dran, welche immer wieder Erweiterungen schreiben und diesen Shop ständig betreuen. Was nach “wenig Aufwand” aussieht, kann also durchaus das Resultat von mehreren Monaten und Jahren an Vollzeit Programmierung sein)

c) “Andere Dienstleister bieten solche Produktkonfiguratoren viel günstiger an”

(Antwort: Wie schon gesagt, in vielen Fällen gibt es zwar bestehende Plugins, welche dann jedoch nicht auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt sind. Dann ist es eigentlich egal, an welchen IT Dienstleister man sich wendet. Jeder von diesen muss das von Grund auf neu programmieren und hat damit den gleichen Aufwand)

Auch bei Shopsystemen wie Magento, Shopware oder OXID ist das der Fall. Besonders bei Shopware und OXID ist die Auswahl an Plugins und Erweiterungen eher gering, so dass dort sehr hohe Aufwendungen für “simpel” wirkende Funktionalitäten entstehen können.

3) Anfangsaufwand: Workshop, Konzept, Lasten- und Pflichtenheft, Wireframes, Design in Photoshop, Umwandlung Photoshop Datei zu HTML

Was auch einfach nicht eingesehen wird ist, dass bevor noch die erste Zeile Code des Onlineshops geschrieben ist, ein guter Aufwand entsteht.

Im ersten Schritt kommt vom Kunden eine Email an den Dienstleister mit (verständlicherweise) ganz rudimentären Anforderungen an den Shop.

Nun muss sich der Dienstleister mit dem Kunden austauschen und versuchen die Anforderungen zu verstehen. Dies kann über Excel Dateien, Workshops, Telefonate, Meetings, etc. geschehen.

Idealerweise wird ein Lastenheft vom Kunden erstellt und ein darauffolgendes Pflichtenheft (welches vom IT Dienstleister, mit Input vom Kunden erstellt wird).

Danach müssen Wireframes erstellt werden, um ein erstes Gefühl zu bekommen, wie der Shop später aussehen wird. Dadurch dass die Wireframes einfach erzeugt werden können, kann man auch schnell Änderungen daran vornehmen.

Danach setzt sich ein Designer hin und nutzt (meistens) Photoshop um die eins-zu-eins Bilder zu erstellen, welche dann von einem Webdesigner in HTML und CSS Dateien umgewandelt werden.

Diese Dateien werden dann an die Programmierer für die Implementierung weitergesendet.

Das bedeutet aber auch folgendes: Der Aufwand um solch eine Startphase von Anfrage, über das Lasten- und Pflichtenheft, dem Design, etc. umzusetzen ist relativ hoch.

Je nach umzusetzendem Shop, kann diese Startphase bereits 40 bis 80 Stunden und mehr Aufwand bedeuten.

80 bis 90 Prozent der Anfragenden für die Umsetzung von Onlineshops haben jedoch kein Interesse soviel Budget aufzuwenden, wenn man bis dahin nicht mal Ansatzweise einen programmierten Onlineshop bekommt.

Mein Tipp: Wenn man diese ganze Phase der Anforderungen und Designphase umgehen möchte, dann kann man auf Standard-Templates setzen, welche man auf unterschiedlichen Onlineplattformen gibt. Man muss sich jedoch auch über die Vorteile und Nachteile solcher Standard-Templates im klaren sein. Später soll dann nicht die Rückfrage vom Kunden kommen “Warum ist das alles so statisch, ich möchte das viel flexibler haben und das Kontaktformular muss sowieso überarbeitet werden, das Design passt sowieso nicht…”. Bei einem Standard-Template muss man sich mit Standardfunktionalitäten zufrieden geben.

4) Welcher Zeitraum benötigt wird, um einen Webshop umzusetzen

Wie im vorherigen Beispiel bereits erwähnt: Es braucht nur einmal zwei bis drei Wochen, bis die Anforderungen und das Design bestimmt sind.

Das setzt jedoch auch voraus, dass der Anfrage-Stellende jederzeit verfügbar ist für Rückfragen und auch die Projektleiter (für den Workshop und das Lasten- und Pflichtenheft) und der Designer (für die Wireframes und Photoshop Designs) und der Webdesigner (für die HTML/ CSS Umsetzung) jederzeit verfügbar sind. Das ist jedoch meistens nicht der Fall. Einmal hat der Kunde Urlaub, dann fehlt der Projektleiter, weil er/ sie gerade mit etwas anderem beschäftigt ist, undsoweiterundsofort.

Das bedeutet also, dass es im Idealfall (alle sind jederzeit verfügbar) nur zwei bis drei Wochen zu haben, bis man fertig mit den HTML/ CSS Dateien ist, im Normalfall jedoch etwas länger braucht.

Auch die Programmierung und Umsetzung des Shops selbst braucht mehrere Wochen.

Wenn man dann fertigt ist, muss man das System jedoch ausgiebig testen, so dass man sich sicher sein kann, dass der Shop beim Kundenkontakt auch eine gute Performance liefert und es keine Herausforderungen gibt. Auch das Testing kann mehrere Tage, und eventuell Wochen, dauern.

Tipp: Einiges an Zeit mitbringen. In den meisten Fällen sollte man jedoch schon mindestens von 6 Monaten ausgehen (Start der Anfrage, bis zum fertigen Onlineshop). Bei grösseren Shops dementsprechend länger.

5) Wie man einen erfolgreichen Onlineshop aufbaut und betreibt

Wie bei allen Geschäftsvorhaben auch: Meistens kann man nicht einfach etwas bauen und kann dann hoffen das alles von alleine läuft.

Die Realität sieht so aus:

  • Der Shop sollte fortlaufend optimiert werden (Conversion Rate Optimierung, Performance Optimierung)
  • Man sollte neue Funktionalitäten testen (Beispielsweise der Einbau eines Produktkonfigurators)
  • Traffic Generierung über Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenwerbung (SEM), Social Media Marketing, etc.
  • A/B Testing der unterschiedlichen Seiten
  • Ein guter Onlinesupport

D.h. mann muss fortlaufend Änderungen vornehmen, die Prozesse verbessern, weitere Zahlungsfunktionalitäten hinzufügen, Geschwindingkeitsoptimierungen vornehmen und einges weitere.

Auch wenn man diese ganzen Massnahmen unternimmt, kann es mitunter Monate und länger dauern, bis man wirklich erfolgreich wird und gute Umsätze erzielt.

6) Was für ein Aufwand steckt in der Wartung und Betreuung des Shops

Rechtliche Bestimmungen ändern sich ständig. Zum Beispiel muss man bald den Anforderungen von DSVGO gerecht werden. Dies bedeutet unter anderem dass ein Onlineshop auf HTTPS umgestellt werden muss. Der Aufwand kann hier bereits hoch sein, je nachdem wie gross der Shop ist.

Bestimmungen ändern sich also.

Auch die Anforderungen und Wünsche der Kunden ändern sich. Waren Kunden lange Zeit zufrieden, über den Desktop zu bestellen, wollen viele das gleiche Nutzererlebnis (UX) auch auf Smartphones und Tablets haben.

Die Umstellung von einem Desktop-Browser Onlineshop hin zum Responsive Onlineshop der auch auf Smartphones und Tablets läuft kann einen hohen Aufwand bedeuten.

In manchen Fällen sollte man auch gleich einen Shop basierend auf Android und einen basierend auf iOS anbieten.

Und die Umsetzung von sogenannten Nativen Apps für Android und iOS sind wahrlich nicht simple.

Gleichzeitig müssen solche Webshops auch Upgegraded werden. Bei Shops welche stark verändert (in der Fachsprache: Customized) wurden, dann ist ein solcher Upgrade eine Aufgabe welche viel Zeit in Anspruch nimmt.

Diese Aufwand wird oftmals unterschätzt. Die Hoffnung ist meistens, dass, wenn der Shop erstellt ist, alles von alleine läuft.

7) Wie man mit dem Dienstleister kommuniziert, um eine gute Dienstleistung zu erhalten

Nur weil man eine technisch kompetente Agentur findet, bedeutet das nicht, dass diese dann sofort den “Next Level” Onlineshop umsetzen werden.

Auch das ständige Feedback vom Kunden ist notwendig, so dass die Agentur weiss, an was sie arbeiten soll.

Gleichzeitig ist es sinnvoll jemanden im eigenen Team zu haben, der sich mit der Technologie hinter dem spezifischen Onlineshop auskennt.

So kann das eigene Team auch die Qualität der Programmierung, welches der Dienstleister von Zeit zu Zeit bereitstellt, überprüfen. Auch kann sichergestellt werden, ob die Dokumentation richtig vorgenommen wurde.

Tipp: Es macht Sinn gemeinsam mit dem Dienstleister ein Pflichtenheft zu erstellen. Dies ist in den meisten Fällen bereits kostenpflichtig. Das Resultat, das Pflichtenheft, kann jedoch auch von anderen Unternehmen umgesetzt werden. Daher kann sich eine solche Pflichtenhefterstellung lohnen.

8) Weitere Punkte die es zu beachten gibt (UX, UI, Usability, Conversion Rate Optimierung, Traffic Generierung, Bezahlte Suchmaschinenwerbung, Suchmaschinenoptimierung, Landingpages, Erklärvideos, Bilder, etc.)

  • Bilder: Man kann zwar generische Bilder nehmen, welche man von Produktherstellern bekommt oder Online findet. Es kann aber auch sinnvoll sein, in manchen Fällen, einen professionellen Fotografen zu engagieren, welcher auf den Onlineshop abgestimmte Fotos aufnimmt. Gute Bilder können eine sehr grosse Wirkung auf das Gesamtbild des Shops haben.
  • UX/ UI/ Usability: Die UBER App oder Amazon sind Beispiele für eine starke Usability (Einfachheit der Nutzung) und UX (Nutzererlebnis), User Interface Design (Oberflächen-Design). Dies sind Gebiete die immer wichtiger werden. Früher konnte man noch eine statische Website bauen, die Kunden waren trotzdem zufrieden. Heutzutage wollen die Nutzer eine einfache Bedienung, schnelle Ladezeiten und eine intuitive Nutzeroberfläche. Das sind Punkte die Allzuoft nicht beachtet werden.
  • Erklärvideos: Es ist immer sinnvoll Erklärvideos zu erstellen, besonders wenn es um Erklärungsbedürftige Dienstleistungen handelt. Diese können dann im Onlineshop genutzt werden. Kurze und einfache solcher Clips kosten zirka 2000 Euro (eine Minute Länge). Die Preise hängen aber auch von der Qualität der Umsetzung ab.
  • Suchmaschinenwerbung (SEM): Was für einen Sinn macht es, wenn man einen Onlineshop hat, aber dieser nicht gefunden wird? Nur Wenn Nutzer auf die Seite kommen, dann entstehen auch potenzielle Umsätze. Dementsprechend sollte man sein Budget auch nicht komplett auf die Umsetzung des Shops alleine setzen. Auch SEM Massnahmen sollte man dementsprechend einkalkulieren und umsetzen. Dabei handelt es sich um bezahlte Werbung. Meistens sind es Anzeigen in der organischen Suche.
  • Suchmaschinenoptimierung (SEO): Hierbei zahlt man nicht für Werbung, sondern erzeugt Texte auf dem Onlineshop, welche dann online gefunden werden. Es gibt professionelle SEO Schreiber, welche solche Texte erstellen. Für 1000 Wörter kostet das im Schnitt 100 bis 200 Euro.
  • Landingpages: Webshops und einzelne Seiten innerhalb dieser Shops richten sich immer mehr nach dem Prinzip der Landingpages. Die Conversion Rate (also der Anteil an Besuchern, welcher eine bestimmte Aktion durchführt, wie beispielsweise ein Kontaktformular ausfüllen) ist in diesem Zusammenhang auch wichtig. Die meisten Online Experten sind überzeugt, dass man verstärkt Landingpages nutzen sollte.

9) Warenwirtschaft Anbindung/ weitere externe Anbindungen (API’s)

Ein wichtiger Punkt der übersehen wird, ist die Anbindung externer Services oder Software.

Die besten Beispiele sind Warenwirtschaftssysteme (kurz WaWi). Die Anbindung dieser kann jedoch in manchen Fällen so komplex sein (und Wochen und Monate dauern), dass es sich in vielen Fällen lohnt, keine Anbindung im ersten Schritt vorzunehmen, sondern die Systeme separat laufen zu lassen. Die Daten können dann manuell via Excel Download, beziehungsweise Excel Upload, bereitgestellt werden. Später kann die WaWi dann schrittweise an das Shopsystem angebunden werden.

Auch API’s zu externen Services, wie Webservices kann komplex werden. In manchen Fällen bestehen bereits Plugins oder API Anbindungen, dann verringert sich der Aufwand. Sollten diese jedoch nicht vorhanden sein, dann braucht es dementsprechend länger. Auch hier muss dann eine Abwägung gemacht werden, ob sich eine direkte Anbindung von Anfang an lohnt.

10) Texte (Produkttexte, Verkaufstexte, Landingpage Texte, etc.)

Die Produkte und Dienstleistungen welche auf dem Webshop angepriesen werden, müssen auch Texte haben.

Die Frage: “Wer erstellt diese ganzen Texte” sollte auch vorab beantwortet werden.

Kauft man sich diese extern ein? Zum Beispiel von einem Content Writer. Und die Verkaufstexte von einem Copywriter. Oder lässt man diese intern von einem Mitarbeiter schreiben, oder schreibt der Gründer diese eventuell sogar selbst?

Je nachdem wieviele Artikel im Shop sind, ist das dann auch keine kleine Aufgabe.

11) Bilder

Das Thema Bilder wurde hier bereits in Punkt 8 angerissen. Hier nochmal ausführlich, da dass wirklich unterschätzt wird.

Wenn Anfragende Beispielseiten schicken, dann merken diese oftmals folgendes nicht: Die Bilder sind oftmals nicht einfach irgendwo herauskopiert oder gekauft worden.

In vielen Fällen hat ein professioneller Fotograf mehrere Bilder der unterschiedlichen Produkte (jedes einzelnen Produktes) oder Dienstleistungen aufgenommen.

Danach wurden diese Bilder professionell bearbeitet.

All das kann alleine bereits mehrere Mann/ Frau-wochen und Mann/ Frau-monate an Aufwand bedeuten.

Das Besondere daran ist auch: Ob man nun Standardbilder vom Hersteller verwendet oder gar Bilder von sogenannten Bilderverkaufsseiten (Stockphotos) nutzt, macht einen sehr grossen Unterschied und wirkt sich stark auf den Gesamteindruck des Onlineshops aus.

Professionelle Bilder sind zu empfehlen. Der Aufwand dafür sollte jedoch nicht unterschätzt werden.

Hinweis: In manchen Fällen wird die Oberfläche von Onlineshops geradezu bestimmt von Fotos. Hier sollte man sich wirklich Gedanken machen, ob es denn nicht sinnvoller wäre professionelle Bilder zu verwenden. Dies ist jedoch sicherlich auch eine Kosten/ Nutzen-Frage.

12) Mobile Erreichbarkeit

Heutzutage besuchen Onlinenutzer nicht nur den für den Desktop-Browser optimieren Shop, sondern informieren sich zunehmend über deren Smartphones.

Die sogenannte User Experience (Nutzererlebnis) unterscheidet sich jedoch bereits stark von dem was man am Desktop vorfindet.

Der Onlineshop muss also auf diese Bedürfnisse angepasst werden. Hierfür gibt es wiederum unterschiedliche Möglichkeiten.

  • Responsive: Bei dieser Umsetzungsmethode werden die Webseiten einfach so verändert, dass diese auch im mobilen Browser passend angezeigt werden. Je nachdem welche Bildschirmgrösse der Browser hat (Beispielsweise Smartphone, “Note” oder Tablet Grösse), wird der Shop unterschiedlich angezeigt. Dies ist mit relativ geringem Aufwand umzusetzen. Der grosse Nachteil. Die Nutzererfahrung ist durchschnittlich. Die Seiten werden höchstwahrscheinlich nicht schnell geladen und auch viele weitere Funktionalitäten werden nicht flüssig dargestellt.
  • Native: Das ist immer noch der Klassiker. Basierend auf, meistens, Android und iOS werden hier separate Versionen des Onlineshops erstellt. Dies lohnt sich jedoch nur bei sehr grossen Vorhaben, denn der Entwicklungsaufwand ist pro Plattform (Android, iOS) sogar noch höher als für die Desktop Variante.
  • Cross Plattform: Dieser Ansatz kommt nicht so oft vor im Bereich Webshops. Der grosse Vorteil ist bei diesem Ansatz jedoch, dass man nur einmal entwickeln muss und die Software dann auf allen Plattformen läuft (so die Theorie). Dies wird ermöglicht durch Technologien wie Xamarin, welche auf C# basieren.
  • Web App: Hierbei handelt es sich im Grunde genommen um eine Website, in welcher HTML5, CSS und JavaScript zum Einsatz kommen. Mit dem Unterschied zur normalen Website, dass diese speziell für die Bedürfnisse von Mobilen Browsern wie Chrome oder Safarie abgestimmt sind. Man erkennt solche Seiten oftmals daran, dass diese mit einem “m” anfangen. Beispielsweise m.onlineshop.de.
  • Hybrid App: Das ist fast das Gleiche wie eine Cross Plattform Anwendung, nur das auch hier wie bei der Web App HTML5, CSS und JavaScript die Haupt-Technologien sind. Mit Software wie Cordova oder dem Ionic Framework werden dann “quasi” Native Apps erstellt. Es werden Apps erstellt, die Anwendung selbst läuft jedoch innerhalb einer sogenannten “WebView” innerhalb der App.

Oftmals ist es dann auch eine Budget-Frage/ Kosten-Nutzen-Rechnung, welchen Ansatz man fährt.

13) Rechtliche Absicherung

Datenschutz (z.B. DSVGO), Cookie Abfragen, Impressum, AGB, Kontaktformulare, Newsletter, als das und noch viel mehr müssen vorsichtig gehandhabt werden.

Bereits kleinere Verstösse kosten jeweils mehrere Tausend Euro an Bussgeld.

Hier lohnt es sich einen Anwalt für Onlineshop/ Internet-Recht hinzuzuziehen. Auch hier: Eine gute Internetagentur hat Zugriff zu einem solchen.

14) Zahlungsabwicklung

Eine weiterer Punkt der schnell übersehen werden kann, ist die Zahlungsanbindung. Welche Funktionalitäten werden umgesetzt?

Beispiele:

  • PayPal
  • Sofortüberweisung
  • Kreditkarte
  • Auf Rechnung
  • etc.

Wenn man Online nach Beispielen sucht, dann sieht man: Viele der Kaufabwicklungen sind sehr individuell gestaltet und laufen nicht 08/15 ab. Hier muss man auch die Entscheidung fällen, ob man am Anfang nicht zuerst mit einer einfachen Zahlungsabwicklung und geringeren Auswahlmöglichkeiten startet. Weitere Zahlungsmethoden kann man immer hinzufügen.

15) Wie wird das Ganze finanziert?

Wenn Anfragen gestellt wird, ist oftmals noch gar nicht die Frage geklärt “Wie wird das Vorhaben eigentlich finanziert?”.

  • Eigenkapital/ Erspartes: Eine weniger gute Idee ist es, mehrere 10’000 Euro erspartes zu nehmen, um dann einen neuen individuell programmierten Onlineshop zu erstellen. Das kann sich bei Unternehmen lohnen, welches ihr Eigenkapital nutzen und bei denen es nicht so schlimm ist, wenn das Vorhaben nicht zum Erfolg wird (Stichwort: Trial and Error). Jedoch sollte das keine Option für einen Gründer sein, der sein Erspartes nutzt.
  • Fremdkapital: Auch hier: Vorsichtig. Ein Bankkredit kann eine Option für Unternehmen sein, die bereits über einen bestimmten Cashflow verfügen, und den Kredit auch anderweitig bedienen können, ohne auf Profite vom Onlineshop angewiesen zu sein. Was jedoch spannend sein kann ist, wenn ein Investor (zum Beispiel Angel Investor, etc.) einsteigt und das Geld als Risikokapital bereitstellt. Wenn der Shop zum Erfolg wird, gewinnen alle. Wenn nicht, verliert lediglich der Investor sein Geld (dass hört sich zwar schlimm an, wenn man aus Sicht des Investors denkt, jedoch geht dieser sicherlich auch von diesem Risiko aus, sonst würde es ja auch nicht Risikokapital heissen).
  • Laufende Einnahmen: Das ist einer der beliebtesten Ansätze. Hier setzen Unternehmer/ Unternehmen die Profite/ Einnahmen von bestehenden Geschäftstätigkeiten ein, um den Shop aufzubauen und langsam aber sicher zum Erfolg zu führen. Sicherlich auch einer der besten Wege, um die Finanzierung durchzuführen.
  • Start im Nebenerwerb: Viele können neben ihrem eigentlich Job einen Shop starten. Dabei zeigt man monatlich vom Gehalt etwas ab und investiert es in den Aufbau des Onlineshops. Lösungen wie Shopify (Onlineshopbaukästen) oder aber auch Lösungen wie WooCommerce kann man hierfür nutzen. Weitere Profite kann man dann in den weiteren Ausbau stecken. Bis man dann in der Lage ist, auf Vollzeit in die Shopbetreuung und den Ausbau einzusteigen.
  • Bootstrapping: Auch dies ist eine beliebte Methode. Hierbei steigt man bereits Vollzeit ein, versucht aber so wenig Geld wie möglich auszugeben. Man kann hierbei auch bei Freunden und Bekannten nach Unterstützung fragen. Der Unterschied zum Ersparten ist, dass man beim Bootstrapping eben nicht Unsummen investiert, sondern in kleinen Schritten und vorsichtig vorgeht.

Alles sind legitime Vorgehensweisen. Die Besten sind jedoch die, in welchen das Risiko minimiert wird und es Möglichkeiten für Veränderungen der Strategie, neue Ansätze, etc. gibt.

16) Agentur vs. Freelancer vs. eigene Mitarbeiter vs. selber machen

Schlussendlich sollte man auch entscheiden, wer den Shop denn nun umsetzen soll.

Hier die unterschiedlichen Möglichkeiten:

  • Agentur: Eine Agentur hat meistens bereits Designer, Webdesigner, Entwickler, Projektleiter, SEO-Experten, Social Media Manager und einige mehr. Zudem verfügen diese Zugang zu einem weiteren Netzwerk an spezialisierten Freelancern und Partnern (zum Beispiel für das Schreiben der Texte, der Aufnahme der Bilder, der Erstellung der Erklärvideos, etc.). Man bekommt alles aus einer Hand.
  • Freelancer: Der Freelancer ist meistens auf eine Sache spezialisiert. Oftmals ist er gut im Bereich Backendentwicklung und kann beispielsweise den Produktkonfigurator bauen. Ob dieser in der Lage sein wird das ganze Projekt zu stemmen, hängt davon ab, dieser, wie die Agentur auch, über ein gut ausgebautes Partnernetzwerk verfügt, welche die anderen Bereichen übernehmen können.
  • Eigene Mitarbeiter: Es kann auch sinnvoll sein eigene Mitarbeiter zu haben, welche den Shop mit aufbauen. Dieser kann die Zusammenarbeit mit der Agentur koordinieren und auch später die weitere Betreuung übernehmen, sobald die Agentur oder der Freelancer/ die Freelancerin das Projekt übergeben hat.
  • Selber machen: Dies lohnt sich für kleinere Vorhaben. Es gibt Lösungen wie Shopify, welche es auch einem Unerfahrenen die Möglichkeit gibt, eine professionell aussehende Onlinepräsenz aufzubauen. Aber vorsichtig: Die Optionen sind hier eingeschränkt, da man zum Beispiel wenige Möglichkeiten für eigene Entwicklungen hat. Andere Bereiche sind die Suchmaschinenoptimierung, auch hier sind die Fertiglösungen meistens nicht ganz so stark.

17) Übung: Lastenheft und Pflichtenheft

Auch ist es sinnvoll vor dem Projektstart ein Lastenheft und ein Pflichtenheft zu erstellen. Viele empfinden das als lästig. Dennoch: Es kann dazu führen, dass der Aufwand während des Projektes um einiges sinkt. Denn dann hat man einen Fahrplan an welchen man sich halten kann. Dieser Fahrplan lässt sich zudem verändern, Punkte können hinzugefügt werden oder entfernt werden.

Das Lastenheft wird vom Anfragenden erstellt. Das Pflichtenheft vom Dienstleister. Wobei in der Praxis das Pflichtenheft, in zusammenarbeit mit dem Kunden erstellt wird.

Diese Dokumente werden, wenn diese erzeugt werden, Teil des späteren Vertrages.

18) Agile oder Wasserfall?

Agiler Ansatz?

In diesem Zusammenhang kann auch ein Agiler Ansatz Sinn machen.

Der Vorteil: Man erhält von Anfang an funktionierende Funktionalitäten bestimmten Zeiträumen (zum Beispiel einmal in zwei Wochen oder einmal monatlich).

Zudem kann man das Projekt jederzeit Anhalten, wenn man denkt, dass man das Ganze überdenken oder neu planen muss.

Auch hat man die Möglichkeit während der Entwicklung mit neuen Ideen zu kommen. Das ist die Stärke des Agilen Ansatzes: Auch mitten in der Programmierung können Änderungen vorgenommen werden (zumindest zum Ende eines Sprints (Sprint = Entwicklungszyklus der üblicherweise zwischen einer Woche und einem Monat liegt)).

Wasserfall Ansatz?

Der traditionelle Wege ist immer noch der Wasserfall Ansatz (Waterfall Method) der Softwareentwicklung. Hierbei werden alle Anforderungen bereits zum Anfang festgehalten und neue Funktionalitäten werden erst hinzugefügt, wenn die initialen Anforderungen umgesetzt sind. In diesem Fall braucht es definitiv ein gut ausgearbeitetes Pflichtenheft.

19) Langfristige Entwicklung

Erfolgreiche Onlineshops zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass diese ständig weiterentwickelt wurden.

Erst wenn die erste Version Online ist, kann man Feedback von den Nutzern bekommen. Zu diesem Zeitpunkt fällt auch erst auf, was denn alles noch an Funktionalitäten notwendig sind, oder welche Funktionalitäten man aus dem Shop entfernen kann.

Mit jedem Feinschliff (Weiterentwicklung/ Programmierung) des Onlineauftritts wird dieser auch besser.

Erst nach mehreren Monaten und eventuell Jahren an Weiterentwicklung wird die Plattform so richtig wertvoll für die Besucher.

Gleichzeitig erarbeitet man sich mit der Zeit auch einen Unterscheidungsmerkmal zu anderen Shops.

Das heisst: Wenn die ersten Version des Shops entwickelt ist und online ist, fängt die Arbeit erst an 😊

Ps: Diese langfristige Entwicklung sollte man auch in seine Planung zum Start des Projektes, d.h. bei der Anfrage einbeziehen. Weiss man beispielsweise, dass man nur mit 10 oder 20 Produkten startet, man jedoch weiss, dass man später Tausende Produkte Online haben wird, dann sollte man nicht mit kleinen Lösungen wie WooCommerce starten, denn diese sind nicht darauf ausgelegt, hohe Besucherzahlen gut zu handeln. Besser sind da Onlineshopsysteme wie Magento oder Shopware. Auch wenn der Anfangsaufwand höher ist. Die Skalierbarkeit zu mehr Webseitenbesuchern und mehr Bestellungen ist gegeben.

Fazit

Man sieht, ein Onlineshop ist umfangreich. Es hat viele Teilbereiche. Die Realität ist also auch: Die Internetagentur oder der IT Dienstleister bei dem man anfrägt, hat höchstwahrscheinlich nicht Kapazitäten/ Ressourcen/ Fähigkeiten in allen diesen Bereichen, sondern arbeitet selbst oftmals mit kompetenten Partnern zusammen, welche diese Aufgaben ausführen.

Alleine die Koordination der einzelnen Teilbereiche (wie zum Beispiel SEO, SEM (SEO Agentur), Landingpage Erstellung (Conversion Rate Optimierungs Agentur), Bilder (Fotograf), Texte (Content Writer), Erklärvideo (Animationsstudio), Internetrecht, Design (UX/ UI Designer, Webdesigner), Programmierer (Erstellung individueller Plugins, Erweiterungen und Anpassungen des Shops), etc. etc. braucht einiges an Zeit.

Für die Planung alleine sollte man sich daher bereits einiges an Zeit einkalkulieren.

Standardaussagen wie “Der Shop soll in 2 bis 3 Monaten stehen” sind meistens nicht durchführbar, ausser es handelt sich wirklich um einen Webshop mit minimalen Anforderungen, wie zum Beispiel eine WooCommerce Umsetzung mit 100 Artikeln, welcher nur von 100 bis bis 500 Besuchern pro Tag aufgesucht wird.

Hinweis: Einschränkung der Funktionalitäten am Anfang sinnvoll

Es macht Sinn am Anfang die Anforderungen herunterzuschrauben.

Man wird schnell merken dass ein Shop mit all den Funktionalitäten aus diesem Leitfaden viel zu Aufwändig und ein Mammut Projekt wird.

Anstatt dessen sollte man eine Minimalversion (MVP = Minimum Viable Product) bauen. Beispielsweise kann man auf folgende Bereiche verzichten:

  • Erklärvideo
  • Fotografen (anstatt dessen Stock Photos)
  • SEM Massnamen (anstatt dessen SEO, welches oftmals kostengünstiger ist)
  • Anbindungen der WaWi und externen Servicen
  • Undsoweiterundsofort

Diese Punkte kann man im Zeitverlauf auch peu a peu umsetzen.

Ein Onlineshop ist ein gutes Investment für die meisten Unternehmen, welches Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Der Aufwand ist jedoch nicht immer so gering wie man denkt. Es lohnt sich zwar, man sollte sich jedoch mit den realen Bedingungen auseinandersetzen.

Welche Punkte gibt es Ihrer Meinung noch zu beachten? Ich freue mich über Ergänzungen in den Kommentaren und einen Austausch.

6 Zusatztipps:

1) Geben Sie der Agentur Zeit

Lassen Sie der Agentur Zeit bei der Umsetzung.

Manchmal werden Sie (oder im gegebenen Fall Ihr Teammitglied) gerade keine Zeit haben Feedback zu geben. Oder ein Entwickler oder ein anderer im Projekt involvierten Personen fällt, aus welchen Gründen auch immer aus. Oder die Auslastung steigt auf ein zu hohes Mass (d.h. sehr viele Projekte kommen rein).

Aus unterschiedlichsten Gründen können sich Termin/ Abgabezeiträume verschieben. Zeigen Sie dafür Verständnis und verlangen Sie nicht das Unmögliche (oder was immer Sie als “gaanz einfach” empfinden). Es wird immer gute Gründe geben, warum die Agentur oder der IT Dienstleister nach mehr Zeit fragt.

2) Zeigen Sie Verständnis für technologisch umsetzbare und nicht-umsetzbare Funktionalitäten

Manche Dinge lassen sich einfach nicht technisch umsetzen. Ok, in den meisten Fällen schon. Die Frage ist jedoch ob die Kosten-Nutzen das rechtfertigen.

Wenn also die Agentur sagen sollte, dass der Aufwand zu hoch ist oder zu komplex, dann sollte man darauf hören.

Man kann immer noch ein separates Projekt auflegen, wo diese eine Funktionalität umgesetzt wird.

So reduziert man zudem die Komplexität des laufenden Projektes (Stichwort: Minimum Viable Product).

3) Fordern Sie transparenz ein

Wenn Sie nicht sicher sind, warum etwas so lange dauert, oder warum das soviel Aufwand erzeugt, dann fragen Sie nach bei Ihrem Dienstleister.

Zeigen Sie sich jedoch verständnisvoll, sollte der Dienstleister alle Arbeitsaufwendungen offenlegen.

4) Stellen Sie jemanden mit technischen Kenntnissen auf Ihrer Seite bereit

Erwarten Sie nicht, dass die Agentur und die Mitarbeiter dort die 100 Prozent perfekte Lösung liefern.

Beispielsweise kann ein Entwickler, der auf Ihrer Seite arbeitet herausfinden, dass eine Dokumentation fehlt oder der Architektur Ansatz nicht passt.

Die Agentur wird das und andere Punkte höchstwahrscheinlich, oder besser gesagt “oft”, nicht berücksichtigen.

Nur durch ein Feedback durch den Kunden lassen sich diese Punkte ausbessern.

5) Leiten Sie das Projekt

Übergeben Sie nicht die komplette Leitung der Agentur. Haben Sie jemanden auf Ihrer Seite, welcher die notwendigen Anweisungen gibt, um das Projekt weiterzuführen.

Dafür kann man sich in regelmässigen Abständen mit der Agentur abstimmen.

6) Subject Matter Experts make the Decisions

Lassen Sie sich vom Englischen nicht abschrecken. Dies bedeutet einfach dass der jeweilige Experte in seinem Bereich die strategischen Entscheidungen treffen sollte.

Beispiele:

  • Ein Datenbankexperte übernimmt die Entscheidungen zur Datenbankstruktur und nicht der direkte Manager.
  • Ein Photoshop-Designer erstellt die Designs und der Kunde hört auf die Ideen und Möglichkeiten.
  • Etc.

Wenn der Subject Matter Experte sagt, dass es nicht der ideale Weg ist, sollte man darauf hören.

7) Simple ist oftmals besser

Wo auch immer möglich, wird Ihnen die Agentur Vorschläge machen, wie man den Entwicklungsaufwand reduzieren, die Skalierbarkeit erhöht und die Wartbarkeit sicherstellt.

Hören Sie auf diese Ratschläge, diese sind oftmals besser als die eigenen Ansätze.

Bilder: Canva.com/ kostenfreie Lizenzen


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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