WordPress vs Joomla vs Drupal vs TYPO3

WordPress, Joomla, Drupal und TYPO3 sind die beliebtesten Content Management Systeme (CMS) um Inhalte (wie Texte, Dokumente, Bilder, Videos, etc.) zu verwalten und Besuchern anzuzeigen.

Unternehmen erstellen mit diesen Systemen Websiten, Intranet- und Extranet-Lösungen, Portale, Online Shops und weitere spannende Werkzeuge, welche Online aufrufbar sind.

In diesem Beitrag vergleichen wir die vier Content Management Systeme miteinander.

WordPress

WordPress (kurz WP) ist das derzeit beliebteste CMS bei kleineren Unternehmen und Bloggern. Der Grund liegt sicherlich auch in der einfachen Installation und auch der vereinfachten Wartung.

Gleichzeitig gibt es dort sehr viele kostenfreie Plugins welche die Funktionalitäten von WordPress erweitern.

Wem die kostenfreien Plugins nicht genügen, für den stehen eine grosse Menge an Premium-Add Ons zur Verfügung.

Das CMS hat in den folgenden Bereichen seine Stärken:

  • Einfach implementierbar: Viele Web-Server Anbieter haben Ein-Klick-Installationen.
  • Leichtgewichtig: Nimmt nur wenig Platz auf dem Server ein und die Dateien lassen sich schnell aufrufen.
  • Beliebt bei Google: Beiträge die mit WordPress publiziert werden, sind weit oben in den Suchmaschinen auffindbar.

Die folgenden Schwächen sind vorhanden:

  • Sicherheitslücken: WordPress ist nicht so robust wie zum Beispiel TYPO3 oder Drupal. Viele Hacker haben sich daher darauf spezialisiert solche Installationen auf Sicherheitslücken zu prüfen und diese dann für ihre Zwecke zu nutzen.
  • Performance bei hohen Besucherzahlen: Das CMS ist nicht so skalierbar wie andere Systeme. Hat man mehrere Millionen Besucher im Monat, dann sollte man skalierbarere Technologien nutzen.
  • War als Blog-System konzipiert: Das System war anfangs eher für den Bereich Blog-Systeme konzipiert. Daher kann es den neuen Anforderungen nach mehr Funktionalitäten und Skalierbarkeit oftmals nicht nachkommen.

Für die folgenden Gruppen eignet sich WordPress:

  • Blogger: Diese profitieren von den grossartigen Funktionalitäten, die speziell für Blogger umgesetzt wurden.
  • Kleine Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern: Für kleinere Unternehmen ist es wichtig auf Google gefunden zu werden und ihre Software-Systeme, wie zum Beispiel die Website, einfach verwalten zu können. WP ist hier eine gute Lösung.

Joomla

Vor einigen Jahren noch war die Grundsatzentscheidung meistens, ob man nun WordPress oder Joomla für die Website oder das Webprojekt (besonders bei kleineren Projekten) nutzen soll.

Heutzutage hat sich das bereits geändert. Nur noch sehr wenige Unternehmen und Webseiten-Betreiber entscheiden sich für Joomla als Technologie. Zudem bieten auch immer weniger Agenturen die Implementierung von Joomla, aufgrund der geringen Nachfrage, an.

Hier einige Vorteile und Nachteile von Joomla:

Vorteile:

  • Einfach zu installieren: Ähnlich zu WP, lässt sich auch Joomla einfach installieren und warten.
  • Leichtgewichtig: Auch hier ist die Vergleichbarkeit zu WordPress gegeben.
  • Weniger Sicherheitsherausforderungen: Die meisten Hacker konzentrieren sich heutzutage auf WP, daher kann es ein Vorteil sein, auf Joomla zu setzen, da man hier auch weniger Angriffe haben wird.

Nachteile:

  • Wenige Entwickler und Weiterentwicklungen: Joomla wird nur noch von wenigen Unternehmen und Webseiten-Betreibern genutzt. Dementsprechend ist auch das Interesse bei Entwicklern geringer, entsprechende kostenfreie Plugins und Entwicklungen vorzunehmen.
  • WP in vielen Bereichen im Vorteil: WP hat sehr viele Vorteile gegenüber Joomla. Beispielsweise wird man bei einer Google-Analyse feststellen, dass WP Seiten viel besser aufzufinden sind als Joomla Seiten.

Für folgende Dinge ist Joomla passend:

  • Erstellung von Webvisitenkarten: Einfache Webvisitenkarten lassen sich gut mit diesem CMS umsetzen.
  • Projekte die nur von kurzer Dauer sind: Projekte die nur kurze Zeit online sind, kann man auch gerne mit dieser Technologie umsetzen.

Drupal

Drupal ist ein weltweit genutztes CMS. Viele grosse Organisationen wie die Weltbank und andere Firmen nutzen diese Technologie.

In den letzten Jahren ist Drupal immer stabiler geworden. Trotzdem ist es in der Beliebtheit etwas gesunken. Sicherleich auch deshalb weil für einfache Implementationen immer mehr auf WordPress gesetzt wird.

Jedoch lässt sich in den meisten Rankings Drupal auf Rang zwei, direkt nach WP, finden.

Hier einige Stärken und Schwächen von diesem CMS.

Stärken:

  • Global genutzt: Drupal wird weltweit genutzt. Dementsprechen gibt es viele Entwickler und eine grosse Anzahl an Funktionalitäten.
  • Skalierbar: Ähnlich wie TYPO3 lässt sich auch Drupal gut skalieren. Daher auch die Beliebtheit bei Grossunternehmen.

Schwächen:

  • Sinkt in der Beliebtheit: In den letzten Jahren ist Drupal ein wenig in der Gunst von Webseiten-Betreibern gesunken. Sicherlich auch weil es keine so grossartigen Neuigkeiten zu diesem CMS gab, wie zum Beispiel bei WP oder TYPO3.
  • Sicherheitsbedenken: Wie WordPress, ist auch Drupal ein Angriffsfeld für Hacker auf globaler Basis. Sicherheitslücken werden daher schneller aufgedeckt und ausgenutzt. Besonders für grosse Unternehmen ist Sicherheit jedoch ein wichtiger Punkt.

Für die folgenden Firmen/ Gruppen ist dieses CMS interessant:

  • Grosse Organisationen: Grosse Organisationen wie die Weltbank nutzen dieses CMS. Auch andere grosse Non-Profit-Organisationen und Vereine nutzen diese Technologie.
  • Komplexe Projekte: Für komplexe Intranet-Lösungen kann man Drupal nutzen. Im Bereich Intranet oder Extranet ist Drupal definitiv die bessere Wahl gegenüber WP.
  • Globale Organisationen: Für Firmen die weltweit tätig sind, kann dieses Content Management System die richtige Lösung sein.

TYPO3

TYPO3 ist das beliebteste CMS bei mittelständischen Unternehmen in Deutschland und generell im deutschsprachigen Raum. Die Gründe hierfür sind vielfältig, zum einen hat die Technologie ihren Ursprung im deutschsprachigen Raum und zum anderen war das System von Anfang an auf Sicherheit und Skalierbarkeit ausgelegt.

Hier einige positive Dinge und einige negative.

Positives:

  • Weniger Angriffe auf das System: Da TYPO3 eigentlich nur im deutschsprachigen Raum weitverbreitet verwendet wird, entstehen auch weniger Angriffe, da es nicht auf einer globalen Basis genutzt wird.
  • Stabil und skalierbar: Mittelständische Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter miteinander verbinden und diesen Informationen bereitstellen. Mit TYPO3 Intrantet-Lösungen kann man das gut umsetzen. Die Daten sind sicher und man kann das System beliebig skalieren und auch auf Niederlassungen in anderen Ländern anwenden.
  • Einfach administrierbar: Nach der Implementierung lässt sich die Website/ die Intranet Lösung, etc. sehr einfach durch einen Administrator verwalten. Meistens reicht dafür eine einfache Schulung.

Negatives:

  • Implementierungen können investitionslastig sein: Viele Funktionalitäten sind nicht als Plugin verfügbar und müssen daher aufwendig programmiert werden. Für Mittelständler und Grossunternehmen ist das vertretbar, da hierdurch der notwendige Mehrwert erzeugt wird (Prozessautomatisierung, etc.). Für kleinere Firmen sind daher WP Implementationen eher zu empfehlen.
  • Spezialwissen notwendig: Nicht jedes IT Unternehmen hat die Fähigkeiten eine TYPO3 Implementierung durchzuführen. Das Wissen ist hierzu nicht so weit verbreitet wie zu anderen Technologien. Daher kann es zu Herausforderungen kommen, passende Entwickler-Kapazitäten zu finden. Auch weil sich die Technologie immer weiter verbreitet und es gleichzeitig etwas zeitaufwändig ist das CMS und deren Funktionalitäten zu erlernen.

Für folgende Situationen lohnt sich das CMS:

  • Mittelständler und Grossunternehmen: Mittelständler und Grossunternehmen, besonders aus dem deutschsprachigen Raum, profitieren von stabilen und skalierbaren TYPO3 Lösungen.
  • Intranet-, Extranet- und Portallösungen: Bei komplexen Projekten braucht es skalierbare und sichere Systeme. Über das Admin-Panel dieser Technologie lassen sich einfach viele Implementierungen verwalten.

Fazit

Jedes der vier genannten Content Management Systeme hat seine Vorteile und Nachteile. Je nach Projekt kann man das geeignetste CMS auswählen. Die Informationen aus diesem Beitrag können hierfür hilfreich sein.

Nicht vergessen sollte man gleichzeitig, dass es heutzutage viele Alternativen zu diesen Systemen gibt. RedaxoCMS oder Contao sind nur einige von vielen Beispielen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Technologien können Sie empfehlen?

Interessante Links:
TYPO3 und WordPress im Vergleich
Drupal, TYPO3 und Joomla werden in diesem Beitrag verglichen
WordPress und Joomla


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

2 Kommentare
  1. Also mir sind hier ein paar Fehler aufgefallen:

    1. TYPO3 hat seinen Ursprung in Dänemark. In Dänemark spricht man Dänisch, nicht Deutsch.

    2. TYPO3 ist, wie alle anderen erwähnten Systeme auch, unter den Top 10 der _weltweit_ genutzten CMS, siehe: http://www.webkalkulator.com/cmsvergleich oder auch: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/320670/umfrage/marktanteile-der-content-management-systeme-cms-weltweit/ oder auch https://w3techs.com/technologies/overview/content_management/all und auch http://www.opensourcecms.com/general/cms-marketshare.php
    Insgesamt widersprechen alle diese Statistiken generell Ihren Aussagen zur Verbreitung der CMS (auch bzgl. Drupal und Joomla!), außer vielleicht diejenigen über WordPress.

    3. Ich rate jedem, der eine Webseite mit einem CMS, ganz egal mit welchem, betreiben will ‚Spezialwissen‘ an. Alles andere ist IMHO grob fahrlässig. Selbstverständlich kann man, wenn man sich nicht auskennt, einen entsprechenden Hoster mit dem Betrieb beauftragen. Für jedes der erwähnten Systeme gibt es Hoster am Markt, die das entsprechende ‚Spezialwissen‘ mitbringen.

    Grüsse aus Innsbruck, Tirol!

    • Danke für die Richtigstellungen, die weiteren Informationen und Ergänzungen.

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