Informationen zum Visum für Indien

Einige unserer Kunden wollen uns in Indien besuchen. Hierfür braucht es jedoch ein Visum, da es sich bei dem Subkontinent noch nicht um ein Land der Europäischen Union handelt 🙂

In diesem Beitrag beschreibe ich welche Visa (Pluralform von Visum) es gibt und wie man diese beantragt.

Geschäftlich oder Privat?

Es gibt unterschiedliche Visa, je nach Art der Reise nach Indien. Typischerweise sind das geschäftliche oder private Reisen.

Es gibt Visa für folgende Gruppen:

  • Touristen
  • Geschäftsleute
  • Studenten
  • Praktikanten
  • Arbeitnehmer
  • Konferenzteilnehmer
  • Forschung
  • Journalisten
  • Heilbehandlung
  • Begleitung
  • Projektmitarbeiter

Die ersten Beiden, also die Touristen- und die Geschäfts-Visa sind die am meisten nachgefragten. Über diese mehr in den folgenden Abschnitten.

Touristen

Dies ist mit, die am einfachsten zu erhaltende Erlaubnis für die Einreise.

Für den Antrag reichen sehr wenige Dokumente: Reisepass, Passfotos, Antragsformular.

Reicht man diese Dokumente ein, plus die notwendige Bearbeitungsgebühr, dann bekommt man bereits ein Visum.

Hier muss auch gesagt werden: Es ist im Interesse des indischen Staates, so viele Touristen wie möglich zu bekommen, da diese Auslandsdevisen mit sich bringen und dies die einheimische Ökonomie fördert.

Auch dies ist ein Grund warum es so einfach ist, hier die entsprechenden Einreisedokumente zu erhalten.

Geschäftsleute

Hier wird es bereits etwas schwieriger.

Der indische Staat hat hier sehr viele Bestimmungen. Macht man hier auch kleine Fehler, kann es bereits zu Ablehnungen des Antrags führen.

Der Grund hierfür liegt sicherlich auch an den veralteten rechtlichen Bestimmungen. Diese sind zum Teil komplex und undurchsichtig. Ein weiterer Grund liegt sicherlich auch an der noch vor einigen Jahren vorherrschenden Skepsis, der Regierung, gegenüber allem ausländischen. (Dies hat sich zwar mittlerweile geändert. Die Gesetze haben sich jedoch noch nicht dementsprechend angepasst.)

Ich selbst kenne Fälle, in denen Europäer in Indien Unternehmen aufgebaut haben, und diese Vorhaben, dann aufgeben mussten, weil ihre Geschäftsvisa nicht mehr verlängert wurden. In einem Fall hatte ein Unternehmer eine Firma mit mehr als 50 Mitarbeitern im IT Bereich aufgebaut und bekam kein neues Visa mehr ausgestellt, da es ein paar Formfehler bei der initialen Einreichung der Unterlagen gab.

Arbeitnehmer

Auch dieser Gruppe wird es nicht einfach gemacht.

Man braucht ein Mindesteinkommen von 25’000 US Dollar als Ausländer, um die Anforderung als Arbeitnehmer zu erfüllen. Ein wahrhaft hohes Mindesteinkommen, wenn man den durchschnittlichen Lohn in diesem südasiatischen Land betrachtet.

Jedoch bleibt es schwer. Auch wenn man dieses Einkommenskriterium erfüllt.

Fazit: Arbeiten oder Geschäfte machen als Ausländer in Indien -> Nicht immer einfach.

Studenten und Praktikanten

Hier ist es dann schon “etwas” einfacher.

Das – etwas – in Anführungszeichen, weil es zwar etwas einfacher ist, das Visum zu erhalten. Dennoch braucht es eine Unmenge an Dokumenten, welche ausgefüllt, erstellt und eingereicht werden müssen.

Unter anderem benötigt es eine “Einverständniserklärung der Eltern”, “Kopie der Reisepässe der Eltern”, “Bürgschaftserklärung”, “Schreiben der Hochschule”, etc.

Beim Studium oder Praktikum ist es jedoch nicht so kritisch wie bei dem Thema Arbeit. Daher wird es einfacher sein, diese Art von Einreiseerlaubnis zu erhalten.

Tourist – Visa on Arrival

Für Touristen aus einer Liste von Ländern, zu welcher auch Deutschland gehört, gibt es eine neue Art von Visum.

Hierbei kann man via https://indianvisaonline.gov.in/visa/tvoa.html ein e-Tourist Visa beantragen.

In wenigen Schritten kann man hier Online sein eTV (e-Travel Visa) beantragen und ausdrucken. Dieses kann man bei der Reise mitnehmen und erhält bei Einreise in Indien ein gültiges Touristen-Visum.

Damit erspart man sich das Prozedere welches man bei der Beantragung der regulären Touristen-Einreiseerlaubnis benötigt.

Fazit

Generell kann man sagen, dass es sehr einfach ist ein Touristenvisum zu erhalten. Alle anderen Einreisegenehmigungen sind um ein vielfaches komplexer.

Falls man sich für Geschäfts-, Arbeits- oder Studenten-Visa bemüht, dann sollte man darauf achten alle Informationen korrekt auszufüllen und alle formellen Richtlinien einzuhalten.

Einmal eingeschlichene Fehler lassen sich unter Umständen im späteren Verlauf nur mit grossem Aufwand wieder richtig stellen.

Auf der anderen Seite wird die Einreise nach Indien von Tag zu Tag einfacher. Das e-Tourist Visa ist, meiner Meinung nach, der erste Schritt von vielen, um die Einreise zu vereinfachen.

Bilder: Flickr.com/ Tomlinson/ Maryland GovPics/ Okie/ Nath


Der Autor: Sascha Thattil arbeitet bei YUHIRO und hilft Unternehmern und Unternehmen beim einfachen Aufbau von Programmier-Teams in Indien. YUHIRO ist ein deutsch-indisches Unternehmen welches IT Firmen, Agenturen und IT Abteilungen Softwareentwickler bereitstellt.

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