Magento vs WooCommerce: ein Vergleich der Shopsysteme
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten einen Onlineshop aufzusetzen. Magento und ein bekanntes WordPress Plugin sind zwei davon. Im Beitrag mehr dazu.
Einführung
Das Thema eCommerce, also der Einkauf von Waren über das Internet, wird immer wichtiger. Auch wenn es bereits in den letzten 10 bis 20 Jahren enorm angestiegen ist.
Der Bedarf, Dinge Online zu bestellen und diese schnell, sicher und günstig geliefert zu bekommen, wird immer stärker.
Unternehmer sehen hier auch die Chancen neue Absatzkanäle zu erschliessen.
Für die Umsetzung dieser Onlineshops braucht es jedoch einen Ansatz. Entweder man kann alles von Grund auf neu programmieren, zum Beispiel mit PHP, .NET, Java oder einer anderen Programmiersprache. Oder man setzt auf Onlineshop Systeme wie Magento (Mg) oder eben WooCommerce (kurz Woo).
Der Vorteil von Frameworks
Schneller entwickeln
Man könnte Magento und WooCommerce auch als Frameworks bezeichnen.
Der Vorteil ist, dass man damit relativ viel schneller entwickeln kann, als wenn man alles von neu auf programmieren würde.
Beispielsweise sind in beiden Lösungen der Warenkorb oder Produktseiten bereits im Standard Paket enthalten.
Das bedeutet auch, dass man viel schneller einen Onlineshop online hat.
Bei WooCommerce, einem bekannten WordPress eCommerce Plugin, kann man einen Webshop in wenigen Stunden Online stellen. Vorausgesetzt man kennt sich damit aus.
Bei Magento kann man bereits in wenigen Tagen einen sehr performanten Onlineshop aufsetzen.
Geringere Kosten
Auch die Entwicklungskosten sind geringer.
Einen eCommerce Verkaufsshop von Grund auf, zum Beispiel mit PHP zu entwickeln, kann mehrere Monate dauern und kostet eventuell mehr als 20’000 Euro. Und das wäre dann noch ein simpler Shop.
Mit Woo oder Mg kann man jedoch sehr komplexe Lösungen bauen, ohne das Webentwickler zu viel Zeit dafür benötigen und die Kosten in die Höhe gehen.
Weniger Fehler
Die Community rund um Magento und WooCommerce ist ständig daran am arbeiten, Bugs zu fixen. Also Fehler im Code zu beheben. Diese Fehlerbehebungen lassen sich mit wenigen Klicks in die bestehende Lösung implementieren. Man muss diese also nicht selbst umständig programmieren.
Kostenfreie und Premium Plugins
Es gibt viele Standard Funktionalitäten, die Onlineshops haben. Diese lassen sich über sogenannte Plugins oder Extensions implementieren.
Woo und Mg haben hier spezielle Plugin Stores, wo man nach passenden Erweiterungen suchen kann.
Bei WooCommerce gibt es beispielsweise das All in One SEO Plugin. Damit kann man umfangreiche Suchmaschinenoptimierungen für seinen Shop vornehmen. Man erhält es sogar kostenlos. Nur wenn man Premium Funktionalitäten benötigt, dann muss man eine monatliche Gebühr zahlen (zum Beispiel wenn Admins der Website auch SEO Editierungen vornehmen wollen).
Auch Magento bietet hier entsprechende Plugins an. Viele davon sind jedoch eher gegen eine Bezahlung zu haben. Aber auch hier sind die Preise überschaubar. Meistens liegen diese bei 50 bis 200 Euro pro Plugin.
Welches System ist besser?
Man kann nicht unbedingt sagen, dass ein Shopsystem besser ist als das andere.
Man muss auf die jeweiligen Anforderungen schauen.
Kleine Shops
Wenn man einen sehr kleinen Shop mit wenigen Produkten (bis zu 100 Produkten) aufsetzen möchte und ein kleines Budget hat. Dann macht es Sinn auf WooCommerce zu setzen.
Man sollte auch davon ausgehen, dass der Web Traffic, also die Besucherzahlen im Internet, zwischen 100 und 10’000 pro Tag liegen sollten. Denn sollte die Zahl der Internetbesucher zu hoch sein, dann könnte das die Performance des WooCommerce Shops beeinträchtigen. Zum Beispiel könnten sich die Ladezeiten erhöhen (der Webbesucher muss lange warten, bis eine Seite lädt).
Jedoch brauchen viele Unternehmer nur kleine Shops. Der Blumenladen von nebenan kann sehr gut mit Woo arbeiten.
Einfachheit der Bedienbarkeit
Auch lässt sich das WordPress Plugin relativ einfach bedienen. Auch ein Laie kann damit arbeiten. Nur für das Aufsetzen macht es jedoch Sinn einen entsprechenden Entwickler einzubeziehen, der bei der Entwicklung unterstützt.
Bei Magento sieht es schon ein wenig anders aus. Bei der Entwicklung des Shops braucht es bereits einen erfahrenen Magento Programmierer, der weiss wie das Shopsystem funktioniert. Dieser Programmierer sollte sich auch zum Beispiel mit dem Zend Framework auskennen, auf welchem Mg basiert.
Wartung
Auch in der Wartung ist Woo viel einfacher. Man kann die Updates zum Teil mit einem Klick einspielen.
Bei Mg braucht man jedoch wiederum Experten Hilfe. Zum Beispiel ist der Umstieg von Mg 1 zu Mg 2 sehr komplex. Zum Teil muss der Code neu geschrieben werden. Das führt natürlich nicht nur zu mehr Kosten, sondern auch zu mehr Zeit und Aufwand, das Ganze umzusetzen.
Suchmaschinenoptimierung
Im Bereich SEO (kurz für Suchmaschinenoptimierung) hat eventuell Woo die Nase vorn. Denn es basiert auf WordPress, welches bekannt dafür ist, bei Google gut gefunden zu werden.
Wenn man jedoch komplexere SEO Massnahmen plant. Dann macht wiederum eine Magento Implementierung mehr Sinn. Denn hier hat man viel mehr Möglichkeiten.
Wer setzt auf welche Lösung?
Wie bereits erwähnt, nutzen besonders Selbstständige und Kleinunternehmer Woo, um einen kleinen Webshop aufzusetzen.
Bei Mg geht es oftmals um Konzerne, welche für ihre Fachabteilungen oder spezielle Produktgruppen einen eigenen Shop aufsetzen wollen.
Beispielsweise könnte eine Firma wie Samsung ein neues Smartphone auf den Markt bringen. Um diesen zu bewerben könnte es einen Magento eCommerce Store aufsetzen. In Zusammenarbeit mit einer Agentur wird dieser dann entwickelt und betrieben.
Warum sollte der Konzern jedoch auf so eine Lösung setzen? Wenn der Konzern so gross ist, kann es doch auch einen komplett neuen Shop programmieren lassen, von Grund auf. Die Antwort lautet: Auch die Entwicklung eines komplett neuen Shops und die Wartung davon ist bereits zu aufwendig. Es macht mehr Sinn auf eine Shoplösung zu setzen. Da es ja eigentlich nur darum geht, den Einkäufern eine Möglichkeit zu geben, den Shop Online aufrufen zu können und Bestellungen aufzugeben.
Hier bietet Mg die passenden Möglichkeiten.
Auch viele Mittelgrosse Unternehmen setzen auf Mg, um einen Shop aufzusetzen. Zum Beispiel könnte ein grosser Fussballverein einen Shop aufsetzen, so dass Fans, Fanartikel über den Shop kaufen. Auch hier macht eine Eigenentwicklung keinen Sinn. Denn der Fokus des Fussballvereins ist “grossartigen Fussball spielen”, und nicht “Vertrieb von Produkten in einem Onlineshop”.
Welche Alternativen gibt es?
Alternativen zu WooCommerce sind Lösungen wie Shopify. Besonders Shopify bietet noch eine einfachere Lösung, um eCommerce zu betreiben.
Eine Alternative zu Magento ist Shopware. Besonders im Deutschsprachigen Raum wird es immer mehr zu präferierten Lösung zu Mg.
Was sind Ihre Erfahrungen?
Interessante Links:
MONOBUNT vergleicht die beiden CMS
Auf ecommerce platforms werden die Unterschiede von Magento und WordPress aufgezeigt
Bilder: Canva
Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.
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