Agentur vs Freelancer: was ist wann besser?

In manchen Fällen ist es besser eine Agentur zu beschäftigen. In einigen anderen eine gute Wahl einen Freiberufler einzusetzen. Hier ein Vergleich der Optionen.

Was ist eine Agentur?

Eine Agentur besteht in den meisten Fällen aus einem kleinen Managementkreis aus CEO/ Geschäftsführer, Chief Operating Officer (Management des Tagesgeschäftes) und einem CTO/ Technikchef.

In den meisten Fällen jedoch einfach aus einem Geschäftsführer.

Es gibt dann meistens noch Projektmanager, Marketingexperten und Programmierer. Je nachdem um was für eine Agentur (auch mit AG abgekürzt in diesem Beitrag) es sich handelt. Hier einige Beispiele:

  • Internetagentur: Hierbei handelt es sich um Unternehmern, die Webseiten bauen, Webapplikationen programmieren und auch entsprechende Mobile Apps erstellen.
  • SEO-AG: Solche Firmen spezialisieren sich oftmals auf die bezahlte Werbung im Internet, auch SEA (Search Engine Advertising)/ Suchmaschinenwerbung. Oder/ und auf die organische Suchmaschinenoptimierung (SEO/ Search Engine Optimization).
  • Werbe-AG: Der Klassiker ist immer noch die Werbeagentur. Diese beschäftigt sich überwiegend mit dem Thema Marketing. Dabei kann es Offline sein (Flyer, Banner, Zeitungswerbung, Werbefilme, etc.) oder aber Online. Für den Online Teil werden oftmals Digital-/ Internetagenturen hinzugezogen.

Was ist der Vorteil einer AG?

Der Vorteil wird bereits in dem ersten Teil des Beitrages ersichtlich. Es handelt sich um ein Team an Personen.

Wenn man zum Beispiel eine Webseite erstellen lassen möchte, dann braucht man Beispielsweise folgende Bereiche:

  • Logo/ Design: Hier braucht es einen Grafikdesigner, der das Logo erstellt. Auch das Design der Website kann von diesem, beispielsweise in Photoshop, XD, Figma, Sketch oder ähnlichen Werkzeugen, erzeugt werden.
  • Webdesign: Es braucht jemanden, der die Designs in eine für den Browser verständliche Sprache übersetzt. Meistens HTML/ CSS und JavaScript. Gerne werden auch Frameworks wie Bootstrap verwendet.
  • Texte: Es braucht einen Marketing-Texter, der wie Copywriting funktioniert. Also Texte die auch gut Verkaufen.
  • Programmierung: Es kann sein, dass es eine Webentwicklung benötigt. Beispielsweise einen Produktkonfigurator. Diesen kann ein Entwickler programmieren und der Website hinzufügen.

Wie man sieht: Um eine Marketing Aktion oder eine Website zu erstellen, braucht es unterschiedlichste Disziplinen. Eine Person alleine ist oftmals nicht in der Lage solche Projekte umzusetzen.

Ein weiterer Vorteile einer Agentur ist es, dass es meistens auf ein Netzwerk setzt. Dieses kann aus Freiberuflern und anderen spezialisierten AG’s bestehen. Zum Beispiel könnte eine Werbeagentur mit einer spezialisierten App Entwicklungs-AG kooperieren, welche dann die Mobilen Apps entwickelt.

Die Werbeagentur fungiert in diesem Fall als Leadagentur, welche das Marketing-Budget des Kunden verwaltet.

Was sind die Nachteile?

Die Nachteile sind oftmals die hohen Overhead Kosten. Eine AG nimmt oftmals einen höheren Stundensatz oder Tagessatz. Zudem müssen Admin-Mitarbeiter, die Geschäftsleitung und viele weitere Komponenten berücksichtigt werden.

Daher arbeiten AG’s nicht selten auf einer Art “Wertebasierenden”/ Value Based-Abrechung. D.h. wieviel Mehrwert wurde durch die Aufgabe geschaffen. Wenn man hier auf die Stunde herunter rechnet, kommt man dann auf noch viel höhere Stundensätze.

Jedoch ist hier wiederum der Vorteil -> Man schaut nicht auf den Preis, sondern auf die Zielerreichung.

Beispiel: Einem grossen Konzern kann es egal sein, ob eine Webanwendung, eine Millionen Euro kostet, wenn das Einsparungsziel bei mehreren Millionen Euro im Jahr liegt. Auch wenn der Stundensatz der Agentur in die Hunderte Euro geht.

In der Realität wird jedoch oftmals mit einem Stundensatz von zwischen 100 und 250 Euro gerechnet.

Was ist ein Freiberufler?

Ein Freiberufler oder neudeutsch Freelancer ist eine Einzelperson, welche sich in den meisten Fällen auf eine bestimmte Sache spezialisiert hat.

Ein Beispiel ist ein Freelancer (im Beitrag auch FR abgekürzt) für Logodesign. Dieser/ diese macht nun nur Logogestaltung.

Das Besondere dabei ist, dass wenn eine Person spezialisiert ist, Firmen und Agenturen bereit sind, dafür hohe Preise zu bezahlen.

Oftmals fehlt einer Agentur diese Logo-Design Komponente. Hier lohnt es sich mit einem spezialisierten Freelancer zu kooperieren.

Auch Firmen haben oftmals den Bedarf an solchen Spezialisten. Ein Beispiel wäre hier ein SAP Berater. Die Firma hat eventuell bereits SAP im Unternehmen implementiert und möcht jetzt ein Reporting einbauen. Ein Experte im Bereich SAP Reporting, auch Business Intelligence (BI), genannt, könnte solche Reports nun in einem 6 monatigen Projekt erstellen.

Der Vorteil: Es handelt sich nicht um eine Agentur mit mehreren Mitarbeitern und eventuellen Overheadkosten. Der Freelancer ist eine Einzelperson, welche eigene Verträge aushandelt und welchen man direkt beschäftigen kann.

Der Nachteil: In den meisten Fällen wird man den FR jedoch nicht direkt beschäftigen können, da dieser keine Marketing-/Vertriebsabteilung hat, um Kunden zu gewinnen. Daher wird oftmals eine Firma wie Hays oder Gulp, den Konzernen bei der Suche beiseite stehen.

Ein weiterer grosser Nachteil von FR’s ist, dass diese kein Team haben, auf welches sie zurückgreifen können. Fachliteratur, Google, Foren und Erfahrung sind die Hauptressourcen, auf welche der FR zurückgreift.

In der Realität arbeitet hat ein Freelancer selbst ein Netzwerk an anderen Freiberuflern, auf welche dieser zurückgreift. So kann dieser FR dann andere Stundenweise oder Wochenweise beschäftigen, um auf deren Expertise zurückzugreifen.

In nicht wenigen Fällen beschäftigt der Freiberufler auch eigene Mitarbeiter im Inland und Ausland, um seine eigenen Kapazitäten zu erweitern.

Und einige Freelancer sind von Agenturen kaum noch zu unterscheiden, da sie selbst Mitarbeiter und ein Agentur-Kooperationsnetzwerk haben.

Was ist nun der Unterschied?

Eine AG ist meistens ein Unternehmen, welches einen Geschäftsführer und Angestellte hat.

Ein Freelancer ist meistens eine Einzelperson, welche sich auf einen bestimmten Bereich spezialisiert hat.

So die Theorie. In der Realität hat der FR, wie im Beitrag bereits erwähnt, nicht selten ein Netzwerk aus Agenturen und FR’s und in einigen Fällen sogar eigene Mitarbeiter. In diesem Fall ist die Freelancer Bezeichnung, einfach ein Marketinginstrument, um eventuell günstiger zu erscheinen oder um persönlicher zu wirken. Denn Vorname Nachname ist einigen Menschen/ Käufern symphatischer als eine Agentur mit einem erfundenen Namen.

Was sollte man wann nutzen?

Die Entscheidung, auf welche Option man setzt, muss von Projekt zu Projekt entschieden werden.

Sucht man eine ganzheitliche Betreuung. Vom Marketing, über das Projektmanagement, hin zur Programmierung bis hin zu anderen komplexen Themengebieten, dann ist man sicherlich bei einer Agentur besser aufgehoben.

Sollte man spezialisiert Dienstleistungen, wie zum Beispiel die Logoerstellung, suchen, dann kann man auf einen Freelancer Experten dafür beauftragen.

Was sind Ihre Erfahrungen?

Interessante Links:

Werbeagentur und Freelancer im Vergleich

Vorteile und Nachteile der beiden Optionen

Bilder: Canva


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

Schreibe einen Kommentar