Kann man wirklich Geld sparen mit Outsourcing nach Indien?

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Warum gibt es Vorbehalte?

Der 10 Euro Programmierer

Direkte Zusammenarbeit mit Indern

Arbeitsmentalität

Fazit

von Sascha Thattil

 

Die in der Überschrift gestellte Frage wird immer öfter in Deutschland gefragt. Denn immer mehr Personen haben Kontakt mit englischsprachigen Ländern und sehen das dort Software Dienstleistungen massivst nach Indien ausgelagert werden.

Auf der anderen Seite gibt es immer noch starke Vorbehalte gegenüber IT Dienstleistungen aus Indien. Derzeit setzen fast nur sehr grosse Unternehmen aus Deutschland auf Outsourcing nach Indien. Im Gegensatz zu den englischsprachigen und den skandinavischen Ländern, fragt man sich in Deutschland immer noch: Kann man wirklich Geld sparen mit Outsourcing nach Indien? Und ist diese Art von Outsourcing auch für kleine und mittelständische Unternehmen interessant?

Diese Fragen versuchen wir in diesem Artikel zu beantworten.

Warum gibt es Vorbehalte?

Viele Unternehmen, besonders Kleinunternehmen und Unternehmen aus dem Mittelstand halten sich noch zurück in diesem Bereich. Irgendwie kennt jeder jemanden der etwas Schlimmes mit IT Outsourcing nach Indien zu berichten hat. Die Aussagen lauten dann meistens „Die Inder haben das Projekt verbockt“. „Man konnte die gar nicht verstehen“. „Die sprechen doch nur gebrochenes Englisch“. „Mann muss Vorgaben bis ins Detail beschreiben, ansonsten verstehen die das da drüben nicht“. Die Liste könnte ich noch beliebig fortführen.

So stellt sich die Frage: Warum gibt es diese Vorbehalte? Wie kommen diese zustande? Warum werden soviele negative Erfahrungen gesammelt, besonders in Deutschland?

Der Gründe sind vielfältig. Im Folgenden versuchen wir einige zu beschreiben:

Der 10 Euro Programmierer

Der Erste und wahrscheinlichste Grund, für die überaus schlechten Erfahrungen der deutschen KMU, ist wohl dieser. Anders als Unternehmen aus den englischen und den skandinavischen Ländern, ist den KMU aus Deutschland der indische ITK Markt ein Schloss mit sieben Siegeln, wenn nicht sogar eines mit 100.

Das Erste was also schief läuft ist die Einschätzung des Marktwertes von globalen IT Dienstleistungen, durch Unternehmen aus Deutschland. Welche meistens ziemlich weit von der Realität entfernt ist. Denn ähnlich zu China, ist Indien im Bereich IT kein Drittweltland mehr. In Deutschland ist es zwar bereits angekommen, dass China eines der mächtigsten Industrienationen der Welt ist, welches sogar der Hauptgeldleiher an die USA ist. Bei Indien ist es – noch – unbekannt welche Ausmasse die IT angenommen hat.

Ein Unternehmen aus Amerika weiss ganz genau Bescheid wie die Marktpreise und der Wettbewerb unter den IT Dienstleistern in Indien ist.

Diese sieht wie folgt aus:

In den letzten Jahren hat sich der indische IT Markt professionalisiert. Es gibt bereits eine Menge Informatik Unternehmen, welche die gleiche Qualität an Dienstleistungen vornehmen wie ihre Pendants in den USA. Das weltweit grösste Beratungshaus Accenture ist bereits darüber übergegangen, nur noch das Projekt Management in den westlichen Ländern zu handhaben und lässt alle Programmierarbeiten in Indien erledigen. Bereits mehr als 100 000 Personen arbeiten für Accenture in Indien.

Neben den professionellen Unternehmen gibt es jedoch auch Unternehmen, welche sehr minderwertige Dienstleistungen aus Indien heraus anbieten. Diese profitieren von dem guten Namen der Qualitätsanbieter und erhalten dadurch Aufträge. Natürlich auch dadurch, dass diese nur 10 Euro oder weniger pro Stunde nehmen. Das klingt zunächst attraktiv, jedoch ist solch ein Unterfangen zum Scheitern verurteilt.

Denn der Marktwert (Preis) für qualitativ hochwertige Dienstleistungen ist in den letzten Jahren, in Indien, enorm gestiegen. Der Grund dafür ist natürlich nicht nur, dass sich die Branche insgesamt professionalisiert hat, sondern hat auch mit Makro-Ökonomischen Sachverhalten zu tun.

 

SAP mit mehreren tausend Mitarbeitern in Indien vertreten.

Im Folgenden einige Gründe warum IT Dienstleistungen in den letzten Jahren sehr viel teurer geworden sind:

(i) Steigende Lebenshaltungskosten

In den letzten Jahren sind die Lebenshaltungskosten, besonders in den Städten, enorm gestiegen.

(ii) Viele IT Colleges – wenige gute Absolventen

Es gibt zwar viele Hochschulabsolventen von den tausenden von Ingenieurshochschulen. Die wenigsten sind jedoch beschäftigbar. Die indische Dachorganisation für IT Dienstleistungen namens NASSCOM geht davon aus, dass weniger als 25 Prozent der Absolventen gleich nach Abschluss ihres Studiums beschäftigbar sind. (Aber keine Sorge, bei einer Anzahl von mehr als 600 000 IT Absolventen im Jahr, ergibt 25 Prozent davon immer noch eine sehr hohe absolute Anzahl von einstellbaren Personen)

(iii) Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren

Indiens Wirtschaft ist in den letzten Jahren im Schnitt um 8-9 Prozent gewachsen. Während dieser Zeit ist Deutschlands Wirtschaft nur um 1 bis 2 Prozent angestiegen.

(iv) Wenige Hürden für englischsprachige Unternehmen in Indien aktiv zu werden

Da auf beiden Seiten (der indischen und in den englischsprachigen Ländern) die gleiche Sprache gesprochen wird, ist der Austausch zwischen diesen um ein vielfaches einfacher. Auch daher gleichen sich die indischen Preise, an die Märkte der englischsprachigen Länder, an.

(v) Gehaltsanstieg, relativ zum Westen

Ein weiterer Grund, warum IT Dienstleistungen in den letzten Jahren teurer geworden sind, sind die gestiegenen Gehälter in Indien. In den letzten Jahren sind die durchschnittlichen Gehälter, auch aufgrund des Wirtschaftswachstums, im Schnitt um 8 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sind aber die Gehälter, zum Beispiel in Deutschland, seit mehreren Jahren gleich geblieben. Dies hat den Effekt, dass die Unterschiede der Einkommen nicht mehr so drastisch sind, wie das noch vor etwa 10 Jahren der Fall war.

Der wahre Wert von Dienstleistungen aus Indien

Der Marktwert für IT Dienstleistungen aus Indien ist daher um einiges höher als von Unternehmen in Deutschland angenommen. Es wird gemunkelt, dass man sogar in Spanien günstigere IT Dienstleistungen erhalten kann als in Indien. Als Daumenwert sollten Sie etwa 50 % der Kosten einrechnen, welche Ihnen in Deutschland, für die gleiche Leistung, anfallen würde. Wenn Sie Glück haben, schaffen Sie eventuell eine 60 %-ige oder gar 70 %-ige Einsparung. Das Wort „Glück“ impliziert aber, dass dies eher einem Würfel Spiel gleicht, als einer garantierten Einsparung.

Fazit: Verzichten Sie auf 10 Euro pro Stunde IT Dienstleistungen. Das entspricht nicht dem heutigen Marktwert.

Direkte Zusammenarbeit mit Indern

Oft versuchen KMU aus Deutschland mit IT Dienstleistern und Agenturen aus Indien direkt zusammenzuarbeiten. – Dies kann klappen, wenn das IT Dienstleistungsunternehmen über kulturelle Kenntnisse des deutschen Marktes und der Mentalität besitzt (dazu später mehr) –

Meistens werden IT Unternehmen ausgesucht, die einen sehr niedrigen Stundensatz anbieten. Auf der anderen Seite wird geschaut ob man sich, zumindest einigermassen gut versteht. „Sprechen die einigermassen gutes Englisch?“, „Folgen die bewährten Projektmanagement Methoden?“, „Sind diese auch wirklich super günstig?“ und ähnliche Fragen werden, bei der Auswahl des Partners aus Indien, gestellt. Sollten diese Fragen positiv beantwortet werden, wird eine Partnerschaft eingegangen, zumindest für ein erstes Projekt.

– Sprache –

Das ist bereits ein grosser Fehler. Hier wird einfach nicht beachtet, dass es zu grossen Kommunikations-Schwierigkeiten kommt, besonders wenn beide Seiten keine Muttersprachler in der Sprache, in welcher kommuniziert wird, sind (in diesem Fall Englisch).

Ein plumpes Beispiel währe der Gebrauch des Wortes „Handy“. Welches im indischen Englisch eine ganz andere Bedeutung hat als in Deutschland. In Deutschland wäre ein Handy ein Mobil Telefon. In Indien drückt es die Einfachheit der Bedienung einer Sache aus.

Auf der anderen Seite bedeutet das Wort „Auto“ in Indien, Riksha-Wagen. In Deutschland würde man darunter wiederum PKW oder eben „Auto“ verstehen.

In einem Projekt würde man diesen oder ähnliche Fehler niemals entdecken, da es einfach schwer ist, sich in die Situation des anderen zu versetzen. Wie sollte man schon erkennen, was man in Indien unter „Auto“ versteht.

Dieses Problem der Sprache besteht in den englischsprachigen Ländern, als auch in den skandinavischen Ländern (diese sprechen Englisch meistens muttersprachlich), nicht. Denn der englisch Muttersprachler würde dieses Wort hinterfragen, da er genau weiss, dass es dieses Wort nicht gibt.

– Kultur –

In den letzten Jahren hat sich die Kultur in Indien, sehr stark an den Westen angeglichen. Dies ist auch ein Effekt der Marktöffnung, die in den letzten Jahren stattgefunden hat.

Heutzutage nutzt man in Indien Smartphones, kommuniziert mit seinen Freunden und Bekannten auf Facebook, sucht auf Google nach Informationen, isst bei Kentucky Fried Chicken und Mc Donalds, schaut sich die neuesten Hollywood Filme und Serien an, vertreibt sich die Zeit auf Youtube und spricht miteinander auf WhatsApp.

Ein jugendlicher in Indien unterscheidet sich also in seinem Konsumverhalten und in der Interaktion mit seinen Freunden und Bekannten, nicht mehr so stark von seinen Gegenparts in Deutschland.

Aber es gibt dennoch einige Punkte, in denen sich ein Inder und ein Deutscher, unterscheiden. Deutsche tendieren sehr direkt zu sagen, was sie möchten und werden unter Umständen auch mal laut. Inder dagegen sind eher leise und versuchen unter allen Umständen ihr Gesicht zu bewahren.

Stossen also diese beiden Philosophien aufeinander gibt es bereits grössere Probleme. Umso lauter der Deutsche wird, umso leiser und inaktiver wird der Inder. Die Person aus Indien wird die „Attacken“ als Angriff auf die Persönlichkeit und die soziale Stellung sehen. Die Person aus Deutschland, ist jedoch bemüht die Qualität und die Professionalität aufrecht zu erhalten.

Das ist eine kulturelle Diskrepanz die schwer umgangen werden kann. Denn irgendwann im Projekt wird es zu Gegebenheiten kommen, in denen heiss diskutiert werden muss. Ein Inder tut dies jedoch anders, als ein Deutscher.

Soft Skills –

Personen in Deutschland bekommen bereits in der Schule eine Menge an Soft Skills beigebracht. Zugegeben – auch in Deutschland wird man in diesem Bereich erst wirklich geschult, wenn man die Universität betritt und wird erst wirklich eingeweiht, wenn man durch das Unternehmen in dem man später arbeitet, Training erhält.

In Indien gibt es jedoch einen starken Fokus auf eine technische Ausbildung. Der Ingenieur wird, wie auch noch vor einigen Jahrzehnten in Deutschland, in Indien verehrt und ein solcher Titel wird hoch gehandelt.

Soft Skills werden, doch sehr stark vernachlässigt. Das bedeutet auch, dass nur ein sehr geringer Teil der Hochschulabsolventen in Indien für die Arbeit in global agierenden IT Dienstleistungsunternehmen, geeignet sind. – Welches wiederum auch ein sehr wichtiger Faktor ist, warum die Gehälter für gute Leute in Indien so hoch sind –

Für eine gut geschulte und Soft Skill orientierte Person in Indien, ist zum Beispiel der Unterschied zwischen einer Aussage und einer Frage klar. Bei einem gros der IT Mitarbeiter ist dies zwar auch bekannt, der Einsatz im professionellen Sprachgebrauch, lässt bei diesen jedoch oftmals zu wünschen übrig.

Auch der Bereich Fragetechniken ist hier etwas unterentwickelt. Um einen Sachverhalt zu verstehen, muss der Projektleiter oder der Entwickler eine Menge an Fragen stellen, um zu verstehen, um welche Anforderung es sich wirklich handelt.

Leider gibt es in Deutschland das gleiche Problem, das sofort nach Lösungen gesucht werden, obwohl man das Problem noch nicht wirklich verstanden hat. In Indien ist das prozentual gesehen jedoch um einiges höher.

Fazit zur direkten Zusammenarbeit mit Indern: Als KMU aus Deutschland ist es sehr schwer, bis nahezu unmöglich direkt mit IT Dienstleistern aus Indien zusammenzuarbeiten. Einige der wenigen Lösungen zu diesem Problem währe es, einen Projektleiter in Deutschland einzustellen, der weiss wie Indien tickt. Eine andere Version, währe die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen in Indien, welches die deutsche Mentalität und Arbeitsweise kennt. (YUHIRO ist natürlich eines davon 🙂 )

Arbeitsmentalität

Grundsätzlich kann man sagen, dass ein guter Mitarbeiter in Deutschland nicht mehr und nicht weniger arbeitet wie ein guter Mitarbeiter in Indien. Es gibt dennoch einige Unterschiede in der Arbeitsmentalität.

Gute Mitarbeiter in Indien sind dafür bekannt, dass diese jederzeit arbeiten. Für Inder die von ihrer Arbeit begeistert sind, gibt es meistens keinen Morgen, keinen Abend und keinen Feierabend. Bei vielen IT Dienstleistern ist sogar das Wort „Urlaub“ oder „Urlaubstage-Anspruch“ so gut wie unbekannt. – Natürlich gibt es Unternehmen welche diese Option anbieten, kommt aber nur bei wirklich modern geführten vor –

– Das schlimme Wort „Deadline“ –

Zum einen ist das Wort „Deadline“ bereits ein No-Go in Indien. Inder sind sehr friedliebende Menschen. Das Wort „Dead“ hört sich schon nach Mord und Totschlag an. Auch das Wort „Target“ im Zusammenhang mit Zielgruppen ist unangebracht. Solche Worte werden ungern benutzt. In Unternehmen in Deutschland sind solche Worte andererseits alltäglich.

Ersetzen wir das Wort „Deadline“ in unserem Artikel also mit Projektabgabe-Datum. In Indien tendiert man dazu diese Vorgaben etwas zu vernachlässigen. Es herrscht eher die Mentalität: „Ok, das Projektabgabe-Datum ist in zwei Monaten, also fangen wir mit der Programmierung erst so in ein-und-halb Monaten an, programmieren dafür aber Tag und Nacht.“

In Deutschland würde diese Vorgehensweise schon daher nicht funktionieren, da der Feierabend und der Urlaub, noch relativ heilig sind. Daher muss das Projekt Management noch genauer geplant werden.

Versucht ein Projektleiter aus Deutschland also ein Team in Indien zu koordinieren wird es zu Reibungen kommen. Der Projektleiter will die Aufgabe bis 17:30 Uhr erledigt haben. Der Inder denkt sich: „Ich werde das Projekt stemmen, komme was wolle, auch wenn ich bis morgen früh 04:30 Uhr brauche“.

Dies bedeutet im Klartext: Der indische Programmierer wird seine Aufgabe nicht bis 17:30 Uhr abliefern. Der Projektleiter wird aufgebracht sein und das Projekt als gescheitert betrachten und bittet das Dienstleistungsunternehmen einen anderen Programmierer ausfindig zu machen, um an dem Projekt zu arbeiten. Der Arbeitszyklus fängt also von neuem an und das Projektabgabedatum wird im zweiten Anlauf wieder nicht geschafft. Das wird sich solange hinziehen, bis alle Parteien genervt aufgeben.

Die Lösung in diesem Fall, währe ziemlich einfach gewesen. Der Projektleiter hätte dem Programmierer einfach bis 04:30 Uhr Zeit geben sollen, dann währen höchstwahrscheinlich alle Beteiligten glücklich gewesen.

– Pünktlichkeit –

Wie im vorherigen Paragraph bereits erwähnt, wird Zeit in Indien anders wahrgenommen. Eine Person in Deutschland sieht es als sinnvoll an, den nächsten Bus, welcher in 3 Minuten ankommt zu erreichen. Auch wenn man sich dafür beeilen müsste und einiges an Stress aushalten muss.

In Indien würde ein Grossteil der Personen erstmal Ruhe bewahren und auf den nächsten Bus warten.

Dieser einzige Unterschied kann schon zu Missverständnissen führen.

Folgender Fall: Der Termin ist für 15:30 Uhr angesetzt. Die Person in Indien hat den Bus verpasst und wartet auf den nächsten Bus. Daher kommt er 15 Minuten zu spät ins Meeting. Der Deutsche hatte während dessen auch seinen Bus verpasst, jedoch hat er das Taxi genommen um das Meeting rechtzeitig zu erreichen. Dies ist zwar ein rein hypothetischer Fall. Im Endeffekt währe der Hausfrieden jedoch gestört. Die Person in Deutschland, würde sich durch das zu spät kommen, in seiner zeitlichen Integrität verletzt und angegriffen fühlen.

– Gute versus schlechte Entwickler –

Ein Vorteil von Indien ist es, dass es eine Unmenge an Programmierern gibt. Es gibt im ganzen Land mehr als 1500 Ingenieursschmieden, welche beständig Informatik Absolventen aus ihren Instituten entlassen.

In diesem Beitrag hatten wir bereits ein Problem geschildert. Oftmals fehlen den Programmier-Absolventen die notwendigen Soft-Skills um im globalen Umfeld zu agieren. Auch das Englisch lässt stark zu wünschen übrig, obwohl die Unterrichtssprache meistens auf dieser ist.

Ein kritisches Denken und hinterfragen von Sachverhalten wird nur bedingt gelehrt.

WICHTIG: Das bedeutet jedoch nicht das dies bei allen Absolventen und Arbeitnehmern der Fall ist. Es gibt einen Teil, der Top ausgebildet ist und alle notwendigen Skills besitzen um Top Leistungen zu erbringen.

Das Besondere bei diesen sehr guten Entwicklern in Indien ist, das es diese prozentual gesehen nur in geringen Zahlen gibt. Würde man jedoch die absoluten Zahlen der guten Entwickler, mit der Anzahl der guten Entwickler in Deutschland vergleichen, dann gäbe es in Indien eine vielfach höhere Anzahl an Top Programmierern.

Die Problematik hierbei ist nur, dass man sehr stark aus den Bewerbern selektieren muss. Bei 30 Bewerbern findet sich mit viel Glück ein Top Mitarbeiter.

Dieser wird jedoch in der Lage sein, die gleichen Leistungen zu bringen wie sein Pendant in Deutschland.

Aber hier treffen wir auf die nächste Hürde. Ein solcher Top Absolvent ist beliebt, und wird auch von Google, Accenture, Wipro, Microsoft, TCS und weiteren Weltfirmen umworben. Das treibt somit auch die Einstiegsgehälter für solche Mitarbeiter in die Höhe.

Und dann währen wir schon wieder bei dem Thema 10 Euro Programmierer. Aus den in diesem Absatz erklärten Gründen, wird es für ein Outsourcing Unternehmen, welches diese Top Programmierer beschäftigt, nicht möglich sein 10 Euro pro Stunde zu verlangen. Diese IT Unternehmen müssen bereits einen viel höheren Stundensatz veranschlagen, nur mal um die höheren Kosten für die Suche und die höheren Gehälter für die Topmitarbeiter tragen zu können.

Nicht nur das, die Gehälter von Top Mitarbeitern steigen rasant an. Gehaltssteigerungen inert eines Jahres von über 50 Prozent sind keine Seltenheit.

Fazit zu den guten Entwicklern versus den schlechten Entwicklern in Indien: Es gibt in Indien sehr gute Entwickler die mitdenken, Sachverhalte hinterfragen, sehr guten Code schreiben und Top Leistungen erbringen. Diese Programmierer sind jedoch teuer in der Einstellung und auch teuer um diese zu halten. Für ein langfristig denkendes Unternehmen in Indien, macht es jedoch Sinn solche Arbeitnehmer anzustellen. Denn wie ein guter Unternehmer-Kollege in einem Gespräch erwähnt hat: „A bad hire will mess things up and he will write rubbish code.“

Fazit zum Artikel und zum Thema

Geld sparen mit Outsourcing nach in Indien ist nicht einfach. Besonders wenn man mit dem indischen IT Dienstleistungsmarkt, der indischen Mentalität und den Gegebenheiten vor Ort nicht vertraut ist.

Die Lösungen zu diesem Problem können vielfältig sein. Im Folgenden beschreiben wir 4 Möglichkeiten:

1) Projektleiter Indien: Zum einen könnte man einen Projektleiter einstellen, der bereits Indien Erfahrung gesammelt hat. Dieser währe dann in der Lage die Zusammenarbeit einzuschätzen und die Outsourcing Mitarbeiter in Indien zu leiten.

2) Erfahrung auf Anbieterseite: Die andere Lösung wäre es, auf Anbieter wie YUHIRO zu setzen, bei denen Projektleiter vorhanden sind, die beide Seiten kennen, die Indische als auch die Deutsche.

3) Eigene Dependance eröffnen: Man könnte eine eigene Dependance in Indien eröffnen. So hätte man die volle Kontrolle über den Einstellungs- und Qualitätssicherungsprozess. Hierbei sollte man jedoch einiges an Lehrgeld einrechnen. Denn solch ein Engagement lässt sich nur langfristig profitabel gestalten, da die indische Bürokratie und auch die indischen Gegebenheiten nicht ohne sind.

4) Eigene Mitarbeiter schulen: Eine weitere interessante Möglichkeit ist es die eigenen Mitarbeiter zum Thema Indien und Outsourcing zu schulen. Hierbei ist es jedoch unabdingbar den Mitarbeiter mindestens ein bis zwei Jahre nach Indien zu versenden, so dass er vor Ort versteht wie die Dinge laufen und handzuhaben sind.

Die Antwort auf die Frage: Geld sparen mit Outsourcing?

Sollte man die im Artikel erwähnten Dinge beachten, dann kann man definitiv mit Outsourcing nach Indien Geld sparen. Üblicherweise lassen sich Einsparungen von durchschnittlich 50 Prozent erzielen.

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Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen bei der Erstellung von einfachen und komplexen Web Applikationen. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches Web Applikationen und Mobile Apps entwickelt.

2 Kommentare
  1. Ein spannender Artikel mit interessanten Einblicken – vielen Dank 🙂

    • Danke Martina. Das sind die Erfahrungen die ich mit Outsourcing in den letzten Jahren gesammelt habe. Ich denke sobald verstanden wird, wie eine Zusammenarbeit wirklich aussehen kann, dann kann man mit Outsourcing auch Erfolge erzielen.

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