Was kostet ein Personalberater/ Personalberatung?

In einigen Fällen ist es schwer an passendes Personal zu kommen. Besonders dann wenn es darum geht, schnell an passende Leute zu kommen und diese gleichzeitig eine hohe Expertise und Kompetenz mitbringen sollen.

Hier setzen die Service von Personalberatern an. Sie helfen Unternehmen und Fach- und Führungskräften das sie zueinander finden und helfen bei der Verbesserung der HR Prozesse.

Welche Kosten fallen jedoch an, wenn man einen solchen Consultant beauftragt? Im Beitrag ist dieser Punkt und noch einige andere beschrieben.

Was macht ein solcher Consultant?

Interne HR Abteilungen von grosse und kleinen Unternehmen sind oftmals bereits gut beschäftigt, mit administrativen Dingen, wie Onboarding neuer Mitarbeiter und andere HR Prozesse. Auf die schnelle Suche und das effektive Finden von passenden neuen Mitarbeitern sind diese oftmals nicht spezialisiert.

Daher entscheiden sich Unternehmen oftmals externe Consultants zu beauftragen. Diese HR Berater haben sich auf die Suche von Experten spezialisiert. Auf dem Markt lassen sich Personalberater-Unternehmen oder auch Einzelkämpfer finden, welche spezifische Nischen bedienen. Ein Beispiel wären hier Dienstleister welche sich auf die Suche von SAP Experten fokussieren. Für jede Technologie und Fachbereich lassen sich entsprechende Firmen finden.

In den meisten Fällen verfügen diese Consulting-Experten, Datenbanken, in welchen bereits passende Bewerberprofile abrufbar sind, da diese in ständigem Kontakt mit diesen Personen sind.

Bei dieser Art von Consultant spricht man gerne auch von Headhuntern (Anglizisme für “Kopfgeldjäger”, soll hier aber “Personalabwerber” bedeuten).

Dieser Personalabwerber wird bei potenziellen Kandidaten anrufen und versuchen diese vom Angebot des Kunden (dem Auftraggeber, welcher den Mitarbeiter sucht) zu überzeugen.

Im Folgenden ist ein typischer Ablauf einer solchen Suche beschrieben:

  1. Kunde gibt dem Consultant den Auftrag beispielsweise einen PHP Programmierer zu suchen und gleichzeitig die HR Prozesse im Unternehmen zu verbessern.
  2. Consultant trifft sich mit dem Kunden und bespricht die Anforderungen im Detail.
  3. Danach wird der Dienstleister a) die eigene Datenbank durchschauen, b) Stellenausschreibungen schalten, c) auf Social Media annoncieren und d) auch aktiv PHP Programmierer in externen Datenbanken (LinkedIn, XING, Stepstone, etc.) suchen, diese anrufen und versuchen, diese vom Stellenangebot zu überzeugen.
  4. Der Dienstleister wird dem Kunden 3 (drei) oder weniger Profile zukommen lassen.
  5. Der Kunde kann sich für einen der Bewerber entscheiden. Falls die Profile nicht passen wird weitergesucht.
  6. Gemeinsam mit dem Kunden schaut sich der Dienstleister auch die HR Prozesse an, um diese auszubessern.

Unterschied Personalberatung und Personalvermittlung?

Oftmals werden diese beiden Begriffe synonym verwendet. Es handelt sich jedoch um unterschiedliche Tätigkeiten, beziehungsweise ist der eine Begriff ein Teilbereich des anderen.

Der Personalberater bietet eine sehr umfängliche Dienstleistung an. Dies muss nicht unbedingt nur die Suche und Findung eines Mitarbeiters sein. Es kann auch das Consulting für eine passende HR Strategie, Führung von Mitarbeitern, etc. umfassen. Im Grunde genommen kann ein solcher Dienstleister alle Bereiche des HR Bereichs abdecken.

Bei der Personalvermittlung handelt es sich um reine Beschaffung von neuen Mitarbeitern. Damit ist dies ein Teilbereich der Personalberatung.

Bei der Beauftragung muss man also abwägen was man benötigt. Benötigt man ein umfangreiches Consulting und eine Verbesserung der Einstellungsprozesse? Dann liegt man wahrscheinlich mit dem ersteren besser. Geht es lediglich darum, schnell neue und kompetente Mitarbeiter zu finden. Dann sind die letzteren die bessere Wahl.

Die Vergütungsmodelle werden zwar in dem nächsten Abschnitt weiter erklärt, hier jedoch nochmal der Unterschied zwischen beiden Gruppen. Der Berater wird in den meisten Fällen erfolgsunabhängig bezahlt. Dass heisst, ob er/ sie einen Mitarbeiter findet oder nicht, die Vergütung fällt immer an. Anders beim Vermittler, hier ist es meistens erfolgsbasiert. Dass heisst, wenn niemand gefunden wird, dann muss auch nicht gezahlt werden.

Klar ist jedoch auch, dass sich ein Dienstleister eher Mühe geben wird einen Mitarbeiter für den Kunden zu finden, wenn er weiss das er dafür vergütet wird. Wenn es unsicher ist, dann wird man sich eher den Kundenaufträgen widmen, welche erfolgsversprechend sind.

Vergütungsmodelle

Unterschiedliche Dienstleister bieten unterschiedliche Vergütungsmodelle an. Der Gesamtbetrag der zu zahlen ist, liegt meistens zwischen 25 Prozent und 30 Prozent des Jahresbruttogehaltes der einzustellenden Person.

Geht es auch um Consulting zu HR Themen, dann wird ein Vertrag aufgesetzt, in welchem die Projektziele beschrieben sind und die Zahlungen bei Zielerreichung geschehen.

In den meisten Fällen wird bereits zu Beginn des Vertrages ein Drittel der Gesamtvergütung ausgezahlt. Die weiteren Zahlungen dann im Projektverlauf an.

Das Besondere ist jedoch auch, wie bereits erwähnt, dass die Zahlung erfolgsunabhängig verläuft. Der Kunde kann sich also sicher sein, dass für ihn “gearbeitet” wird.

Preise

Um konkretes Zahlenmaterial zu liefern. Hier ein Beispiel:

In den meisten Fällen handelt es sich um Mitarbeiter mit Gehaltsspannen von mehr als 60’000 Euro. Das Honorar für die HR Agentur beträgt im Schnitt 25 Prozent dieses Bruttobetrages. Also 15’000 Euro. Ein Drittel (5000 Euro) wird gezahlt, sobald der Vertrag mit dem Dienstleister unterschrieben ist. Dann ein weiteres Drittel, wenn 3 (drei) Profile vorgelegt wurden und das letzte Drittel bei erfolgreicher Einstellung des neuen Mitarbeiters.

Stellenausschreibungen und weitere Ausgaben werden separate in Rechnung gestellt.

Es kommt jedoch auch auf den Auftragnehmer an. Manche Agenturen nehmen bis zu 30 Prozent des Bruttogehaltes und bestehen auf Mindestbeträge, besonders wenn es um die Besetzung von höheren Management-Positionen geht.

Wann lohnt es sich solch einen Consultant zu engagieren?

Man muss die hohen Kosten berücksichtigen, welche bei solchen Dienstleistern anfallen. Daher lohnt es sich meistens nur für Unternehmen mit hohen Umsätzen. Die Beauftragung kommt daher eher für Mittelständler und Grossunternehmen in Frage.

Für diese Unternehmen ist es in den meisten Fällen wichtig, Stellen relativ schnell zu besetzen, da es um wichtige Projekte geht, welche zeitkritisch sind.

Auch wenn man über das notwendige Budget für die Beauftragung verfügt, sollte man sich bewusst sein, dass auch ein externer Dienstleister Zeit benötigt, um passende Mitarbeiter zu finden.

Auch wenn es darum geht, interne HR Prozesse zu verbessern, kann es Sinn machen externe Dienstleister hinzuzuziehen. Oftmals sind interne Strukturen zu sehr festgefahren, als das man diese von innen heraus ändern kann. Hier benötigt es in einigen Fällen, Hilfe von ausserhalb. Zudem haben diese Dienstleister ein hohe Kompetenz was den Bereich HR angeht, da sie mit mehreren Unternehmen zu diesen Fragenstellungen zusammenarbeiten.

Wie erkennt man einen guten Dienstleister?

Es gibt unterschiedlichste Dienstleister in diesem Bereich. Neben bekannten Consultingunternehmen gibt es auch eine Menge von Einzelkämpfern.

Jedoch sollte man auch die Ein-Mann-Firmen nicht unterschätzen. Diese bringen einen grossen Erfahrungsschatz mit und sind in eingen Fällen höchst spezialisiert. So lassen sich Consultants finden, welche auf die Suche und Findung von CEO’s für Unternehmen fokussiert sind.

Viele Unternehmen, welche diese Dienstleistungen in Anspruch nehmen, sprechen jedoch von Anbietern, welche eine unseriöse Arbeit abliefern. Laut einer Studie der BPM berichten mehr als 60 Prozent der Unternehmen von solchen unseriösen Methoden.

Es macht also Sinn einen Background-Check des Anbieters zu machen, bevor man den Dienstleister beauftragt. Ein paar simple Dinge kann man hier machen:

  • a) Ist der Berater diskret?: Ein guter Dienstleister wird Ihnen nicht zuviel versprechen, sondern erklärt Ihnen die Lage und bringt machbare Lösungsvorschläge.
  • b) Schauen Sie sich auf der Homepage des Dienstleisters um: Wenn Sie sich etwas länger auf der Website aufhalten, werden Sie mehr über die Seriosität des Anbieters lernen können.
  • c) Nimmt sich der Consultant Zeit?: Auch dies kann ein Hinweis auf eingen guten Dienstleister sein.

Im Endeffekt kann man einen guten Personalberater jedoch meistens erst erkennen, wenn man mit diesem einige Zeit zusammengearbeitet hat.

Fazit

Fehler in den HR Prozessen oder die Einstellung der falschen Mitarbeiter können hohe Folgekosten verursachen. Daher lohnt es sich einen externen Anbieter heranzuholen, welcher in diesen Bereichen unterstützt.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Interessante Links:
Honorarmodelle von solchen Dienstleistern
Begriffserklärung Personalberater und Headhunter

Bilder: Flickr.com/ Dambrans/ Highways England/ Apple and Peer Australia


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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