Erfahrungen mit Programmierern aus Indien
Eine interessante Aufgabe, die wir vor einiger Zeit von einem Kunden aus Deutschland bekommen haben, war, einen Produktkonfigurator für einen Online Shop zu entwickeln. Im Gespräch mit Sascha Thattil von YUHIRO berichtet Martina von Martina Smit Webdesign wie die Zusammenarbeit mit den Programmierern aus Indien verlaufen ist und wie die Erfahrungen waren.

 

Welche Erfahrungen haben Sie mit den Programmierern aus Indien gemacht?

Martina: Bei unserem Projekt verlief die Zusammenarbeit mit den indischen Programmierern sehr gut. Es war das erste Mal, dass ich das Outsourcen eines Projektteils nach Indien überhaupt in Betracht gezogen habe.

Würden Sie wieder mit Entwicklern aus Indien zuammenarbeiten? Wenn ja, Warum?

Martina: Nachdem die Zusammenarbeit bei diesem ersten Projekt so reibungslos verlaufen ist, würde ich immer wieder diese Möglichkeit nutzen. Natürlich spielt der Preisvorteil dabei eine wesentliche Rolle. Dadurch kann ich meinem Kundenkreis – meist sind es Klein- und Kleinstunternehmen – ebenfalls eine eigene Sonderprogrammierung ermöglichen.

Wurden die Anforderungen korrekt aufgenommen?

Martina: Meine Kundin hatte mir einige Beispielseiten im Internet benannt – das hilft natürlich einem Programmierer sehr, zu verstehen, was genau gewünscht wird.

Wie steht es mit der Qualität der gelieferten Arbeit?

Martina: Die Sonderprogrammierung fügt sich ohne Brüche in die bestehende Software ein und bleibt für meine Kundin sehr einfach zu handhaben. Bisher wurden auch keinerlei funktionelle Probleme bemerkt. – Alle unsere Anforderungen wurden prompt erfüllt. Somit bin ich und meine Kundin mit der Qualität sehr zufrieden.

Wurde die Software richtig dokumentiert?

Martina: Bis auf die „existenziellsten“ Informationen per Email, war die Sonderprogrammierung zunächst völlig undokumentiert. Aber auf meine Bitte hin, habe ich eine Aufstellung der für das Projekt abgeänderten bzw. neu hinzugekommenen Dateien erhalten. Außerdem habe ich im Quelltext einfache Kommentierungen einfügen lassen, so dass wir später die ursprüngliche Software leichter updaten können. Mehr Dokumentation war für unser Projekt nicht wirklich erforderlich. – Aber generell ist dies ein Punkt, dem sicher mehr Beachtung zukommen sollte.

Gab es Hürden in der Kommunikation mit den Programmierern aus Indien?

Martina: Nein. – Die Kommunikation fand in unserem Fall ausschließlich per Email statt. Es haben sich hierbei auch keinerlei technische Probleme gezeigt.

Hat es mehr Kommunikationsaufwand mit den Entwicklern aus Indien als dies der Fall in Deutschland gewesen wäre?

Martina: Die Kommunikation wurde in Englisch geführt. – Für viele Klein- und Kleinstunternehmen in Deutschland bedeutet dies durchaus einen erheblichen Mehraufwand. Deshalb würde ich auf alle Fälle das Hinzuziehen einer Internet-Agentur empfehlen, die zugleich die generellen Kommunikationsprobleme, die zwischen Kunde/Laie und Programmierer sowieso herrschen, glätten kann.

Haben Sie Kulturelle Unterschiede bemerkt? Wenn ja, welche?

Martina: Schön ist ja, dass Programmiersprachen kulturell völlig unabhängig sind und damit häufiger zu einem interkulturellen Austausch beitragen, als man gemeinhin denken würde.
Aber ich denke schon, dass ich kulturelle Unterschiede „bemerkt“ habe. – Der Gebrauch der Englischen Sprache ist in Indien teilweise anders als wir sie hier in Deutschland nutzen würden. Aber ich empfand das durchaus als Bereicherung.

Unter welchen Umständen würden Sie wieder mit Entwicklern aus Indien zusammenarbeiten?

Martina: Wenn sich die Gelegenheit bietet, würde ich immer wieder mit Entwicklern aus Indien zusammenarbeiten. Man hat sich bei der Zusammenarbeit doch ein bisschen kennengelernt und das gegenseitige Vertrauen ist gewachsen.

Um welche Tätigkeit ging es in dem Projekt?

Martina: Bei unserem Projekt ging es um die Erweiterung einer bestehenden Shopsoftware um einen speziellen Produktkonfigurator. Dabei war es wichtig, dass der Besucher seine Konfiguration sofort optisch und preislich begutachten und gegebenenfalls abändern kann. Der Produkartikel sollte auch nach dem Ablegen auf der Wunschliste bzw. im Warenkorb dort in seiner Konfiguration erkennbar sein.

Hatten Sie Anfangs Zweifel ob die Zusammenarbeit mit den Programmierern aus Indien klappen würde?

Martina: Ich muss zugeben, dass ich mir schon so meine Gedanken gemacht habe. – In den deutschen Medien wird immer wieder zur Vorsicht gemahnt bei Geschäften mit ausländischen Vertragspartnern.
Selbst wenn man sich selbst nicht davon beeinflussen lassen möchte, so weiß man nie, in wie weit der Kunde durch solche Berichterstattungen verunsichert wurde. Und was geschieht, falls doch etwas schief geht? Abgesehen vom materiellen Schaden, wäre auch die Reputation meiner Agentur geschädigt.
Aber dieses Projekt und die Umstände drum herum waren wie geschaffen, um es einfach zu wagen:

  • Das Projekt war nicht zu kompliziert und zu groß,
  • mehrere Beispiele zur Veranschaulichung waren vorhanden,
  • Sie, Sascha, haben uns die Programmierer vermittelt, sollte also etwas schief gehen, sitzen Sie mit uns im selben Boot und verfolgen ähnliche Interessen wie wir,
  • auch falls es Kommunikationsprobleme oder eben kulturelle Missverständnisse geben sollte, hatten wir Sie als Vermittler vor Ort in Indien. Sie kennen falls nötig Deutschland und die deutsche Mentalität und könnten beschwichtigend einwirken,
  • ich hatte Indien einige Male auf eigene Faust bereist und war sehr zuversichtlich.
  • Außerdem lebte meine Kundin mehrere Jahre im Ausland und war daher sehr offen für diese Idee…

Wie waren die technischen Kenntnisse der Programmierer?

Martina: Soweit ich es für unser Projekt beurteilen kann, waren die technischen Kenntnisse der Programmierer perfekt. Sie haben uns mit einer tollen Lösung überrascht, die uns – im Rahmen unserer Vorgaben – nicht nur einen, sondern so viele Produktkonfiguratoren anlegen lässt, wie wir möchten.

Wie wurde das Projektmanagement gehandhabt?

Martina: Das Projektmanagement lief sehr „einfach“ per Email zwischen mir (in Vertretung meiner Kundin) und den Programmierern in Indien. Für größere Projekte als dem unsrigen gibt es natürlich bessere Lösungen. Aber für unser kleines Projekt war auch das perfekt: ich musste mich nicht in spezielle Projektmanagement-Tools einarbeiten und neben all den anderen neuen Eindrücken, konnte ich mich bei der Kommunikation auf vertrautem Boden bewegen…

Würden Sie Softwareentwicklung in Indien anderen Unternehmen empfehlen?

Martina: Ja, das würde ich.
Speziell für Klein- und Kleinstunternehmen eröffnet der Preisvorteil einer Softwareentwicklung in Indien ganz neue Möglichkeiten, ihre Ideen in die Welt des eCommerce einzubringen und damit ganz eigene, individuelle und kreative Besonderheiten für sich und ihr Unternehmen sprechen zu lassen. (Stichwort
Alleinstellungsmerkmal) Damit dies aber auch frei von Enttäuschung funktioniert, sollten gerade Klein- und Kleinstunternehmen eine Internet-Agentur zur Kommunikation mit den Programmieren dazwischen schalten. Dabei geht es weniger darum, kulturelle Unterschiede auszugleichen, als vielmehr um die allgemeinen Verständigungsschwierigkeiten, wie sie auch unter einem deutschen Kunden/Laie und einem deutschen Programmierer auftreten können.

Aus 10 Sternen, wieviel würden Sie für die Entwickler in Indien geben?

Martina: Eigentlich möchte ich keine Sterne vergeben. – Für unser Projekt verlief alles wunderbar!
Die indischen Programmierer erstellten einen Kostenvoranschlag mit einem Zeitplan, den sie präzise einhielten. Sie arbeiteten sehr kundenorientiert und unglaublich schnell. – Man merkte, dass sich nicht ein
Einzelner alleine mit auftauchenden Programmierproblemen abplagen musste… Und durch die Zeitverschiebung Deutschland/Indien schien teilweise alles noch schneller zu gehen.
Für mich, die ja die Arbeit der indischen Programmierer sozusagen direkt online verfolgen konnte, bedeutete es teilweise sehr viel Arbeit, Schritt zu halten und parallel die Programmierung zu testen, die Kommunikation, sowohl mit meiner Kundin, als auch mit den Programmierern aufrecht zu erhalten, mitzudenken und bei Bedarf richtungsweisende Gedanken rechtzeitig einzubringen.
Es war auf alle Fälle eine wirklich spannende und bereichernde Aufgabe, die ich gerne wiederholen würde.

Vielen Dank für Ihre Auskunft!

Gesprächspartnerin war Martina Smit, sie ist auf Weblösungen spezialisiert. Mehr über ihre Dienstleistungen finden Sie auf: http://smit-webdesign.mobi

 

Experte Softwareentwicklung in Indien
Der Autor: Sascha Thattil unterstützt Unternehmer und Unternehmen bei der Erstellung von Online Shop Lösungen. Er arbeitet bei YUHIRO, ein deutsch-indisches Unternehmen welches sich auf die Erstellung von qualitativ hochwertiger Online Shops, Mobile Apps und Software spezalisiert hat.

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