Warum sich Offshore Outsourcing nicht lohnt

Wir von YUHIRO sind schon seit einiger Zeit im Offshore Outsourcing Geschäft, sowie auch im Bereich der Bereitstellung von IT Mitarbeitern auf dedizierter Basis (Entwickler arbeitet nur für einen Kunden Vollzeit).

Mit der Zeit haben wir jedoch gemerkt das sich die Option „Offshore Outsourcing“, also die Vergabe von kompletten Projekten, inklusive Projektmanagement beim Entwicklungsunternehmen, für den Kunden nicht wirklich lohnt. Die Gründe dafür sind vielfältig. In diesem Artikel wollen wir auf diese eingehen.

1) Überteuertes Angebot notwendig

Der Stundensatz eines guten Outsourcing Unternehmens in Indien bewegt sich zwischen 25 und 35 Euro die Stunde. Wenn man den Durchschnitt davon, 30 Euro, nun mal 160 Stunden nimmt (ein Mannmonat), dann kommt man auf einen Betrag von 4800 Euro für diesen einen Mannmonat.

Die Agentur in Indien, wird wie jedes andere Unternehmen auch einen Puffer einbauen, da man den Aufwand in der Angebotsphase nicht zu hundert Prozent bestimmten kann. Dieser Puffer kann zwischen 15 Prozent bis manchmal 30 Prozent liegen. Für Berechnungszwecke nehmen wir 25 Prozent. Das würden in diesem Fall 1200 Euro zusätzlich sein.

Man kommt also nun auf einen Mannmonat’s Entgelt von insgesamt 6000 Euro! (1200 Euro + 4800 Euro).

Dieses Angebot wäre immer noch halb so teuer wie ein Angebot in Deutschland, wo man für die gleiche Zeit ca. 12 000 Euro bis 16 000 Euro veranschlagen müsste.

Jedoch sind 6000 Euro bereits eine Menge Budget und es gibt bessere Alternativen, wie weiter unten im Artikel beschrieben.

2) Der Aufbau einer indischen IT Agentur

Es gibt zudem einige Besonderheiten wie eine indische Agentur aufgebaut ist. Meistens gibt es einen Projektmanager, welcher mit dem Kunden in Kontakt steht. Der Kunde bekommt jedoch meistens keinen direkten Kontakt zum Entwickler. Dies hat verschiedene Gründe:

a) Schutz vor Abwerbung: Meist liegt es daran das man versucht den Entwickler vor einer möglichen Abwerbung zu schützen. Denn es ist mit Aufwand verbunden einen guten Programmierer zu finden und man möchte keine Risiken eingehen, in dem man diesen mit dem Kunden sprechen lässt.

b) Effizienzsteigerung: Würde der Kunde mit dem Entwickler sprechen, dann würde dieser eventuell aufgehalten sein, um sich den anderen Projekten zu widmen, mit welchen er zusätzlich beauftragt wurde.

Dies ist wiederum ein separates Problem. Die Agentur versucht den Entwickler so gut auszulasten wie möglich und gibt daher eine, unmöglich zu bewältigende, Anzahl an Projekten an den Entwickler.

Und dies führt wiederum dazu, dass der Kunde fast gar keinen Einfluss auf den wirklichen Projektverlauf hat, da es eine Kommunikationslücke gibt.

3) Senior – Junior Problem

Dies ist ein Spiel das von sehr sehr vielen indischen Offshore Outsourcing Dienstleistern betrieben wird.

Dem Kunden wird während der Angebotsphase, ein sehr erfahrener Entwickler (Senior) mit mehreren Jahren Berufserfahrung, vorgestellt. Meistens handelt es sich sogar um den besten Entwickler im Unternehmen. Dieser hat natürlich keine Probleme die Anforderungen des Kunden zu verstehen, sich mit ihm auf perfektem Englisch zu unterhalten und passende Lösungsvorschläge zu geben.

Nun passiert aber Folgendes: Sobald der Vertrag unterzeichnet ist, wird das Projekt an einen Junior Entwickler abgegeben. Manche IT Agenturen gehen soweit (und das auch nicht wenige), dass sie einen IT Absolventen frisch von der Universität einstellen (diese kann man bereits für wenige hundert Euro im Monat rekrutieren). Und diese bekommen das Projekt dann als Aufgabe. Unterstützend steht, dem Junior Entwickler, dann meistens der Senior Entwickler und/ oder ein Projektleiter zur Seite.

Leider ist es einem solchen Junior Entwickler in Indien kaum möglich die komplexen Anforderungen zu verstehen, geschweige denn das Ganze auch noch als Softwareprogramm umzusetzen. Hierdurch ergibt sich eine Endlosschleife. In welcher der Kunde immer wieder versucht die Anforderungen durchzugeben und es kommt immer etwas falsches heraus.

Dies zieht sich solange hin, bis einer der Seiten vergebens aufgibt.

Zudem ist es nicht fair dem Kundenunternehmen gegenüber, da in der Angebotsphase mit dem Senior Entwickler geworben wurde.

4) Wenig Einblick in den Projektverlauf

Offshore Outsourcing Unternehmen geben sehr wenig Einblick wie das Projekt denn wirklich verläuft. Einige Gründe wurden in diesem Artikel bereits genannt – Schutz vor Abwerbung, Effizienzsteigerung, „Senior–Junior“ Problem.

Neben diesen Gründen gibt es auch noch den folgenden weiteren Grund:

Die indische Kultur: Viele Inder können nicht mit Kritik umgehen und werden daher schnell beleidigt und verweigern sich daraufhin (d.h. die Kommunikation stoppt, wenig Kontakt etc.).

Auf der anderen Seite sind europäische und amerikanische Kunden schnell aufbrausend (d.h. sagen schnell ihre unverblümte Meinung). Welches in Indien wiederum ungern gesehen wird.

Eine Lösung die Outsourcing Unternehmen dazu gefunden haben ist, dass es nur wenig Kontakt mit dem Endkunden gibt und man bereits in der Anfangsphase versucht, die kompletten Anforderungen zu bestimmen.

Ein IT Projekt lebt jedoch von der aktiven Kommunikation zu allen Seiten hin, auch während des Projektverlaufes, daher ist das eine sehr suboptimale Lösung.

Offshore Outsourcing Zusammengefasst

Es gibt also folgende Probleme beim Offshore Outsourcing:

  • a) Es ist überteuert (siehe Punkt 1)
  • b) Kaum Kontakt zum eigentlichen Entwickler (siehe Punkt 2)
  • c) Höchstwahrscheinlich wird ein sehr unerfahrener Junior Entwickler an Ihrem Projekt arbeiten (siehe Punkt 3)
  • d) Kaum, bis gar keinen Einblick in den Projektverlauf (siehe Punkt 3 und 4)

Zusammengefasst bedeutet dies also: Sie zahlen 6000 Euro für 160 Mannstunden, bekommen dafür kaum Kontakt zum Entwickler, welcher höchstwahrscheinlich ein Junior Entwickler ist und nicht wirklich programmieren kann und Sie wissen zu keinem Zeitpunkt genau wo sich das Projekt derzeit befindet.

Hört sich das nach einem guten Deal an?

Definitiv nicht.

Die bessere Alternative – Dedizierte Entwickler

Wir von YUHIRO haben aber folgende Erfahrung gemacht. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indien kann im „Dedicated IT Staffing“ – Modell klappen.

(Ich hoffe der folgende Text hört sich nicht allzusehr wie Eigenwerbung an. Dies ist jedoch die Erfahrung die wir mit diesem Modell gemacht haben)

Denn hierbei bekommen Sie einen Entwickler der nur für Sie arbeitet.

Hierbei ergeben sich mehrere Vorteile:

1) Erfahrener Entwickler

Den Entwickler den Sie beschäftigen werden, können Sie sich selbst auswählen. Daher stellen Sie sicher, dass der Entwickler die notwendigen technischen und kommunikativen Fähigkeiten beherrscht. Da Sie direkten Kontakt mit dem Entwickler haben, können Sie sich sicher sein, dass dieser im Laufe des Projektes nicht mit einem unerfahrenen Junior Entwickler ausgetauscht wird.

2) Wesentlich kostengünstiger

Wenn Sie sich einen Entwickler von einem Outsourcing Dienstleister anstellen lassen, dann zahlen Sie erheblich weniger als die im Artikel genannten 6000 Euro im Monat.

Meistens wird der Kunde gebeten für das monatliche Gehalt des Entwicklers aufzukommen, plus einer relativ geringen monatlichen Bereitstellungsgebühr.

3) Direkter Einfluss auf den Projektverlauf und das jederzeit

Dadurch das man den Entwickler jederzeit direkt erreichen kann, kann man den Projektverlauf jederzeit beeinflussen. Fehlentwicklungen können rechtzeitig und schnell entgegengewirkt werden.

Der Kunde kann selbst entscheiden, wie lange der Entwickler programmiert und wieviel Zeit er für das Projektmanagement und das Reporting verwenden soll.

4) Einflussnahme auf den Einstellungsprozess

Falls gewünscht kann der Kunde im Einstellungsprozess des neuen Entwicklers involviert werden. Somit kann dieser, nach seinen eigenen Kriterien, den besten Entwickler aussuchen.

5) Entwickler kann geschult werden

Falls es nötig wird, kann der Entwickler zu kundenspezifischen Themen geschult werden. Entweder kann der Entwickler auf Schulungsmaterial zurückgreifen, welches vom Kunden bereitgestellt wird. Oder aber auch an Schulungen Teilnehmen, welche über das Outsourcing Unternehmen angeboten werden.

So wird der Entwickler mit der Zeit immer wertvoller für das Kundenunternehmen. -> Im Gegensatz zum Offshore Outsourcing, wo es höchstwahrscheinlich zu häufig wechselnden Ansprechpartnern kommen wird.

6) Motivation des Entwicklers überdurchschnittlich

Für die hohe Motivation des Entwicklers, in diesem Zusammenarbeitsmodell, gibt es verschiedene Gründe:

a) Entwickler kennt den Kunden persönlich und kann sich mit diesem identifizieren

Der Programmierer spricht oder tauscht sich mit dem Kundenunternehmen im Idealfall jeden Tag aus. Er wird mit der Zeit eine bestimmte Sympathie für die Gegebenheiten des Kundenunternehmens und das Team entwickeln.

b) Weiss um was für Produkte oder Dienstleistungen es sich handelt, welche der Kunde anbietet

Der Programmierer kennt den Kunden und lernt mit der Zeit welche Produkte und Dienstleistungen der Kunde anbietet.

Besonders bei IT Projekten ist es wichtig, das der Programmierer weiss, was er den nun wirklich programmiert. Nur so kann er gute Ansätze finden und Lösungsvorschläge bringen.

c) Bekommt ein überdurchschnittlich hohes Gehalt

Da das Gehalt des Entwickler direkt vom Kunden übernommen wird, gibt es hier keinen Konflikt. Das bereitstellende IT Unternehmen wird das Gehalt des Entwicklers nicht einfrieren oder kürzen, um so die Marge hochzuhalten.

Dies ist wiederum die Besonderheit des Dedizierten Entwickler-Modells. Denn in diesem Modell können erheblich höhere Gehälter an den Entwickler ausgezahlt werden. Im Offshore Outsourcing Konstrukt hingegen werden die Gehälter bewusst gering gehalten, so dass es möglich wird einen Gewinn zu erzielen.

Keine Sorge: Das überdurchschnittliche Gehalt, in sogenannten Tier-2 Städten (wie zum Beispiel Cochin oder Trivandrum), liegt überwiegend bei weniger als 1000 Euro im Monat. Auch für Top Entwickler. (Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag stammt aus dem Jahr 2014. Seit der Situation im Jahr 2020 haben sich die Einkommen weltweit für Entwickler erhöht. Daher stimmt die Aussage nicht mehr zu Hundert Prozent. Es kommt auch auf die Technologie an)

d) Wird mit der Zeit ein integraler Bestandteil des Kunden-Teams

Mit der Zeit wird der Entwickler ein immer wichtiger Bestandteil des Kunden-Teams und schafft mit der Zeit einen überdurchschnittlich hohen Mehrwert.

7) Der erste Schritt zum effektiven Entwicklungsteam im Ausland

Die Zusammenarbeit mit einem ersten Entwickler kann der Start sein, um ein komplettes Entwicklungsteam in Indien aufzubauen, welches Ihrem On-Site Team zuarbeitet.

Fazit

Versuchen Sie es erst gar nicht mit Offshore Outsourcing. Sie werden höchstwahrscheinlich enttäuscht werden (aus den im Artikel genannten Gründen).

Entscheiden Sie sich für eine langfristige Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Entwicklern, im dedizierten Outsourcing-Modell, welche nur für Sie und Ihr Team arbeitet. Dadurch fördern Sie Transparenz, Projektsicherheit, Vertrauen und gegenseitige Sympathie und erzielen gleichzeitig auch noch Kosteneinsparungen.

Wenn Sie mehr über das spannende „Dedicated IT Staffing“ – Modell erfahren möchten, dann treten Sie Bitte in Kontakt mit mir: sascha.thattil@yuhiro.de oder per Telefon: 0049 (0) 30 344 082690. Ich werde Ihnen gerne unverbindlich die Vorteile dieses Zusammenarbeits-Modells erläutern.


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches, kleinen und mittelständischen IT Firmen, Programmierer bereitstellt.

1 Kommentar
  1. guter Artikel !!

Schreibe einen Kommentar zu Peter Antworten abbrechen